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Die Beschissenheit der Dinge

Die Beschissenheit der Dinge

Belgien 2009 - mit Kenneth Vanbaeden, Valentijn Dhaenens, Koen De Graeve ...

Filminfo

Originaltitel:De helaasheid der dingen
Genre:Tragikomödie, Drama, Komödie
Regie:Felix Van Groeningen
Kinostart:20.05.2010
Produktionsland:Belgien 2009
Laufzeit:ca. 108 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.dbdd-film.de

Das Leben ist schön! Das zumindest suggeriert uns das Kino immer wieder. Doch die Realität sieht oftmals leider ganz anders aus. Denn manchmal ist das Leben gelinde gesagt einfach nur beschissen. Und von dieser "Beschissenheit der Dinge" erzählt der neue Film des Belgiers Felix Van Groeningen.

Die Kindheit von Gunther Strobbe (Kenneth Vanbaeden) ist alles andere, als rosig. Sein Vater (Koen De Graeve) ist ein versoffener Nichtsnutz, seine drei Onkel, mit denen er ebenfalls zusammen lebt, haben bis aufs Dauersaufen und Nacktradfahren keine echten Talente und zu bieten. Nur Gunthers liebevolle Großmutter (Gilda de Bal) bringt ab und an so etwas wie Licht in Gunthers Leben. Als dieser zwanzig Jahre später als erwachsener Mann (Valentijn Dhaenens) erkennt, dass ihn die Schatten seiner Kindheit noch immer verfolgen und es ihm unmöglich machen, ein glückliches, erfolgreiches Leben zu führen, muss er sich den Geistern der Vergangenheit stellen, um nicht so zu werden, wie sein Vater. Doch ob es dafür nicht schon zu spät ist…?

"Die Beschissenheit der Dinge" ist ein merkwürdiger kleiner Film, der mal absurd komisch, dann wieder von dreckiger Tristesse durchzogen ist. Oftmals ist das einfach nur abstoßend, voller Momente extremen Fremdschämens und zu nah an der Realität, um wirklich unterhalten zu können. Doch gleichzeitig übt das proletenhafte Verhalten von Gunthers Familie eine gewisse Faszination aus, weshalb es schwer ist, sich dem Geschehen auf der Leinwand zu entziehen.

Doch wem soll so ein Film empfohlen werden? Wer soll dafür bezahlen, sich vor Augen führen zu lassen, wie dreckig, primitiv, egoistisch und dumm ganz normale Menschen sein können, was Alkohol, Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit aus der Gesellschaft machen können? Andererseits bietet der Film einige sehr denkwürdige Momente und sehr gute Darsteller, die ihre Rollen beinahe schon erschreckend glaubhaft verkörpern. Mit seiner Mischung aus lakonischem Humor und mitunter knallharter Traurigkeit ist "Die Beschissenheit der Dinge" verdammt nah am Leben – und vielleicht liegt genau hierin die Faszination des bittersüßen Dramas und der Grund, dass der Film trotz seiner vielen unangenehmen Momente für Liebhaber etwas absonderlicher Arthaus-Kost durchaus empfehlenswert ist.

Ein Artikel von Sebastian Betzold