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Die Entdeckung der Unendlichkeit

Die Entdeckung der Unendlichkeit

Großbritannien 2014 - mit Eddie Redmayne, Felicity Jones, Charlie Cox, Emily Watson, David Thewlis ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:The Theory of Everything
Genre:Drama, Romantik
Regie:James Marsh
Kinostart:25.12.2014
Produktionsland:Großbritannien 2014
Laufzeit:ca. 123 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.the-theory-of-everything-film.de

Der junge Student Stephen Hawking (Eddie Redmayne) lebt für seine Forschungen über die Dimensionen von Zeit und Raum im Universum. Ablenkungen lässt er kaum zu. Einzig der Studentin Jane Wilde (Felicity Jones) gelingt es, Stephen auch einmal auf andere Gedanken zu bringen. Zwischen den Beiden erblüht eine junge Liebe, der schon bald ein dramatisches Aus droht. Denn als bei Stephen die unheilbare Nervenkrankheit ALS diagnostiziert wird, zieht er sich vollkommen zurück. Da ihm die Ärzte nur noch wenige Jahre zu leben geben, möchte er Jane vor zukünftigem Schmerz beschützen und die Beziehung beenden. Doch Jane ist nicht bereit, die Liebe ihres Lebens aufzugeben. Sie steht zu Stephen und ist bereit, sich allen Herausforderungen zu stellen, die seine Krankheit mit sich bringt. Doch je mehr die Krankheit Stephen seine Fähigkeit zur Bewegung und Kommunikation nimmt, desto deutlicher wird für Jane, welche Belastung und Verantwortung sie auf sich genommen hat. Und während Stephen jeder körperlichen Einschränkung trotzend seine Forschungen vorantreibt, desto mehr scheint Jane ihr eigenes Glück aus den Augen zu verlieren…

"Die Entdeckung der Unendlichkeit" ist weniger ein klassisches Biopic über Stephen Hawking als mehr ein bewegendes Liebesdrama, das gerade im letzten Drittel seinen Fokus zunehmend auf Hawkings Frau Jane verlagert. Das ist eigentlich nicht weiter verwunderlich, basiert der Film von dem Oscar-Preisträger James Marsh ("Man on Wire") doch auf deren Memoiren "Die Liebe hat elf Dimensionen: Mein Leben mit Stephen Hawking". Die Drehbuchadaption von Anthony McCarten, Autor des wunderbaren "Am Ende eines viel zu kurzen Tages" und dessen Romanvorlage, macht aus der Lebens- und Liebesgeschichte des Paares eine mit vielen Gänsehautmomenten bestückte Romanze, bei der Marshs Inszenierung mehr als einmal kräftig auf die Tränendrüse drückt.

Da wirkt der Zuckerguss bisweilen etwas zu dick aufgetragen, wodurch auch einige dramaturgische Längen offenbart werden. Doch am Ende wirken sich diese Schwachpunkte kaum negativ auf den Gesamteindruck aus. Denn das Spiel der Darsteller ist so großartig, dass man als Zuschauer dafür auch gerne ein paar etwas zähere oder zu sentimentale Momente in Kauf nimmt. Dabei stehen nicht nur die Nebendarsteller, sondern auch Felicity Jones zwar im Schatten von Eddie Redmayne. Doch gibt ihnen Regisseur Marsh genügend Raum, um auch ihr Talent voll entfalten zu können. Trotzdem gehört der Film am Ende einem großartigen Eddie Redmayne, der gerade als junger Stephen Hawking den schleichenden Verlust der Kontrolle über seinen Körper grandios und extrem bewegend spielt.

Doch auch als älterer Hawking, wie ihn die Meisten kennen dürften, überzeugt der junge Brite auf ganzer Linie. Er findet die richtigen Nuancen, um sein Spiel nicht zu plakativ oder gar unfreiwillig komisch wirken zu lassen. Dabei schafft es Redmayne nicht nur die physischen Aspekte der Figur glaubhaft zu vermitteln. Auch das Charisma, das der geniale Denker ausstrahlt, wird durch diese preisverdächtige Performance spürbar auf die Leinwand transportiert.

"Die Entdeckung der Unendlichkeit" ist kein besonders subtiles Werk. Marshs Inszenierung macht keinen Hehl daraus, dass sie in erster Linie große Emotionen erwecken möchte. Damit dies gelingt, sollte unbedingt ein gewisses Faible für leicht kitschiges Gefühlskino bestehen. Auch könnten Zuschauer, die sich eine ausführliche Auseinandersetzung mit den wissenschaftlichen Arbeiten Hawkins erwarten, am Ende trotz der vielen gelungenen Aspekte eher enttäuscht sein. Wer sich aber auf eine intensive Liebesgeschichte mit großartigen Darstellern einstellt, der wird hier nicht nur emotional bewegt, sondern auch sehr gut unterhalten. Ein sehr schöner Film, der trotz kleiner Punktabzüge in der B-Note am Ende noch ein klares "Absolut sehenswert" verdient!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Die Entdeckung der Unendlichkeit (Großbritannien 2014)"
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