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Der Junge mit dem Fahrrad

Der Junge mit dem Fahrrad

Frankreich/Belgien 2011 - mit Cécile De France, Thomas Doret, Jérémie Renier, Egon Di Mateo ...

Filminfo

Originaltitel:Le Gamin au Velo
Genre:Drama
Regie:Jean-Pierre und Luc Dardenne
Kinostart:09.02.2012
Produktionsland:Frankreich/Belgien 2011
Laufzeit:ca. 87 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.derjungemitdemfahrrad.de

Nachdem ihn sein Vater in einem Kinderheim untergebracht hat, gibt es für den zwölfjährigen Cyril (Thomas Doret) nur noch ein Ziel: er will zurück zu seinem Papa. Doch auch eine Flucht aus dem Heim bringt ihn nicht weiter, da der Vater mittlerweile aus seiner Wohnung ausgezogen ist und Cyril die neue Adresse nicht kennt. Doch dann lernt der Junge Samantha (Cécile De France), Besitzerin eines Friseursalons, kennen. Trotz seiner verschlossenen, abweisenden Art erklärt sich die junge Frau bereit, Cyril an den Wochenenden bei sich aufzunehmen und ihm bei der Suche nach seinem Vater zu helfen. Mit viel Geduld und Liebe versucht Samantha, dem Jungen seine innere Wut zu nehmen. Doch das scheint ein aussichtloses Unterfangen. Als Cyril dann auch noch Freundschaft mit einem kriminellen Jungendlichen schließt, droht Samantha mit ihren Bemühungen endgültig scheitern...

"Der Junge mit dem Fahrrad" ist ein sehr stilles und um große Realitätsnähe bemühtes Drama. Die belgischen Regie-Brüder Dardenne wollen nicht mit überzeichneten Emotionen, sondern mit glaubhaften Charakteren und nachvollziehbaren Konflikten berühren. Und genau hier liegt das Problem des Films. So gut auch Neuentdeckung Thomas Doret und Cécile De France spielen, so bleiben ihre Charaktere doch relativ unnahbar. Der Zuschauer erfährt nicht, warum Cyril von seinem Vater verstoßen wurde, was mit seiner Mutter passiert ist oder warum sich Samantha überhaupt dafür entscheidet, sich um den Jungen zu kümmern. Sicherlich, es geht in erster Linie um die Beziehung zwischen Cyril und Samantha und die verzweifelten Versuche der jungen Frau, einen an sich liebenswerten Jungen davor zu bewahren, auf die falsche Bahn abzukommen und ihm allen widrigen Umständen zum Trotz ein schönes Leben zu bieten. Die Vorgeschichte der Charaktere könnte daher im Prinzip als für diese Geschichte eher unwichtig angesehen werden.

Doch wenn sich Samantha trotz ständiger Rückschläge immer wieder dafür entscheidet, dem Jungen noch eine Chance zu geben und dafür sogar ihre Beziehung beendet, fragt man sich als Zuschauer schon, was diese Frau antreibt, so zu handeln. Auch die Szenen zwischen Cyril und seinem Vater könnten von größerer emotionaler Wirkung sein, wenn klar wäre, was genau vorgefallen ist, dass sich der Mann derart von seinem Sohn abwendet. So ist das Ganze zwar ein sehr authentisch anmutendes Drama. Doch es entsteht eben auch eine gewisse emotionale Distanz zu den Charakteren, die verhindert, dass man als Zuschauer wirklich von dem Schicksal der Protagonisten berührt ist.

Nicht ganz frei von Klischees und gegen Ende hin auch dramaturgisch etwas abflachend ist "Der Junge mit dem Fahrrad" zweifelsohne einnehmend inszeniertes Schauspielkino. Doch die emotionale Kraft, die der Geschichte eigentlich innewohnt, wird von dem Bestreben nach unterkühltem Realismus leider drastisch geschmälert. Arthaus-Liebhaber werden aufgrund der überzeugenden Leistung von Thomas Doret den Besuch in diesem Film sicherlich nicht bereuen. Doch uneingeschränkt empfehlenswert ist das Drama aufgrund seiner sehr dominanten Schwachpunkte leider nicht.

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Der Junge mit dem Fahrrad (Frankreich/Belgien 2011)"
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