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Die Augen des Engels

Die Augen des Engels

Großbritannien/Italien/Spanien 2014 - mit Daniel Brühl, Kate Beckinsale, Valerio Masandrea, Cara Delevingne, Ava Acres ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:The Face of an Angel
Genre:Drama, Thriller
Regie:Michael Winterbottom
Kinostart:21.05.2015
Produktionsland:Großbritannien/Italien/Spanien 2014
Laufzeit:ca. 102 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.augendesengels-film.de/

Seit langer Zeit schon ist der junge Regisseur Thomas Lang (Daniel Brühl) auf der Suche nach dem perfekten Stoff für seinen neuen Film. Der aufsehenerregende Prozess gegen die Amerikanerin Jessica Fuller (Genevieve Gaunt), die in Sienna eine britische Studentin ermordet haben soll, scheint sich perfekt als Geschichte für einen Film zu eignen. Mit Hilfe der Journalistin Simone Ford (Kate Beckinsale), die ein Buch über das Verbrechen geschrieben hat, will Thomas mehr über den Fall erfahren und vor Ort den Prozess mitverfolgen. Doch die Recherchen gestalten sich als schwieriger, als zunächst gedacht. Denn je mehr sich der junge Filmemacher mit dem Mord beschäftigt, desto mehr scheint er in eine Welt aus Lügen, Misstrauen und Manipulation abzugleiten. Dass er dabei zu keinem richtigen Ergebnis kommt, um seinen Film klar strukturieren zu können, lässt Thomas in eine tiefe persönliche Krise fallen. Erst als er die junge, lebenslustige Studentin Melanie (Cara Delevingne) kennen lernt, findet er neue Motivation, um weiter an dem Film zu arbeiten…

"Die Augen des Engels" basiert lose auf dem Fall der amerikanischen Studentin Amanda Knox, die in Italien angeklagt war, die britische Studentin Meredith Kercher ermordet zu haben. Nach einem medienträchtigen Prozess wurde Knox 2015 in letzter Instanz schließlich freigesprochen. Der preisgekrönte Filmemacher Michael Winterbottom bezieht sich zwar in einigen Aspekten seines Dramas ganz deutlich auf den Fall Amanda Knox, möchte seinen Film aber nicht als Nacherzählung der realen Ereignisse verstanden wissen. Und auch ein Krimi sei sein Film nicht – auch wenn gerade das erste Drittel noch diesen Eindruck hinterlassen mag. Vielmehr geht es hier um die Suche nach Wahrheit, um die Rolle der Medien in einem solchen Fall und über die Sinnsuche eines desillusionierten Menschen.

Und genau hierin liegt das Problem des Films. Man hat als Zuschauer oft das Gefühl, dass die Inszenierung selbst nicht so recht weiß, in welche Richtung sie gehen möchte und dass Winterbottom zu verkrampft versucht, sein Werk unter keinen Umständen in einen mitreißenden Justizthriller ausarten zu lassen. Und so fügt er einfach immer dann, wenn es gerade mal spannend wird, langatmige Momente ein, die weder wirklich bedeutsam für die Handlung sind, noch aus künstlerischer Sicht besonders aufregend umgesetzt sind.

Gerade in der zweiten Hälfte mäandert die Geschichte unentschlossen von einer Szene zur nächsten. Das ist gut gespielt und oftmals atmosphärisch gefilmt – aber dramaturgisch eben oftmals extrem belanglos erzählt. So sehr sich Daniel Brühl mit seinem überzeugenden Spiel bemüht,  auch er kann nicht verhindern, dass "Die Augen des Engels" trotz einiger sehr guter Momente und stimmungsvoller Bilder sehr langatmige Programmkinokost geworden ist, die längst nicht so tiefgründig und vielschichtig ist, wie das Michael Winterbottom wohl vorgeschwebt ist. Dafür gibt es am Ende nur ein: Bedingt sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Die Augen des Engels (Großbritannien/Italien/Spanien 2014)"
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