Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | Alexander and the terrible, horrible, no good, very bad day |
Genre: | Kinderfilm, Komödie |
Regie: | Miguel Arteta |
Kinostart: | 09.04.2015 |
Produktionsland: | USA 2014 |
Laufzeit: | ca. 81 Min. |
FSK: | ab 0 Jahren |
Webseite: | www.disney.de/coopers |
Der elfjährige Alexander Cooper (Ed Oxenbould) hat es satt, dass sein Leben eine absolute Katastrophe ist, während beim Rest seiner Familie alles perfekt läuft. Als er mal wieder einen richtig schlimmen Tag erlebt hat, wünscht er sich an seinem Geburtstag, dass auch mal seine Familie so einen Katastrophentag erleben soll. Und tatsächlich scheint dieser Wunsch in Erfüllung zu gehen: während bei einem wichtigen Vorstellungsgespräch seines Vaters (Steve Carell) alles schief geht, was schief gehen kann, droht eine von seiner Mutter (Jennifer Garner) organisierte Lesung für Kinder völlig aus dem Ruder zu laufen. Sein Bruder Anthony (Dylan Minnette) verkracht sich mit seiner Freundin und seine Schwester Emily (Kerris Dorsey) bekommt ausgerechnet am Tag einer großen Schulaufführung eine schlimme Erkältung. Und damit hat dieser mistige Tag erst angefangen…
"Die Coopers – Schlimmer geht immer" ist bereits die vierte Verfilmung des Kinderbuchklassikers "Alexander und der mistige Tag" von Judith Viorsts. Die ersten drei Adaptionen waren aber, dem geringen Umfang der Vorlage entsprechend, lediglich Kurzfilme, die nicht länger als 30 Minuten liefen. Regisseur Miguel Arteta ("Willkommen in Cedar Rapids") hat sich jetzt an der ersten Langfilmfassung versucht. Das Ergebnis ist eine typische Disney-Familienkomödie der besonders turbulenten Art. Es gibt jede Menge Chaos, das eher auf einfach gestrickten Slapstick, als auf lebensnahe Logik ausgerichtet ist. Subtilität macht hier auf jeden Fall Pause. Wer von der Geschichte oder den Protagonisten Tiefgang oder vom Humor eine gewisse Hintersinnigkeit erwartet, ist hier garantiert im falschen Film.
Wer sich dagegen auf den familiengerechten Humor im Stil der "Gregs Tagebuch"-Filme einlassen kann, der bekommt 81 recht unterhaltsame Minuten mit einigen durchaus gelungenen Gags geboten. Sicherlich, es ist in einigen Szenen fast schon traurig mitanzusehen, wie Steve Carell so kurz nach seiner verdienten Oscar-Nominierung sein mühsam erspieltes Ansehen für ein paar billige Gags wieder verspielt. Und auch Jennifer Garners arg überdrehte Darstellung der Über-Mutti und Karrierefrau birgt so manchen Fremdschäm-Moment in sich. Doch es kann auch nicht geleugnet werden, dass ihnen ein gewisser Spaß an diesen doch eher anspruchslosen Rollen anzumerken ist, was ihre Darstellungen dann auch absolut erträglich macht. Und die drei jungen Darsteller, die ihre Kinder mimen, machen ihre Sache durchaus ordentlich.
"Die Coopers – Schlimmer geht immer" ist bestimmt kein Meilenstein der Familienkomödie. Miguel Artetas Inszenierung folgt klar dem Schema F, ohne auch nur einmal ein Risiko einzugehen oder Anzeichen von Originalität zu offenbaren. Doch daran werden sich gerade jüngere Zuschauer wohl kaum stören. Wer sehr einfache Familienunterhaltung mit kindgerechtem Slapstick und einer braven Botschaft mag, der wird diesen chaotischen Tag mit den Coopers garantiert genießen. Und für dieses Publikum gibt es dann auch noch mit viel gutem Willen ein ordentliches: Sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold