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Die Frau die singt

Die Frau die singt

Kanada 2010 - mit Lubna Azabal, Mélissa Désourmeaux-Poulin, Maxim Gaudette, Rémy Girard ...

Filminfo

Originaltitel:Incendies
Genre:Drama
Regie:Denis Villeneuve
Kinostart:23.06.2011
Produktionsland:Kanada 2010
Laufzeit:ca. 130 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.arsenalfilm.de

Als ihre Mutter stirbt, hinterlässt sie den Zwillingen Jeanne (Mélissa Désmourmeaux-Poulin) und Simon Marwan (Maxim Gaudette) zwei Briefe und eine ungewöhnliche Aufgabe. Sie sollen den einen Brief ihrem Vater, den sie für tot gehalten haben, überreichen. Der zweite ist für ihren Bruder bestimmt, von dessen Existenz sie erst bei der Testamentseröffnung erfahren. Um diese Aufgabe erfüllen zu können, müssen sich Jeanne und Simon auf eine Reise in die Vergangenheit ihrer Mutter Nawal begeben. Besonders Jeanne erhofft sich dadurch eine Erklärung für das starre Schweigen, in dem Nawal die letzten Jahre ihres Lebens verbracht hat, zu bekommen und reist ohne zu zögern in den Nahen Osten. Es beginnt eine schwierige und mitunter sehr gefährliche Spurensuche, an deren Ende eine Offenbarung steht, die das Leben von Jeanne und Simon in seinen Grundfesten erschüttert, gleichzeitig aber auch den lang ersehnten Frieden bringen könnte...

Mit "Die Frau die singt", nominiert für den Oscar als Bester fremdsprachiger Film, hat der preisgekrönte kanadische Regisseur Denis Villeneuve ein clever konstruiertes und enorm bewegendes Drama inszeniert, dessen letzte zehn Minuten wohl zum Intensivsten gehört, was in letzter Zeit im Kino zu sehen war. Der Weg zur Auflösung ist in seiner verschachtelten Erzählweise wie ein tragisches Puzzle konstruiert. Nach und nach setzt sich ein Gesamtbild zusammen, das so unglaublich wirkt, dass man glauben möchte, man habe sich beim Zusammensetzen der Einzelteile geirrt. Doch da am Ende keine Zweifel übrig bleiben, braucht der Zuschauer am Ende erst einmal ein paar Minuten Zeit, um sich von dem derben Schlag in die Magengrube zu erholen.

Sehr viel mehr soll an dieser Stelle nicht ins Detail gegangen werden, um die Wirkung der Geschichte und der Inszenierung nicht zu schwächen. Es darf aber erwähnt werden, dass Denis Villeneuve rein handwerklich großartige Arbeit abgeliefert hat. Dadurch etwa, dass er die im Nahen Osten spielenden Sequenzen nicht wie so viele seiner Regisseur-Kollegen mit (vermeintlich) Landestypischen Klängen, sondern oft mit sanften Popsongs untermalt, schafft er eine ganz eigene Atmosphäre, die sich auch in dem Einsatz von Grafiken und der sehr intensiven Bildsprache widerspiegelt.

Villeneuve versteht es geschickt, große Emotionen zu erzeugen, ohne dass sich der Zuschauer manipuliert fühlt. Obwohl einige Momente eher nüchtern und fast schon kalt anmuten, wird der Betrachter nie auf Distanz gehalten, sondern beinahe unbemerkt in das Geschehen hineingezogen. So wirkt die emotionale Wucht mancher Szenen, ganz besonders aber des Finales, umso heftiger. "Die Frau die singt" ist harter Tobak, kein Wohlfühlkino und ganz bestimmt kein lockerer Unterhaltungsfilm. Dafür aber ist Villeneuve ganz großes Gefühlskino gelungen, das auf spannende, bewegende und in gewissem Sinne auch unvergessliche Art beweist, welche Kraft Filme haben können. Eindrucksvolles Arthaus-Kino, das auf jeden Fall absolut empfehlenswert ist.

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Die Frau die singt (Kanada 2010)"
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