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Die Unsichtbare

Die Unsichtbare

Deutschland 2011 - mit Stine Fischer Christensen, Ulrich Noethen, Ronald Zehrfeld, Anna Maria Mühe ...

Filminfo

Genre:Drama
Regie:Christian Schwochow
Kinostart:09.02.2012
Produktionsland:Deutschland 2011
Laufzeit:ca. 112 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.facebook.com/dieunsichtbarefilm

Eigentlich träumt Schauspielschülerin Fine (Stine Fischer Christensen) davon, einmal den ganz großen Erfolg auf den Brettern, die die Welt bedeuten zu haben. Doch leider fehlt ihr das nötige Selbstvertrauen und im Gegensatz zu ihren Kommilitonen ist sie geradezu unsichtbar. Während sie sich zu hause aufopferungsvoll um ihre geistig behinderte Schwester kümmert, fehlt ihr auf der Bühne einfach die nötige Energie, um ihren Lehrern aufzufallen. Und dennoch wählt der renommierte Theaterregisseur Kaspar Friedmann (Ulrich Noethen) Fine aus, die Hauptrolle in seinem neuen Stück "Camille" zu spielen. Es ist Fines große Chance. Doch da Camille ein völlig anderes Wesen besitzt, als sie selbst, droht sie an der großen Herausforderung zu scheitern. Doch Kaspar glaubt an seine Neuentdeckung und er fordert sie auf, sich auch im Alltag in Camille zu verwandeln, diese Rolle zu leben und sich dadurch all ihren Ängsten zu stellen. Doch obwohl die junge Frau dadurch bei den Proben mehr und mehr über sich hinaus wächst, droht sie sich selbst in einem selbstzerstörerischen Strudel zu verlieren...

"Die Unsichtbare" ist der Nachfolger von Christian Schwochows gefeiertem Drama "Novemberkind". Auf den ersten Blick scheint der Film starke Parallelen zum Kinoerfolg "Black Swan" aufzuweisen. Doch die durchaus vorhandenen Ähnlichkeiten sind bei genauem Hinsehen nur an der Oberfläche vorhanden. Sowohl als Blick hinter die Kulissen der Theaterwelt, als auch als psychologisches Drama über eine innerlich zerrissene junge Frau kann der Film überzeugen. Dabei sind es die schwerwiegenden Entscheidungen, die Fine treffen muss, die ihren Charakter und die Dramaturgie des Films so spannend machen. Auf der einen Seite ist die Familie, die behinderte Schwester, die jede Menge Aufmerksamkeit, Hingabe und Pflege benötigt. Die Mutter, die jede Form von beruflicher Unterstützung vermissen lässt, aus Angst, ihre Tochter könne sie mit all ihren Aufgaben und Problemen alleine zurück lassen. Entscheidet sich Fine für ihre Familie, fehlt ihr die Kraft und der Durchhaltewille, um auf der Bühne zu sich selbst zu finden.

Auf der anderen Seite ist eine mögliche Theaterkarriere. Um aber in den Augen ihres Regisseurs überzeugen zu können, muss sich Fine auf einen Pfad begeben, der ein normales Familienleben, aber auch eine alltägliche Liebesbeziehung schier unmöglich machen. Zudem muss die junge Frau bereit sein, an ihre psychischen Grenzen und darüber hinaus zu gehen, was letztendlich die Frage aufwirft, ob sie dann wirklich noch sie selber ist oder nur eine Figur, die sie nicht nur auf der Bühne, sondern auch in ihrem Alltag spielt?

Das ganze ist einnehmend und gerade in psychologischer Hinsicht sehr interessant. Allerdings ist der Film durch das problembeladene Leben der Hauptfigur inhaltlich sehr schwer, was das Ganze für den Zuschauer mitunter etwas sperrig anmuten lässt. Doch Dank der guten Darsteller wird diese Schwäche wieder ausgebügelt. Besonders die Dänin Stine Fischer Christensen ("After the Wedding"), die für diese Rolle extra Deutsch gelernt hat, liefert eine extrem starke Darstellung ab, die alleine schon den Film sehenswert macht. Sicherlich, "Die Unsichtbare" ist kein massentaugliches Unterhaltungskino, sondern schwermütige deutsche Programmkinokost. Wer aber eben diese zu schätzen weiß, der sollte sich dieses dicht inszenierte und toll gespielte Drama nicht entgehen lassen. Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Die Unsichtbare (Deutschland 2011)"
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