Veranstaltungen
Der ultimative Event-Guide für die Metropolregion FrankfurtRheinMain
April 2024
  • Mo
  • Di
  • Mi
  • Do
  • Fr
  • Sa
  • So
Die drei Musketiere – 3D

Die drei Musketiere – 3D

Deutschland/Frankreich/Großbritannien 2011 - mit Logan Lerman, Matthew Macfadyen, Christoph Waltz, Orlando Bloom, Milla Jovovich, Ray Stevenson ...

Filminfo

Originaltitel:The three Musketeers
Genre:Abenteuer, Action, Komödie
Regie:Paul W.S. Anderson
Kinostart:01.09.2011
Produktionsland:Deutschland/Frankreich/Großbritannien 2011
Laufzeit:ca. 110 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:musketiere-film.de

Die von Alexandre Dumas in drei Romanen festgehaltenen Abenteuer der "Drei Musketiere" waren schon Vorlage für die verschiedensten filmischen Interpretationen. Von recht werksgetreuen Filmen über alberne Klamotten bis hin zu Softpornos oder einer sehr trashigen TV-Serie mit David Hasselhoff und Thomas Gottschalk, immer wieder erklang das Motto "Einer für Alle! Alle für Einen!" von den Leinwänden und TV-Bildschirmen. Nun hat sich "Resident Evil"-Regisseur Paul W.S. Anderson ebenfalls des bekannten Stoffes angenommen und möchte ihm mit modernsten CGI-Effekten und 3D-Technologie neue, unterhaltsame Seiten abgewinnen. Das ist ihm allerdings nur bedingt gelungen.

Als der junge D`Artagnan (Logan Lerman) im 17. Jahrhundert nach Paris kommt, macht er sich gleich in den ersten Stunden in der Stadt viele Feinde. Ausgerechnet mit den legendären Musketieren Athos (Matthew Macfadyen), Porthos (Ray Stevenson) und Aramis (Luke Evans) will er sich duellieren. Doch als er statt dessen den Anführer der Leibwache von Kardinal Richelieu, den fiesen Rochefort (Mads Mikkelsen), und dessen Truppen in die Flucht schlägt, nehmen die drei Musketiere den jungen Kämpfer in ihrer Mitte auf. Und das gerade zur rechten Zeit. Denn der machthungrige Richelieu (Christoph Waltz) plant mit Hilfe der gerissenen M`lady de Winter (Milla Jovovich), einen Zwist zwischen König Louis XIII. (Freddie Fox) und dem englischen Herzog von Buckingham (Orlando Bloom) zu schaffen, der in einem Krieg zwischen den beiden Ländern endet. Für ihr land und für die Liebe ziehen die nun zu vier Musketieren angewachsenen Helden in ein Abenteuer, das sie nur dann bestehen können, wenn sie treu ihrem Motto folgen: "Einer für Alle! Alle für Einen!"

Das Positive gleich vorweg: "Die drei Musketiere" sieht verdammt gut aus. Die Drehorte in Bamberg, Würzburg oder Herrenchiemsee sind perfekt ausgewählt und verleihen dem abenteuerlichen Geschehen eine gewisse Eleganz und einen Schauwert, der dem Gesamteindruck äußerst dienlich ist. Zudem ist es Anderson gelungen, mit Christoph Waltz, Mads Mikkelsen, Matthew Macfadyen oder Ray Stevenson einige wirklich gute Schauspieler vor die Kamera zu locken. Gerade Waltz gibt einmal mehr mit offensichtlichen Vergnügen den Schurken, wobei er dieses Mal sogar trotz einer besonders fiesen Frisur überzeugen kann.

Eine literarische Vorlage mit viel Potential, gute Darsteller, malerische Drehorte und eine großartige Ausstattung – all das sind die besten Vorraussetzungen für einen großen Abenteuerfilm. In gewisser Hinsicht sind Andersons "Die drei Musketiere" auch genau das geworden. Doch es gibt etwas, woran es dem Film deutlich mangelt. Es gibt kaum einen Moment, in dem die Macher eigene Ideen in ihre Inszenierung eingebracht haben. So klingt etwa die Musik von Paul Haslinger in manchen Momenten schon fast unverschämt verdächtig nach "Fluch der Karibik". Andersons Lebensgefährtin Milla Jovovich agiert in den meisten Momenten exakt so, wie in den "Resident Evil" Filmen. Gerade in der Eröffnungsszene gibt es einen Moment, der so exakt aus den Videospiel-Verfilmungen stammen könnte, wäre da nur nicht das Kleid, in dem Jovovich hier durch die actionreiche Szenerie jagt. Und Orlando Bloom schließlich wirkt so, als hätten die Macher verkrampft versucht, aus ihm den Jack Sparrow der "Musketiere" machen zu wollen – was freilich nicht gelungen ist.

All das führt dazu, dass "Die drei Musketiere" mitunter recht lieblos und vor allem einfallslos zu neuem Leben erweckt worden sind. Es gibt aber auch Momente, die wirklich gut funktionieren. Der Kampf der Musketiere gegen Rocheforts Garde etwa ist großartig und extrem unterhaltsam inszeniert. Und auch das erste Auftauchen von Buckinghams Luftschiff verfügt über einen sehr hohen Schauwert. Dazu kommen einige amüsante Dialoge und nette Actionsequenzen, die einige der offensichtlichen Schwachpunkte zwar nicht tilgen, aber zumindest erträglich machen.

Paul W.S. Anderson kann gute Action inszenieren, aber ein wirklich guten Regisseur macht dann doch mehr aus. Hätte er etwas weniger verkrampft versucht, auf der Erfolgswelle anderer Filme mitzuschwimmen und sich mehr auf das Drehbuch, als auf die visuellen Effekte konzentriert, hätte die Neuauflage der "Drei Musketiere" sehr viel mehr werden können, als nur ordentliche Popcorn-Unterhaltung. Da viele Zuschauer von einem Film wie diesem aber auch nicht mehr erwarten, wird die spürbare Einfallslosigkeit wohl auch nur bedingt negativ auffallen. Doch hübsche Effekte und die schmucke 3D Optik können am Ende nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Stoff schon weitaus gelungener verfilmt worden ist und gerade mit den Vorraussetzungen, die Anderson zur Verfügung gestanden haben, sehr viel besser hätte sein können. Daher gilt: wer einfach nur Futter fürs Auge und ein unterhaltsames Abenteuer von der Stange sucht, der wird hier Bestens bedient. Wer aber auch noch auf Originalität und ein gutes Drehbuch hofft, wird bitter enttäuscht werden.

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

  • Die drei Musketiere – 3D
  • Die drei Musketiere – 3D
  • Die drei Musketiere – 3D
  • Die drei Musketiere – 3D
  • Die drei Musketiere – 3D
  • Die drei Musketiere – 3D
  • Die drei Musketiere – 3D
Kino Trailer zum Film "Die drei Musketiere – 3D (Deutschland/Frankreich/Großbritannien 2011)"
Loading the player ...