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Die Nacht der Giraffe

Die Nacht der Giraffe

Indonesien/Deutschland/China 2012 - mit Ladya Cheryl, Nicholas Saputra, Adje Nur Ahmad, Dave Lumenta ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Kebun Binatang
Genre:Drama, Romantik
Regie:Edwin
Kinostart:17.01.2013
Produktionsland:Indonesien/Deutschland/China 2012
Laufzeit:ca. 95 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.neuevisionen.de/

Lana (Ladya Cheryl) war noch ein kleines Mädchen, als sie von ihrem Vater im Zoo ausgesetzt worden ist. Seit diesem Zeitpunkt lebt sie in einem ganz eigenen Mikrokosmos und wird, aufgezogen von den Tierpflegern, zum festen Teil einer kleinen eigenen Gesellschaft. Eine andere Welt als den Zoo kennt sie nicht. Sie liebt das Leben hier und ganz besonders liebt sie die Tiere. Über Jahre bleibt Lanas Alltag der Gleiche. Doch dann taucht ein junger Mann in Cowboymontur ((Nicholas Saputra), ein charismatischer Gelegenheitsmagier, im Zoo auf und bringt Lanas Gefühle mächtig durcheinander. Sie verliebt sich in den Mann und ist sogar bereit, für ihn den Zoo zu verlassen. An der Seite des Magiers gelingt es ihr, die Trennung von ihren Tieren zu verkraften. Doch dann verschwindet er eines Tages inmitten einer magischen Rauchwolke und Lana ist erneut, wie damals als kleines Kind, vollkommen auf sich alleine gestellt...  

Der Filmemacher Edwin hat mit "Die Nacht der Giraffe" einen Film inszeniert, der sich nicht nur durch seinen Verzicht auf eine klare narrative Struktur nur schwer charakterisieren oder beschreiben lässt. Die aus vielen verschiedenen Fragmenten collagierte Geschichte mutet immer wieder verspielt und traumhaft an, während die Bilder doch sehr in der Realität verankert liegen. Die Symbolik ist nicht wirklich subtil verpackt, aber aufgrund einiger sehr schöner Momentaufnahmen durchaus wirkungsvoll. Wie die Tiere, so ist auch Lana im Zoo nicht in ihrer natürlichen Umgebung gefangen. Doch es gelingt ihr, sich anzupassen, Freude an den kleinen Dingen wie dem Ohrenschlagen der Elefanten zu entdecken. Dennoch ist ihr Leben erfüllt von einer Sehnsucht. Als sie den Mager trifft und seine Berührungen spürt, glaubt sie gefunden zu haben, wonach sie sich sehnt. Sie verlässt ihr Zuhause, um ihr Glück an einem anderen Ort zu finden. 

Hier liegt der zentrale Gedanke des Films. Es geht um Sehnsüchte, Heimat und ganz essentielle Bedürfnisse des Menschen.  Edwin zeigt auf seine ganz eigene, ungewöhnliche Art und Weise, welch verschlungenen Wege man bisweilen gehen muss, um am Ende dort anzukommen, wo das Herz hingehört. Das ist an sich wirklich schön, aber die sehr getragene, mitunter etwas sperrige Inszenierung verlangt vom Zuschauer, sich komplett darauf einzulassen. Das getragene Tempo (so dauert es fast 40 Minuten bis zum Auftauchen des Magiers), der Verzicht auf eine klassische Erzählstruktur und die eher spärlich eingesetzten Dialoge könnten dazu führen, dass Zuschauer, die sich nur selten oder bislang gar nicht an eher experimentellem Arthauskino versucht haben, das Ganze als zu anstrengend oder gar langweilig empfinden könnten. Wer sich aber auch mal an ungewöhnlichere Kost heranwagt und sich von Edwin in seine ganz spezielle Traumwelt entführen lassen möchte, dem kann "Die Nacht der Giraffe" trotz kleinerer Längen wärmstens ans Herz gelegt werden.

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Die Nacht der Giraffe (Indonesien/Deutschland/China 2012)"
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