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Der verlorene Sohn

Der verlorene Sohn

Australien/USA 2018 - mit Lucas Hedges, Nicole Kidman, Joel Edgerton, Russell Crowe, Troye Sivan ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Boy Erased
Genre:Drama
Regie:Joel Edgerton
Kinostart:21.02.2019
Produktionsland:Australien/USA 2018
Laufzeit:ca. 115 Min
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.facebook.com/DerVerloreneSohn.DE

Der 19jährige Jared (Lucas Hedges) wächst in einem strenggläubigen Umfeld auf. Sein Vater (Russel Crowe) ist ein angesehener Baptistenprediger, dessen starren Ansichten auch Jareds Mutter (Nicole Kidman) treu ergeben ist. Als seine Eltern von seiner Homosexualität erfahren, bleibt dem Jungen die Wahl: Er kann für immer mit seiner Familie brechen, oder aber sich einer Reparativtherapie unterziehen. Aus Liebe zu seinen Eltern stimmt Jared der fragwürdigen Behandlung zu. Von seiner Mutter wird er in die Einrichtung begleitet, in der ein selbst ernannter Therapeut (Joel Edgerton) junge Menschen von ihrer Homosexualität "heilen" und auf den Pfad des Glaubens zurückführen will. Die Methoden, die er dabei anwendet, sind dabei oft entwürdigend und menschenverachtend. Bald schon fragt sich Jared, ob er wirklich bereit ist, diesen Weg zu gehen und sein wahres Ich zu verleugnen…

"Der verlorene Sohn" basiert auf den Memoiren von Garrard Conley, der darin über seine Erfahrungen in der Einrichtung "Love in Action" schreibt. Darin beschreibt er nicht nur die mehr als fragwürdigen Methoden des Zwölf-Schritte-Programms, sondern entlarvt auch eine Bigotterie, die einfach nur wütend macht. Liebe ist so etwas wundervolles und wichtiges, davon können wir doch eigentlich nicht genug haben. Menschen, die lieben, sollten wir feiern und nicht unterdrücken, ganz gleich, wen sie lieben. Dass aber einer bestimmten Form von Liebe mit Hass, Demütigung und psychischer Gewalt begegnet wird, das kann nur wütend machen.

Joel Edgerton, der nicht nur Regisseur des Films ist, sondern auch die schwierige Rolle des fanatischen Therapeuten übernommen hat, hat in enger Abstimmung mit Conley und seiner Familie die Erfahrungen des jungen Mannes adaptiert und daraus ein packendes Drama gemacht, das zwar gerade zum Ende hin etwas dick aufträgt. Dieses Manko wird allerdings durch einige sehr mitreißende Szenen und die großartigen Darsteller wieder wett gemacht. Während Russel Crowe in seiner eher kleinen Rolle eher blass bleibt, können besonders Edgerton, Nicole Kidman und Lucas Hedges überzeugen. Sicherlich, Hedges scheint seit seinem großen Durchbruch mit dem Drama "Manchester by the Sea" auf die Rolle des mit Problemen kämpfenden Teenagers abonniert zu sein, das macht er aber auch richtig gut.

"Der verlorene Sohn" ist nicht frei von kleinen Schwächen. Edgerton trifft als Regisseur nicht immer den richtigen Ton, so dass der Film bisweilen etwas unausgewogen wirkt. Doch der Gesamteindruck ist absolut positiv, denn die Geschichte ist aufwühlend und mitreißend umgesetzt und lässt einen noch lange nach dem Film darüber nachdenken. Ein bewegendes Drama und ein starkes Plädoyer für Toleranz und Liebe und deshalb auch: Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Der verlorene Sohn (Australien/USA 2018)"
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