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Der seidene Faden

Der seidene Faden

Großbritannien 2017 - mit Daniel Day Lewis, Vicky Krieps, Lesley Manville ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Phantom Thread
Genre:Drama
Regie:Paul Thomas Anderson
Kinostart:01.02.2018
Produktionsland:Großbritannien 2017
Laufzeit:ca. 131 Min
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.facebook.com/SeideneFaden

Reynolds Woodcock (Daniel Day Lewis) ist ein Genie, wenn es um Mode und Schneiderei geht. Die High Society, Adelige und Filmstars reißen sich darum, in von ihm designte Kleider zu schlüpfen. Mit Hilfe seiner Schwester Cyril (Lesley Manville) hat der Modemacher sein "House of Woodcock" zur ersten Adresse exklusiver Mode gemacht. Frauen sind für den Junggesellen eine große Inspiration – aber mehr auch nicht. Viele erliegen seinem Charme, doch sobald sie ihn nicht mehr zu neuen Ideen inspirieren, muss seine Schwester dafür sorgen, dass sie wieder aus seinem Leben verschwinden. Das scheint sich zu ändern, als er Alma (Vicky Krieps) trifft. Die junge Frau scheint die Erste zu sein, die einen festen Platz im Leben des genialen Schneiders einnehmen könnte – nicht nur als Muse. Doch ob sie sich mit seinen Launen, seinem Kontrollzwang und seiner Besessenheit abfinden kann, das steht auf einem ganz anderen Blatt…

"Der seidene Faden" ist ein sehr schwieriger Film – sowohl zum Ansehen, als auch zum Besprechen. Es steht außer Frage, dass Paul Thomas Anderson ästhetisch gesehen ein großartiger Filmemacher ist. Viele der Bilder, die er auf die Leinwand gebracht hat, sind wieder einmal großartig. Zudem ist es ihm auch hier wieder gelungen, aus seinen Darstellern, allen voran Daniel Day Lewis, Bestleistungen herauszuholen. In dieser Hinsicht ist es auch nachvollziehbar, warum das Drama für nahezu jeden Filmpreis nominiert wird und von einigen Kritikern und Cineasten als Meisterwerk gefeiert wird.

ABER: Als Geschichtenerzähler ist Anderson arg abgehoben. Sicherlich, auch dafür gibt es ein Publikum, was die vielen durchweg begeisterten Kritiken zeigen. Doch wer sich nicht von den Bildern komplett berauschen lässt und sich nicht auf den seeeeehr langsam dahin plätschernden Erzählfluss einlassen kann, der wird sich sehr schwer damit tun, sich über zwei Stunden lang nicht gerade sympathische Menschen anzusehen, die sich gegenseitig das Leben zur Hölle machen und doch nicht ohne einander sein können. Das mag sehr elegant inszeniert sein, ist aber auch enorm anstrengend.

Zumal sehr schnell klar wird, worauf die Geschichte eigentlich hinaus will. Ab einem gewissen Punkt gibt es keine Überraschungen mehr, keine echte Weiterentwicklung, so dass sich einige Aspekte einfach nur wiederholen oder allzu breit getreten werden. Auch hier muss natürlich gesagt sein, dass das alles Ansichtssache ist, da es doch nicht wenige Filmliebhaber gibt, die diesen ganz besonderen Stil Andersons schätzen und als hohe Filmkunst ansehen. Darüber kann man natürlich streiten – oder man akzeptiert einfach, dass das, was man selbst ganz großartig findet, von anderen als unerträglich langweilig und zu abgehoben empfunden wird.

Und genau aus diesem Grund möchte ich es in diesem speziellen Fall auch bei einem etwas schwammigen Fazit belassen. Für mich persönlich war "Der seidene Faden" eine echte Geduldsprobe und ich kenne nicht Wenige, denen es genauso ergangen ist. Wer einen Film mit echtem Unterhaltungswert sucht, dem kann von einem Kinobesuch getrost abgeraten werden. Auf der anderen Seite kann ich auch verstehen, warum ein Werk wie dieses nicht nur vom Feuilleton, sondern gerade auch von Liebhabern hochwertiger Programmkinokost gefeiert wird. Und für dieses Publikum lässt sich ganz klar sagen: Wer Andersons "The Master" vom Tempo und Stil schon ganz großartig fand, der wird auch diesen Film genießen können.

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Der seidene Faden (Großbritannien 2017)"
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