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Der Geschmack von Apfelkernen

Der Geschmack von Apfelkernen

Deutschland 2013 - mit Hannah Herzsprung, Florian Stetter, Marie Bäumer, Meret Becker, Zoe Moore, Friedrich Mücke ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Drama, Romantik
Regie:Vivian Naefe
Kinostart:26.09.2013
Produktionsland:Deutschland 2013
Laufzeit:ca. 121 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.geschmackvonapfelkernen-derfilm.

Gerade als die 28jährige Iris (Hannah Herzsprung) einen Job als Bibliothekarin in Marburg angenommen hat und somit ihr Leben in grade Bahnen gelenkt hat, wirft der Tod ihrer Großmutter Bertha diese neu gefundene Ordnung gleich wieder über den Haufen. Denn Bertha hat der jungen Frau das Haus der Familie im idyllischen Bootshaven vermacht. Es ist ein Haus voller Geschichten, voller schöner, aber auch schmerzhafter Erinnerungen. Berthas Töchter, die Fotografin Inga (Marie Bäumer), Iris` Mutter Christa (Oda Thormeyer) und die durch die Trauer über den viel zu frühen Tod ihrer Tochter Rosmarie gebrochene Harriet (Meret Becker) sind nicht gerade traurig darüber, nicht mit dem Erbe und den damit verbundenen Erinnerungen an die Vergangenheit belastet worden zu sein. Und auch für Iris steht noch längst nicht fest, ob sie das Erbe tatsächlich annehmen möchte. Ausgerechnet Max (Florian Setter), der Bruder ihrer Jugendfreundin Mira, kümmert sich um den Nachlass. Hatte sie als junges Mädchen Max noch geärgert, wo immer es ging, fühlt sich Iris jetzt von dem jungen Mann durchaus angezogen. Doch für romantische Gefühle scheint zunächst kein Platz zu sein, muss sich Iris doch erst einmal mit ihrer eigenen Vergangenheit und der ihrer Mutter und Tanten auseinandersetzen…

Eine Adaption von Katharina Hagenas Bestseller "Der Geschmack von Apfelkernen" war aufgrund der verschiedenen Handlungsebenen eine große Herausforderung, die Regisseurin Vivian Naefe und die Drehbuchautoren Rochus Hahn und Uschi Reich überzeugend gemeistert haben. Obwohl die Handlung immer wieder zwischen verschiedenen Zeitebenen hin und her springt und von den Geheimnissen, welche die Figuren mit sich herum tragen, etwas verworren zu sein scheint, ergibt sich am Ende ein sehr stimmiges und wirklich schönes Gesamtbild. Besonders positiv fällt dabei die visuelle Umsetzung auf. Während viele deutsche Produktionen, die es ins Kino schaffen, visuell eigentlich besser im TV aufgehoben wären, haben die von der sanften Musik von Sebastian Pille untermalten Bilder absolutes Kinoniveau. In den besonders idyllischen Szenen wirkt die Romanverfilmung beinahe so, wie ein deutsches Nicholas-Sparks-Pendant – und das ist absolut als Kompliment zu verstehen.

Sicherlich ist das Ganze bisweilen etwas kitschig und die Emotionen der Zuschauer werden von den Bildern, der Musik und der Mimik der Darsteller auf nicht gerade subtile Art manipuliert. Doch durch die gelungene Konstruktion des vielschichtigen Handlungsgerüsts und durch den Kontrast zwischen einer bisweilen recht düsteren Dramaturgie und der große Wärme ausstrahlenden visuellen Umsetzung erhält der Film eine emotionale Tiefe, die ihn auch in Momenten, die zu sehr von Kitsch und Klischees überzogen sind, davor bewahrt, zur oberflächlichen Schmonzette zu verkommen.

So geht die Geschichte zwischen Tante Inga und dem jungen Tankwart Peter (Friedrich Mücke) wirklich zu Herzen und auch das Verhältnis zwischen Iris, ihrer Cousine Rosmarie und der gemeinsamen Freundin Mira sorgt für einige wirklich ganz starke Momente. Dafür ist aber auch das Spiel der jungen Darstellerinnen verantwortlich. Gerade Paula Beer, die schon in dem Historiendrama "Poll" begeistern konnte, liefert hier als hinterhältiges, manipulatives Mädchen eine großartige Leistung ab. Ohnehin konnte Vivian Naefe ein wirklich gutes Darstellerensemble vor die Kamera holen, bei denen besonders die sehr unterschiedlichen Frauenfiguren hervorragend besetzt sind.

Um "Der Geschmack von Apfelkernen" wirklich genießen zu können, sollte schon ein Faible für großes Gefühlskino und auch für angenehm portionierten Kitsch vorhanden sein. Wer sich dann emotional ganz in den verschiedenen Handlungssträngen und Zeitebenen verlieren kann, dem werden zwei wirklich schöne Kinostunden geboten, die viel Romantik, Drama und wundervolle Bilder zu bieten haben. Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Der Geschmack von Apfelkernen (Deutschland 2013)"
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