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Die letzten Tage der Emma Blank - DVD

Die letzten Tage der Emma Blank - DVD

Niederlande 2009 - mit Marlies Heuer, Gene Bervoets, Annet Malherbe, Eva van de Wijdeven, Gijs Naber ...

Filminfo

Originaltitel:De laatste Dagen van Emma Blank
Genre:Komödie
Regie:Alex van Warmerdam
Verkaufsstart:02.12.2011
Produktionsland:Niederlande 2009
Laufzeit:ca. 90 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Anzahl der Disc:1
Sprachen:Deutsch (Dolby Digital 5.1 + 2.0), Niederländisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel:Keine
Bildformat:16:9 (2.35:1)
Extras:Making of (Niederländisch ohne UT)
Regionalcode:2
Label:Lighthouse Home Entertainment
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Film: Lange hat Emma Blank (Marlies Heuer) wohl nicht mehr zu leben. Ihre letzten Tage will sie in ihrem herrschaftlichen Landhaus verbringen, umgeben von ihren Bediensteten. Die müssen sich von ihrer Herrin einiges gefallen lassen, stellt diese doch absurde und bisweilen sehr demütigende Forderungen an ihre Untergebenen. So zwingt sie etwa ihren Hausdiener Haneveld (Gene Bervoets), sich einen Schnurrbart anzukleben, um mehr wie ein echter Diener zu wirken. Köchin Bella (Annet Malherbe) muss schwer bekömmliches Essen zubereiten, nur um sich dann von Emma maßregeln zu lassen, wenn sie dieses wieder von sich gibt. Theo (Alex van Warmerdam) hat die undankbare Aufgabe, wie ein Hund leben zu müssen, den Hausmädchen Gonnie (Eva van de Wijdeven) regelmäßig Gassi führen muss. Wenn sich Gonnie über die abstrusen Forderungen ihrer Chefin beschwert, wird sie von den anderen Bediensteten sofort in ihre Schranken gewiesen. Doch aus welchem Grund lässt sich das Personal derart unmenschlich behandeln? Liebe ihrer Chefin gegenüber oder pure Gutmenschlichkeit ist ganz sicher nicht das wahre Motiv…

"Die letzten Tage der Emma Blank" ist eine bitterböse Komödie über Habgier, emotionale Kälte und Psychoterror, wobei es am Ende keine Gewinner gibt. Die Protagonisten des Films sind allesamt von niederen Motiven angetrieben und erfahren im Verlauf der Geschichte keine Läuterung. Und genau hierin liegt der Grund, warum der Film, den Regisseur Alex van Warmerdam selbst als Tragikomödie mit Horror- und Farce-Elementen bezeichnet, so gut funktioniert. Der Film ist von Anfang bis Ende böse, versucht nicht verkrampft, eine moralische Botschaft mit wohligem Zuckerguss zu servieren.

Das Lachen bleibt dem Zuschauer dabei so manches Mal im Halse stecken. Nach und nach enthüllt van Warmerdam die Zusammenhänge und eigentlichen Beweggründe. Je klarer sich die Geschichte entfaltet, umso bitterer wird der Humor. Dabei setzt der Regisseur, der auch das Drehbuch verfasst hat und in der Rolle des Theo zu sehen ist, eher auf leisen, fast schon lakonischen Witz. Das er dabei nicht mit dem Holzhammer zur Sache geht, intensiviert die Boshaftigkeit des Ganzen deutlich.

Die guten Darsteller, die wunderschöne Landschaft, die eine trügerische Idylle vortäuscht, und die bis zum bitteren Finale originelle Geschichte mit ihren zahlreichen überraschenden Enthüllungen machen "Die letzten Tage der Emma Blank" zu einem Geheimtipp für alle Liebhaber des schwarzen Humors. Sehenswert!

Bild + Ton: Das Bild der DVD ist weitgehend sauber und verfügt über eine ordentliche Gesamtschärfe, die lediglich bei der Detaildarstellung einige Schwachpunkte offenbart. Die Farbgebung dagegen ist durchweg stimmig und gerade die Aufnahmen der schönen Landschaft kommen hier gut zur Geltung. Der Ton ist in großen Teilen eher unspektakulär, sehr ruhige Szenen wechseln sich mit eher spärlichen Dialogen ab. Lediglich ein paar Umgebungsgeräusche sorgen hier und da für ein wenig Bewegung im tonalen Geschehen, was bei der Dolby Digital 5.1 Spur der deutschen Sprachfassung  auch gut zur Geltung kommt. Insgesamt gibt es für die technische Umsetzung ein zufriedenes: Gut!

Extras: Als Bonus gibt es ein Making of, das allerdings nur im niederländischen Original ohne optionale Untertitel angesehen werden kann.

Fazit: "Die letzten Tage der Emma Blank" ist eine bitterböse Komödie über Gier und menschliche Abgründe, die ihren zutiefst bissigen Charakter gerade zu Beginn hinter der getragenen Inszenierung zu verstecken vermag. Laute Lacher gibt es zwar eher selten, Spaß macht diese schwarze Komödie aber dennoch. Ein echter Geheimtipp, der auf der DVD technisch ordentlich präsentiert ist. Lediglich die fehlenden Untertiteloptionen beim Hauptfilm und dem Bonusmaterial schlagen wirklich negativ zu Buche. Dennoch gilt unterm Strich: für Liebhaber etwas schrägerer Arthaus-Komödien absolut empfehlenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold