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Dickste Freunde

Dickste Freunde

USA 2010 - mit Vince Vaughn, Kevin James, Jennifer Connelly, Winona Ryder, Channing Tatum ...

Filminfo

Originaltitel:The Dilemma
Genre:Drama, Komödie
Regie:Ron Howard
Kinostart:27.01.2011
Produktionsland:USA 2010
Laufzeit:ca. 111 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.dickste-freunde.de

Ron Howard, Regisseur von so unterschiedlichen Filmen wie "A Beautiful Mind", "Apollo 13" oder "The Da Vinci Code - Sakrileg", hat seine Wurzeln eigentlich im Bereich Comedy, feierte er doch als Darsteller der Kult-Sitcom "Happy Days" und als Regisseur der Fantasy-Komödie "Splash – Jungfrau am Haken" mit Tom Hanks erste große Erfolge. Mit "Dickste Freunde" kehrt Howard zu seinen Wurzeln zurück. So scheint es zumindest auf den ersten Blick zu sein, denn sowohl der deutsche Titel, als auch die Besetzung lassen die Zuschauer auf eine typische Buddy-Comedy hoffen. Doch in Wirklichkeit handelt es sich bei dem Film, dessen Originaltitel "The Dilemma" sehr viel passender ist, um ein Drama, das lediglich ab und an durch Comedy-Elemente aufgelockert wird.

Ronny (Vince Vaughn) und Nick (Kevin James) sind seit Jahren beste Freunde. Sowohl privat, als auch beruflich sind die Beiden, die gemeinsam unzertrennlich. Und es scheint auch alles Bestens zu laufen, steht doch ihre kleine Firma B & V Engine Design kurz davor, einen lukrativen und enorm wichtigen Deal abzuschließen. Doch dann sieht Ronny durch einen Zufall, wie Nicks Frau Geneva (Winona Ryder) einen anderen Mann küsst. Nun steht er vor einer schwierigen Entscheidung, denn er weiß, dass diese Entdeckung seinen besten Freund ungemein verletzten wird – wodurch auch der große Deal in Gefahr gebracht wäre. Und so beschließt Ronny, zunächst auf eigene Faust der vermeintlichen Affäre auf den Grund zu gehen. Doch nicht nur, dass er mit jedem Tag, der verstreicht, seine Freundschaft zu Nick aufs Spiel setzt, auch seine eigene Beziehung zu Beth (Jennifer Connelly) leidet zunehmend unter dem Geheimnis. Ein echtes Dilemma, das nur in einer Katastrophe enden kann….

Die Prämisse von "Dickste Freunde" ist wirklich interessant. Sicherlich haben Sie sich auch schon einmal gefragt, wie Sie reagieren würden, wenn Sie den Partner/die Partnerin des besten Freundes/der besten Freundin beim Seitensprung erwischen würden. Die Antwort scheint auf der Hand zu liegen, doch wie der Film sehr schön zeigt, hat jede Alternative große Nach- und eigentlich keinerlei Vorteile. Denn ganz gleich, ob man sich dazu entscheidet, gleich die Hiobsbotschaft zu überbringen oder doch erst zögert, so oder so wird man als Mitwisser und Bote die Konsequenzen zu tragen haben.

Dieses Dilemma wird in der Komödie recht gut transportiert. Es gibt eine Szene zwischen Ronny und Geneva, die gerade Dank des großartigen Spiels von Winona Ryder auf extrem bissige und böse Art zeigt, wie schnell sich in solchen Situationen das Blatt wenden kann. Doch leider hat der Film mit zwei großen Problemen zu kämpfen, die der guten Grundidee nicht wirklich gerecht werden. Da wäre zum Einen die unausgegorene Inszenierung. Dass Ron Howard ein guter Regisseur ist, hat er oft genug bewiesen. Doch da er sich hier nicht so recht zwischen Drama und Komödie entscheiden kann und auch die richtige Mixtur nicht wirklich hinbekommt, wirkt seine Inszenierung irgendwie unbeholfen und vollkommen überladen.

Das zweite Problem ist Vince Vaughn, der seinen Co-Stars wenig Raum lässt und aus "Dickste Freunde" offensichtlich eine arg hektische One-Man-Show machen möchte. Dabei zeigt er wenig Variationstalent und präsentiert eigentlich nur die x-te Variante all der Charaktere, die er in Filmen wie "Die Hochzeits-Crasher", "Trennung mit Hindernissen" oder "All Inclusive" verkörpert hat. An sich ist das nicht weiter schlimm, denn Vaughn hat genügend Fans, die seinen ganz besonderen Stil durchaus zu schätzen wissen.

Doch da all seine Co-Stars in "Dickste Freunde" mehr als ordentliche Leistungen abliefern und gerade Channing Tatum mit seiner kleinen Nebenrolle wirklich überraschen kann, ist es einfach ärgerlich, wie penetrant sich Vaughn hier immer wieder in den Vordergrund spielt. Hier wäre es an Howard gewesen, seinen Hauptdarsteller etwas zu zügeln und auch den anderen Schauspielern die Möglichkeit zu geben, beim Zuschauer bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Doch das gelingt so leider weder den Darstellern, noch dem Film selbst. An sich bietet die Komödie nette Unterhaltung mit einigen sehr witzigen und auch nachdenklich stimmenden Momenten. Doch angesichts des Potentials, das durch die erwähnten Schwachpunkte verschenkt worden ist, ist es wirklich eine Schande, dass "Dickste Freunde" nicht sehr viel besser geworden ist. Daher gilt: für Vince Vaughn Fans ein Muss, für Liebhaber von US-Komödien mit Abstrichen gerade noch sehenswert.

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Dickste Freunde (USA 2010)"
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