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Die geliebten Schwestern

Die geliebten Schwestern

Deutschland/Österreich 2013 - mit Hannah Herzsprung, Florian Stetter, Henriette Confurius, Claudia Messner, Ronald Zehrfeld ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Drama, Romantik
Regie:Dominik Graf
Kinostart:31.07.2014
Produktionsland:Deutschland/Österreich 2013
Laufzeit:ca. 139 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.die-geliebten-schwestern.senator

Eigentlich sollte die junge Charlotte von Lengefeld (Henriette Confurius) bei ihrer Patentante Frau von Stein (Maja Maranow) in Weimar zu einer Hofdame erzogen werden und sich vielleicht auch noch einen wohlhabenden Ehemann angeln. Doch Charlotte fühlt sich in der höfischen Gesellschaft völlig fehl am Platz. Einzig ihrer älteren Schwester Caroline von Beulwitz (Hannah Herzsprung) kann sie in langen Briefen ihr leid klagen. Doch dann lernt sie den jungen Autor Friedrich Schiller (Florian Stetter) kennen – eine Begegnung, die nicht nur ihr Leben, sondern auch das der unglücklich verheirateten Caroline für immer verändern wird. Denn als Schiller auf Einladung von Caroline zu den beiden Schwestern nach Rudolstadt reist, erkennen alle Drei sofort eine Seelenverwandtschaft, die zu einer Dreiecksbeziehung heranwächst, deren Leidenschaft bald nicht mehr nur in codierten Briefen Ausdruck verliehen wird…

"Die geliebten Schwestern" markiert die Rückkehr von Regisseur Dominik Graf auf die große Leinwand. Dass er in den letzten Jahren vornehmlich für das Fernsehen gearbeitet hat, ist seinem neuesten Werk allerdings deutlich anzusehen. Denn trotz einer stimmigen Ausstattung und einiger weniger Bilder, die auf der großen Leinwand besonders imposant wirken, mutet diese ungewöhnliche Liebesgeschichte oft eher wie ein Kammerspiel an, das im Fernsehen oder vielleicht sogar auf der Theaterbühne besser aufgehoben wäre. Besonders das Spiel der Darsteller wirkt zu "theatralisch" und damit fürs Kino einfach zu sperrig. Das soll jetzt nicht heißen, dass die schauspielerischen Leistungen schlecht wären. Im Gegenteil. Gerade Henriette Confurius und Hannah Herzsprung liefern hier Hervorragendes ab. Doch das Spiel wirkt eben nicht echt, sondern zu artifiziell, was in der Direktheit des Theaters gut funktionieren kann, im Kino aber eher störend wirkt, da der Zugang zu den Charakteren für den Zuschauer so unnötig erschwert wird.

Das größte Problem des Films aber ist die Rolle des Erzählers, die Graf selbst übernommen hat. Dabei nuschelt er den Erzählertext derart lustlos herunter, dass sich dieses Gefühl auch ganz schnell auf den Zuschauer überträgt. Dass der Film schon in der "kurzen" Kinofassung (es existiert auch noch eine über 30 Minuten längere Festivalfassung) mit zahlreichen zähen Längen zu kämpfen hat, ist da nicht gerade hilfreich. Sicherlich, "Die geliebten Schwestern" hat einige sehr schöne und auch intensive Momente. Doch in zu vielen Momenten machen es einem die verschiedenen Aspekte der Inszenierung zu schwer, sich von dem Geschehen mitreißen zu lassen, als dass am Ende noch ein rundum positives Fazit möglich wäre.

Es steht außer Frage, dass hier mit viel Leidenschaft und Talent gearbeitet wurde. Die Kameraarbeit ist ebenso überzeugend wie die Kostüme und auch den Schauspielern ist es anzusehen, dass sie versucht haben, ihren Figuren und der Geschichte eine gewisse Intensität zu verleihen. Doch bis auf den Feuilleton und einige wenige Liebhaber von großem Kunstkino werden sich wohl nur wenige Zuschauer mit Grafs Inszenierung anfreunden können. Wer sich an den hier aufgeführten Kritikpunkten generell nicht stört und ein Faible für deutsche Kostümdramen hat, für den dürfte allerdings schon die interessante und im Kern sehr schöne Geschichte ausreichen, um den Gang ins Kino zu rechtfertigen. Und für solche Zuschauer gibt es dann auch ein: Sehenswert! Alle anderen können auf die TV-Ausstrahlung dieser WDR/BR/Degeto/ARTE/ORF-Koproduktion warten.

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Die geliebten Schwestern (Deutschland/Österreich 2013)"
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