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Die Legende der Wächter (3D)

Die Legende der Wächter (3D)

USA 2010 - mit 2010) ...

Filminfo

Originaltitel:Legend of the Guardians: The Owls of Ga`Hoole
Genre:Animation, Kinderfilm, Fantasy
Regie:Zack Snyder
Kinostart:14.10.2010
Produktionsland:USA 2010
Laufzeit:ca. 93 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.DieLegendederWaechter.de

Nachdem er bereits Zombies ("Dawn of the Dead"), Spartaner ("300") und selbsternannte Superhelden ("Watchmen – Die Wächter") in den meist blutigen Kampf geschickt hat, versucht sich Zack Snyder mit dem Animationsfilm "Die Legende der Wächter" an einem eher familienfreundlichen Stoff. Das möchte man zumindest meinen, stehen hier doch mutige Eulen im Mittelpunkt des Geschehens. Doch auch wenn sich der auf den in den USA sehr beliebten Büchern von Kathryn Lasky basierende Film eigentlich an Kinder richten sollte, so ist die eher düstere, oftmals beängstigende Inszenierung gerade in 3D kleinen Zuschauern eigentlich kaum zu empfehlen.

Der Film erzählt von dem Eulen-Jungen Soren, der Nacht für Nacht fasziniert den Geschichten lauscht, die sein Vater ihm und seinen beiden Geschwistern über die sagenhaften Krieger von Ga`Hoole erzählt, der Truppe mutiger Eulen, die sich gegen die bösen Reinsten gestellt haben. Sorens Bruder Kludd legt wenig Wert auf diese Hirngespinste und will lieber endlich lernen, richtig zu jagen und zu fliegen. Als die beiden Brüder eines Nachts beim gegenseitigen Kräftemessen aus dem Nest fallen, werden sie kurzerhand von den Reinsten entführt. Sie sollen zu willenlosen Kriegern ausgebildet werden, die den Reinsten helfen sollen, die Herrschaft über das gesamte Reich zu übernehmen. Soren gelingt die Flucht, doch Kludd bleibt bei seinen Entführern, fühlt er sich hier doch erstmals anerkannt.

Mit einer kleinen Gruppe mutiger Begleiter findet Soren schließlich den Weg zu den Wächtern von Ga`Hoole, doch damit ist nur ein kleiner Schritt getan, um die Reinsten endgültig zu besiegen…

Keine Frage, "Die Legende der Wächter" ist visuell ein Meisterwerk. Die Animationen sind großartig, das Design faszinierend und die Detailverliebtheit einfach nur atemberaubend. Der auf den ersten drei Bänden der insgesamt 15 Bücher umfassenden Reihe von Kathryn Lasky bettet eine recht simple Abenteuergeschichte in die optisch mehr als einnehmende Szenerie ein. Das Problem dabei ist, dass viele Elemente der Geschichte sehr düster sind, zu düster, um für Kinder ab 6 Jahren wirklich geeignet zu sein. Im plastischen 3D wirken diese Szenen noch realer, noch furchteinflößender und bedrohlicher – was zwar einerseits als Lob für die guten 3D Effekte verstanden werden kann, allerdings auch als Warnung für Eltern gemeint ist, die sich ganz genau überlegen sollten, ob sie ihre Kleinen in den Film schicken sollten.

Ältere Kinder dagegen werden sich mit den Eulenhelden kaum identifizieren können. Sicherlich, einige der Kampfszenen sind extrem spannend und mitreißend inszeniert, aber Eulen sind, so leid es mir tut, das zu sagen, für Jugendliche einfach nicht cool genug, um als Helden bestehen zu können. So stellt sich also die Frage: wenn der Film für kleine Kinder zu gruselig und für Jugendliche zu uncool ist, wen spricht das Werk dann eigentlich an? Generell würde ich sagen, dass der Film Fantasy-Fans jeder Altersgruppe (wie gehabt: die ganz Kleinen ausgeschlossen) ansprechen könnte, eine gewisse Vorliebe für Eulen vorausgesetzt. Denn als Fantasy-Film kann "Die Legende der Wächter" durchaus überzeugen und ist besser als so manch anderes Werk, das dieses Genre in den letzten Jahren hervor gebracht hat.

In gewisser Weise ist es den Machern hoch anzurechnen, dass sie die Charaktere wenig cartoonhaft überzeichnet haben. Die Eulen in dem Film sehen aus wie echte Eulen und verhalten sich auch so – von der kleinen Tatsache abgesehen, dass sie sprechen, Rüstungen tragen und gegeneinander in epische Schlachten ziehen. Doch in den wesentlichen Aspekten sind die Helden ihren echten Vorbildern gut nachempfunden, was dem Film eine gewisse "Ernsthaftigkeit" verleiht, an der ältere Fantasy-Fans durchaus Gefallen finden könnten.

So bleibt unterm Strich eigentlich nur zu sagen, dass das einzig echte Problem, mit dem "Die Legende der Wächter" zu kämpfen hat, die genaue Zielgruppendefinition ist. Visuell großartig, mit einer spannenden Geschichte und einem stimmungsvollen Soundtrack ist Snyders Ausflug in die Welt der 3D Animation als Fantasyfilm absolut gelungen – ein fröhlicher Kinderfilm ist das düstere Eulenabenteuer aber wirklich nicht.

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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