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Die göttliche Ordnung

Die göttliche Ordnung

Schweiz 2017 - mit Marie Leuenberger, Maximilian Simonischek, Rachel Braunschweig, Bettina Stucky ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Drama
Regie:Petra Volpe
Kinostart:03.08.2017
Produktionsland:Schweiz 2017
Laufzeit:ca. 96 Min
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:GoettlicheOrdnung.de

In einem kleinen Dorf im schweizerischen Appenzell hat sich Nora (Marie Leuenberger) zu Beginn der 1970er damit abgefunden, dass sie sich um den Haushalt, um ihren Mann, die beiden Söhne und den missmutigen Schwiegervater zu kümmern hat. Während überall der revolutionäre Geist der 68er zu spüren ist, wird hier eisern an alten Traditionen festgehalten. Doch dann beginnt sich Nora für das Frauenwahlrecht zu interessieren, das bislang in der Schweiz noch nicht eingeführt wurde. Und sie beginnt zu begreifen, welcher Rechte und Möglichkeiten sie bislang beraubt wurde. Langsam beginnt sie sich politisch zu engagieren und kann mit ihrer neu gefundenen Leidenschaft auch andere Frauen im Dorf anstecken, die gemeinsam den Aufstand gegen Engstirnigkeit, veraltete Sexualmoral und für die Gleichberechtigung proben. Doch dann droht an diesem Kampf nicht nur die Dorfgemeinschaft, sondern auch Noras Familie zu zerbrechen. Ist sie bereit, diesen hohen Preis für ihre Überzeugungen zu zahlen?

"Die göttliche Ordnung" schafft ein kleines Kunststück: Der Film behandelt ein Thema, das unheimlich viele Aspekte aufweist, über die man sich als Zuschauer – und ganz besonders als Zuschauerin – eigentlich nur aufregen kann. Und tatsächlich machen einige Szenen des Films auch extrem wütend, gerade dann, wenn man mit einer Engstirnigkeit konfrontiert wird, der man nicht mit Sachlichkeit begegnen kann und die nur Gewalt als Antwort kennt. Das ist ein Problem, das leider auch in vielen anderen wichtigen Diskussionen beobachtet werden kann und das heute noch genauso aktuell ist, wie zu Beginn der 1970er. Und trotzdem kann der Film nicht nur enorm gut unterhalten, sondern bringt sein Publikum auch zum Lachen, ohne jemals die Wichtigkeit des Themas zu verwässern.

Regisseurin Petra Volpe beweist ein gutes Gespür für clevere Dialoge und entlarvenden Witz, der als angenehmes Gegengewicht zur eigentlichen Schwere der Thematik funktioniert. So offenbart sie die Absurdität der Tatsache, dass in einem Land wie der Schweiz bis 1971 den Frauen das Wahlrecht vorenthalten blieb und dass es erschreckend viele Menschen gab, die nicht die Notwendigkeit gesehen haben, an diesem Zustand etwas ändern zu müssen. So offenbart auch die Reaktion der Männer in Noras Dorf auf den Kampfgeist der Frauen etwas, was man auch heute noch bei sehr vielen Menschen antrifft und was anscheinend jede Form von rationalem Denken und damit auch sachlichen Diskussionen unmöglich macht: Die Angst vor Veränderung.

So erzählt Volpes Film zwar von Ereignissen, die man durchaus als Geschichte bezeichnen kann, ist aber im Kern hoch aktuell und deshalb auch enorm wichtig. Davon abgesehen ist "Die göttliche Ordnung" sehr gut gespielt und unterhaltsam inszeniert, so dass man dem Film auch das eine oder andere Klischee verzeiht. All das führt am Ende zu einem ganz eindeutigen Votum: Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Die göttliche Ordnung (Schweiz 2017)"
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