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Die Schöne und das Biest

Die Schöne und das Biest

Frankreich 2013 - mit Vincent Cassel, Léa Seydoux, André Dussollier, Eduardo Noriega, Yvonne Catterfeld ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:La Belle et la Bete
Genre:Fantasy, Abenteuer, Romantik
Regie:Christophe Gans
Kinostart:01.05.2014
Produktionsland:Frankreich 2013
Laufzeit:ca. 114 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.schoeneundbiest-film.de

Es gibt immer wieder klassische Stoffe, die so oft adaptiert werden, dass man sich fragen muss, ob es da wirklich noch eine weitere neue Version braucht. Ein solcher Stoff ist das französische Volksmärchen "Die Schöne und das Biest". Neben dem mehrfach ausgezeichneten Disney-Zeichentrickfilm wurde die Geschichte fürs Kino, das Fernsehen oder die Bühne als klassisches Märchen, modernisierte Version oder als Musical inszeniert. Und obwohl es da kaum noch Möglichkeiten gibt, der Geschichte etwas Neues abgewinnen zu können, versucht Christophe Gans ("Pakt der Wölfe") genau das mit seiner ganz eigenen, bildgewaltigen Adaption.

Nach den klassischen Motiven erzählt er von dem wohlhabenden Kaufmann (André Dussollier), der seinen gesamten Reichtum verliert, als seine kleine Handelsflotte bei einem Sturm sinkt. Nun muss er mit seinen sechs Kindern das luxuriöse Zuhause verlassen und ein karges Leben auf dem Land führen. Während darunter insbesondere zwei seiner Töchter zu leiden haben, blüht die Jüngste, die schöne Belle (Léa Seydoux) hier erst so richtig auf. Eine der Reisen, die der Kaufmann unternimmt, um seinen Reichtum zurück zu bekommen, führt ihn durch einen Zufall in das versteckt gelegene Schloss eines furchterregenden Biests (Vincent Cassel). Da der Kaufmann eine Rose gestohlen hat, die er Belle mitbringen wollte, verurteilt ihn das Ungeheuer zum Tode. Da sich Belle verantwortlich fühlt, will sie den Platz ihres Vaters einnehmen. Doch im Schloss erwartet sie nicht der Tot, denn das Biest hat ganz andere Pläne mit der Schönen, die ihm fortan allabendlich beim Essen Gesellschaft leisten soll. Während Belle langsam ihre Angst vor dem riesigen Biest verliert, kommt sie auch immer mehr hinter dessen Geheimnis. Und bald muss sie erkennen, dass die eigentliche Gefahr nicht von dem furchteinflößenden Wesen ausgeht…

Christophe Gans hat aus der klassischen Vorlage ein bildgewaltiges Fantasy-Märchen gezaubert, das stilistisch ähnliche Wege beschreitet wie zuletzt etwa "Snow White and the Huntsman". Die Effekte sind zwar nicht immer perfekt, bieten aber genügend Futter fürs Auge, um über so manche dramaturgische Länge hinwegzutrösten. Doch nicht nur visuell ist die französisch-deutsche Co-Produktion um etwas frischen Wind bemüht. Gans hat auch versucht, der allzu bekannten Geschichte hier und da seinen eigenen Stempel aufzudrücken. Das ist ihm allerdings nur bedingt gelungen. Denn von einigen kurzen Momenten abgesehen wirkt die Inszenierung insgesamt eher überraschungsarm und allen modernen CGI-Effekten zum trotz eher altbacken.

Das mag jetzt so klingen, als wäre dieser x-te Aufguss von "Die Schöne und das Biest" einfach nur langweilig und komplett unnötig. Doch auch wenn sich über die Notwendigkeit einer weiteren Adaption streiten lässt, so kann dem Film ein guter Unterhaltungswert nicht abgesprochen werden. Das Tempo stimmt ebenso wie die Mischung aus märchenhaftem Drama, fantasievoller Spannung und schwelgerischer Romantik. Und auch die Darsteller, allen voran Léa Seydoux als Belle, liefern durchweg gute bis sehr gute Leistungen ab. Allerdings ist das Ganze weit weniger kindgerecht, als etwa die Disney-Fassung. Gerade zum Ende hin gibt es einige Sequenzen, die für kleinere Kinder recht beängstigend sein könnten. Und auch wenn der Film eine Freigabe ab 6 Jahren erhalten hat, richtet sich diese Version des Märchens doch eher an ein Publikum, das nicht jünger als 9 Jahre ist.

Wer einen typischen Christophe Gans Film erwartet, der wird von "Die Schöne und das Biest" sicherlich enttäuscht sein. Wer allerdings eine gelungene Mischung aus klassischem Märchenstoff und modernem Fantasy-Abenteuer sehen möchte und wer sich dabei mehr von den tollen Bildern, als von der Geschichte verzaubern lassen kann, den erwartet hier ein wahrlich märchenhaftes Kinoerlebnis. Und dafür gibt es dann – mit ein paar kleinen Abzügen in der B-Note – ein ganz klares: Empfehlenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Die Schöne und das Biest (Frankreich 2013)"
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