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Devil

Devil

USA 2010 - mit Chris Messina, Logan Marshall-Green, Bojana Novakovic ...

Filminfo

Genre:Horror
Regie:John Erick Dowdle
Kinostart:13.01.2011
Produktionsland:USA 2010
Laufzeit:ca. 80 Min.
FSK:ab 16 Jahren
Webseite:devil-derfilm.de

M. Night Shyamalan galt einst als neues Wunderkind Hollywoods. Nach einigen Fehlschlägen allerdings sind Kritiker, aber auch ehemalige Fans kaum noch gut auf den Regisseur zu sprechen. Da scheint es keine schlechte Idee zu sein, dass er seine neueste Drehbuchidee nicht selbst umgesetzt hat, sondern sich als Produzent im Hintergrund gehalten hat.

"Devil" erreicht zwar nie auch nur annähernd die Cleverness und Genialität von "The sixth Sense", lässt aber in einigen Momenten durchaus wieder das Talent Shyamalans für spannende, übernatürliche Geschichten erkennen. Der Film spielt an einem Tag, wie jedem anderen. So scheint es zumindest. Doch nachdem ein Selbstmörder aus dem 32. Stock eines Bürohochhauses gesprungen ist, überschlagen sich im Inneren die Ereignisse. Fünf Fremde werden in einem Fahrstuhl eingeschlossen und jeder Versuch, sie zu befreien, schlägt fehl. Als eine der Insassen dann auch noch tätlich angegriffen wird, wird der Polizist (Chris Messina, "Julie & Julia"), der gerade den Selbstmord untersucht, hinzugezogen. Doch auch er kommt nicht viel weiter. Schlimmer noch: bald wird nicht nur den Eingesperrten, sondern auch ihren Helfern klar, dass sich in der engen Kabine eine Blutbad ereignen wird, wenn nicht bald die Tür geöffnet werden kann. Doch die düstere Macht, die hier ihre Finger im Spiel hat, verfolgt ein festes Ziel, vor dessen Erreichen noch so manches Lebenslicht ausgeblasen werden wird…

"Devil" ist ein netter kleiner Schocker, der ohne viel Blut auskommt und nur einige gezielt eingesetzte Schockeffekte bereit hält. Die düstere Atmosphäre, die gleich zu Beginn mit einer atmosphärischen Kamerafahrt über Philadelphia etabliert wird, und die klaustrophobische Fahrstuhlkabine, in der sich ein großer Teil des Films abspielt, sorgen durch den geschickten Einsatz von Licht- und Toneffekten für den ein oder anderen Moment ordentlicher Gänsehaut. Die Darsteller müssen zwar gegen das ein oder andere Klischee und dementsprechend flache Dialoge ankämpfen, machen ihre Sache aber insgesamt recht ordentlich.

Woran der Film aber letztendlich scheitert, ist, wie so oft in diesem Genre, die Auflösung. Hier ist eindeutig Shyamalans Handschrift erkennbar, auch wenn der für ihn typische Überraschungs-Effekt nahezu völlig ausbleibt. Dass es letztendlich um Schuld, Sühne und Vergebung geht, ist zwar eigentlich von Anfang an klar und kann daher an dieser Stelle auch verraten werden. Und dennoch wirkt das Ende uninspiriert und mutlos. Jedem, der sich in diesem Genre ein wenig auskennt, weiß, dass besonders die Filme lange in Erinnerung bleiben, die am Ende eben den Weg, den sie zu Beginn einschlagen, konsequent zu Ende gehen.

Sicherlich, selbst mit einem düsteren, kompromisslosen Finale wäre "Devil" wahrscheinlich nie ein Klassiker des Horrorgenres geworden. Doch gerade weil sich der Film ständig bekannter Klischees bedient, wäre ein überraschendes Ende genau das gewesen, was ihn aus der Masse hervorgehoben hätte. So ist der Film, der als erster Teil der so genannten "Night Chronicles" Trilogie konzipiert ist, am Ende eben nur nette Unterhaltung, die aber nur aufgrund der guten Kameraarbeit einen Kinobesuch rechtfertigt, ansonsten aber auch absolut als Heimkino-Premiere hätte durchgehen können.

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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