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Der kleine Vampir

Der kleine Vampir

Deutschland/Niederlande/Dänemark 2017 - mit den Stimmen von Wigald Boning ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Abenteuer, Kinderfilm, Animation
Regie:Richard Claus, Larry Wilson
Kinostart:26.10.2017
Produktionsland:Deutschland/Niederlande/Dänemark 2017
Laufzeit:ca. 80 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.derkleinevampir-film.de

Rüdiger hat Geburtstag. 13 Jahre alt wird er. Wo andere Kinder vor Freude über Geschenke, Kuchen und Geburtstagsparty regelrecht explodieren würden, herrscht bei Rüdiger nur Frust. Denn er ist ein Vampir und feiert diesen Geburtstag nun schon zum 300. Mal. Auf ein großes Familienfest in der großen Gruft in Transsilvanien hat er daher auch so gar keine Lust. Doch bald schon hat der kleine Vampir ganz andere Sorgen: durch eine Dummheit lockt sein Bruder Lumpi versehentlich den Vampirjäger Geiermeier und dessen Gehilfen Manni zur Gruft der Vampire, die der fiese Mann dort einsperrt. Nur Rüdiger, seiner Schwester Anna und seinen Eltern gelingt die Flucht zu Verwandten im Schwarzwald. Hier macht gerade der 13jährige Vampir-Fan Anton Urlaub. Als sich Rüdiger und Anton kennenlernen, wird nach anfänglichem Misstrauen schnell klar, dass sie gemeinsam die einzige Chance für die eingesperrte Vampirsippe sind. Ein gefährliches Abenteuer beginnt, das der Beginn einer ganz besonderen Freundschaft werden könnte…

Man kann regelrecht hören, wie das Produktionsmeeting zur Animationsversion von "Der kleine Vampir" abgelaufen ist: "Wir müssen die Geschichte unbedingt cooler machen. Und es müssen auch ganz kleine Kinder rein, die bringen Geld. Also bloß nicht zu gruselig! Und schöne 3D Effekte, als viel Action. Und nicht vergessen: Es muss unbedingt Jemand pupsen, das finden die Kinder immer lustig!" Und so ist das Ganze ein harmloses, konventionelles Animationsabenteuer nach Schema F geworden. Kindern wird das gefallen, doch an den Charme der Bücher kommt der Film auch nicht annähernd heran. Das liegt schon daran, dass es hier keinerlei eigene Ideen gibt und dass die Figuren absolut austauschbar sind.

Ich kann mich noch genau erinnern, warum ich die Bücher von Angela Sommer-Bodenburg als Kind so geliebt habe. Nicht nur war Anton eine gut ausgearbeitete Identifikationsfigur für Kinder. Die Autorin hat auch immer die richtige Mischung aus Humor und Spannung getroffen. Es war aufregend, dass die Freundschaft zwischen Anton und dem kleinen Vampir ein Geheimnis bleiben musste, da eben nicht alle Vampire so lieb waren, wie Rüdiger. Man konnte sich als Leser richtig gruseln, hat aber auch mitgefiebert, wenn sich die Blutsauger vor Geiermeier in Sicherheit bringen mussten. Dass die Vampire im neuen Film alle eigentlich herzensgut sind und Geiermeier nur noch eine völlig überzeichnete Witzfigur, nimmt der ganzen Geschichte ihren Reiz.

Die Macher gehen zu sehr auf Nummer sicher, um ja nirgendwo anzuecken. Und beim Humor verlässt man sich auf die einfachsten Tricks aus der Mottenkiste und lässt am Ende sogar noch eine Kuh fliegen. Es ist schade, denn es gibt ja eine richtig gute Vorlage, die eigentlich leicht hätte modernisiert werden können und die dann auch im Kino richtig gut funktioniert hätte. Dass die schöne und spannende Grundidee dann derart verwässert wird, dass daraus ein uninspiriertes Filmchen macht, das sich in jeder Sekunde dem angeblichen Massengeschmack anbiedert, ist wirklich traurig. Na ja, den Kleinen wird’s wie gesagt gefallen, und deshalb gibt es mit Schmerz in meinem Herzen dann für die Zielgruppe auch noch ein zähneknirschendes: Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Der kleine Vampir (Deutschland/Niederlande/Dänemark 2017)"
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