Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | The Extraordinary Journey of the Fakir |
Genre: | Komödie, Romantik |
Regie: | Ken Scott |
Kinostart: | 29.11.2018 |
Produktionsland: | Frankreich/USA/Indien 2018 |
Laufzeit: | ca. 92 Min |
FSK: | ab 6 Jahren |
Webseite: | www.capelight.de/ |
Schon immer hat sich der junge Straßenkünstler Aja (Dhanush) gefragt, wer sein Vater ist. Seine Mutter hat diese Frage nie beantwortet. Doch nach ihrem Tod macht sich Aja schließlich selbst auf die Suche, die ihn von Mumbai nach Paris führt. Hier lernt er kurz nach seiner Ankunft die Amerikanerin Marie (Erin Moriarty) kennen, in die er sich Hals über Kopf verliebt. Doch als er aus Geldmangel die Nacht in einem Möbelhaus verbringt, ist das der Beginn einer turbulenten Reisequer über den Kontinent. In einem Kleiderschrank landet er in England, wo er als illegaler Einwanderer abgeschoben werden soll. So landet er in Barcelona und die Chancen, mehr über seinen Vater zu erfahren und Marie wieder zu sehen, gehen langsam aber sicher gegen Null. Doch so leicht gibt Aja nicht auf…
"Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Kleiderschrank feststeckte" ist der Versuch von Regisseur Ken Scott, einen ebenso großen Wohlfühl-Film zu inszenieren, wie es sein Überraschungserfolg "Starbuck" gewesen ist. Streckenweise gelingt ihm das mit der Verfilmung des Bestsellers von Romain Puértolas auch sehr gut. Es gibt Momente in dieser Komödie, die muss man einfach gern haben. Doch andere Szenen, wie eine leider gar nicht lustige Musical-Einlage mit Ben Miller ("Johnny English"), wollen einfach nicht so recht funktionieren.
Mit Dhanush hat Scott einen charismatischen Hauptdarsteller gefunden, der durchaus das Zeug dazu hat, sich in die Herzen der Zuschauer zu spielen. Bei der Umsetzung der Story hat Scott dagegen kein so gutes Händchen bewiesen. Weder die Suche nach seinem Vater, noch die Romanze zwischen Aja und Marie sind derart nachvollziehbar umgesetzt, dass man als Zuschauer emotional mitgerissen wird. Es gibt ein paar gute Lacher, ein paar anrührende Momente und einige originelle Einfälle. Doch es fehlt eben der emotionale Zusammenhalt der Einzelteile, weshalb sich auch nie die ganz große Begeisterung beim Publikum einstellen will.
"Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Kleiderschrank feststeckte" ist nette, harmlose, aber eben auch ein wenig belanglose Kinounterhaltung. Ein Film, der Niemanden weh tut, der aber auch keinerlei nachhaltige Wirkung entfalten kann. Wer sich einfach nur mit sanftem Wohlfühl-Humor berieseln lassen möchte, der ist hier gut aufgehoben. Mehr aber auch nicht! Sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold