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Die Lügen der Sieger

Die Lügen der Sieger

Deutschland/Frankreich 2014 - mit Florian David Fitz, Lilith Stangenberg, Horst Kotterba, Ursina Lardi, Arved Birnbaum ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Drama, Thriller
Regie:Christoph Hochhäusler
Kinostart:18.06.2015
Produktionsland:Deutschland/Frankreich 2014
Laufzeit:ca. 112 Min
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.dieluegendersieger-derfilm.de

Lange hat Fabian Groys (Florian David Fitz), Journalist bei einem politischen Nachrichtendienst, an einer Story über die zweifelhafte Invalidenpolitik der Bundeswehr gearbeitet. Doch jetzt, kurz bevor er alle Fakten zusammengetragen hat, springt sein wichtigster Informant ab. Damit scheint die Story gestorben. Dass dem notorischen Einzelgänger mit Nadja (Lilith Stangenberg) ausgerechnet jetzt auch noch eine Praktikantin zugeteilt wird, steigert seinen Frust noch zusätzlich. So setzt er die junge Kollegin kurzerhand auf die reißerische Story eines Mannes, der sich in ein Löwengehege gestürzt hat, an. Doch zu seiner Überraschung scheint hinter der Geschichte, die eher nach Boulevardjournalismus klingt, ein äußerst brisanter Giftmüllskandal zu verstecken. Gemeinsam nehmen Fabian und Nadja die Recherchen auf und stoßen dabei immer wieder auf eine Mauer des Schweigens. Doch je mehr sie das Netz aus Lügen und Korruption durchbrechen, desto deutlich wird, dass die Story mit Fabians Recherchen innerhalb der Bundeswehr zusammen zu hängen scheint…

"Die Lügen der Sieger" von Christoph Hochhäusler hinterlässt einen etwas zwiespältigen Eindruck. Zum einen erinnert der Film in seinen besten Momenten an klassische Verschwörungs-Thriller wie "Die Unbestechlichen", gewürzt mit einer gehörigen Portion satirischem Biss. Der Film ist in einigen Szenen erfreulich böse und erstaunlich witzig, wobei über allem eine sehr spannungsgeladene Grundatmosphäre schwebt. Obwohl Fabian Groys mit seiner arroganten Art und seiner selbstzerstörerischen Spielsucht ein sehr klischeehafter Charakter ist, macht gerade die einnehmende Darstellung von Florian David Fitz ihn zu einer sehr interessanten Figur, der man gerne bei ihren Recherchen folgt.

Umso enttäuschender ist, dass ihm mit Lilith Stangenberg eine Partnerin zur Seite gestellt wurde, deren Art zu spielen so gar nicht zu der von Florian David Fitz passen möchte. Stangenberg hat einige Jahre am Schauspielhaus Zürich gespielt und gehört seit 2012 zum festen Ensemble der Berliner Volksbühne. Dass sie Talent hat, kann ihr alleine deshalb schon nicht abgesprochen werden. Doch was auf der Theaterbühne kraftvoll und beeindruckend wirkt, funktioniert nicht auch zwangsläufig auf der großen Leinwand. Mit einem festgefrorenen Gesichtsausdruck, der erfolgreich gegen jegliche Zurschaustellung von Emotionen ankämpft, wirkt Stangenbergs Spiel extrem unterkühlt und beinahe schon gelangweilt. Dass da zwischen ihr und dem sehr viel dynamischer agierenden Florian David Fitz keine Chemie aufkommen mag, ist nicht wirklich überraschend, aber extrem schade.

Ein weiteres Problem ist das Ende. Hier versäumt es Hochhäusler, einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Zwar wird bei genauerem Überlegen deutlich, welche Intention hinter den letzten Minuten steckt. Doch der erste Eindruck strahlt eine enttäuschende Belanglosigkeit aus, was sich auch nachhaltig auf den Gesamteindruck auswirkt. Keine Frage: "Die Lügen der Sieger" ist im Kern ein sehr guter, clever konstruierter Film, der eine spannende Geschichte erzählt. Doch die Umsetzung hat mit zu vielen sperrigen Aspekten, einigen Längen und einem nicht immer zufriedenstellenden Aufbau der Dramaturgie zu kämpfen, so dass es das durchaus verdiente "Sehenswert" am Ende nur mit ein paar kleinen Einschränkungen gibt.

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Die Lügen der Sieger (Deutschland/Frankreich 2014)"
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