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Die Vermessung der Welt 3D

Die Vermessung der Welt 3D

Deutschland/Österreich 2012 - mit Florian David Fitz, Albrecht Abraham Schuch, Jérémy Kapone, Vicky Krieps, Max Giermann, Katharina Thalbach ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Komödie, Drama, Abenteuer
Regie:Detlev Buck
Kinostart:25.10.2012
Produktionsland:Deutschland/Österreich 2012
Laufzeit:ca. 122 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.dievermessungderwelt-derfilm.de

Die Erfolgsgeschichte, die Daniel Kehlmann mit seinem alleine in Deutschland über 2 Millionen mal verkauften Bestseller "Die Vermessung der Welt" 2005 gestartet hat, wird nun von Detlev Buck im Kino weiter geschrieben. Mit in modernster 3D Technik eingefangenen Bildern wurde die fiktive Doppelbiografie über den Naturforscher und Geograf Alexander von Humboldt und den Mathematiker und Astronom Carl Friedrich Gauß auf unterhaltsame wie visuell beeindruckende Art auf die Leinwand transportiert.

Der unter ärmlichen Umständen aufgewachsene Carl Friedrich Gauß (Florian David Fitz) und der aus gutem Hause stammende Alexander von Humboldt (Albrecht Abraham Schuch) könnten unterschiedlicher nicht sein. Dennoch vereint die Beiden ein Ziel: sie wollen den Geheimnissen der Welt auf den Grund gehen. Während Gauß, der schon als Kind ein mathematisches Genie war, sich in seiner Heimat daran macht, diese zu vermessen, zieht es von Humboldt in die Ferne. Gemeinsam mit dem französischen Botaniker Aimé Bonpland (Jérémy Kapone) reist er durch Südamerika und Zentralamerika, um die Tier- und Pflanzenwelt, die Naturvölker und die Geografie dieser Länder zu erforschen. Welche Auswirkungen ihre Forschungen nicht nur auf ihr eigenes Leben haben werden, ahnen die beiden ungleichen Wissenschaftler da freilich noch nicht…

Die Geschichte des Films und seiner Romanvorlage in wenigen Sätzen zusammenzufassen und dabei der Komplexität der Geschichte gerecht zu werden, ist nahezu unmöglich. Zwar ist schon die Kinoadaption schon im Vergleich zur Romanvorlage deutlich abgespeckt. Doch auch in dieser "Light"-Version erweist sich die Mischung aus Biografie, Abenteuerfilm, historischem Lehrstück über das Leben des Bürgertums zu Beginn des 19. Jahrhunderts, Romanze und Komödie mit all ihren philosophischen Ansätzen als inhaltlich äußerst umfangreich und vielschichtig.

Trotzdem ist es Detlev Buck sehr gut gelungen, aus diesen zahlreichen Zutaten einen Film zu schaffen, der immer noch erstaunlich entspannt und wenig überfrachtet wirkt. Zwar bleiben einige Momente, denen im Roman eine gewisse Tiefe zuteil werden kann, in der Filmversion ein wenig oberflächlich. Zudem funktioniert die Mischung aus Humor und Drama nicht in jeder Szene, auch wenn die Darsteller durchweg überzeugen und die Arbeit von Kameramann Slawomir Idziak ("Harry Potter und der Orden des Phoenix") nahezu in jedem Moment etwas Sehenswertes zu bieten hat. Doch auch wenn diese Schwachpunkte verhindern, dass der Film der Qualität des Buches voll und ganz entsprechen kann, so sind sie am Ende nicht schwerwiegend genug, um den hohen Unterhaltungswert zu schwächen.

Für den ist nicht nur das von Daniel Kehlmann selbst in Zusammenarbeit mit Detlev Buck geschriebene Drehbuch verantwortlich. Auch die sehr gut ausgewählte Besetzung trägt einen erheblichen Teil zum Gelingen dieser ambitionierten Bestsellerverfilmung bei. Dabei sind es nicht nur die beiden Hauptdarsteller Florian David Fitz ("Vincent will meer") und Albrecht Abraham Schuch ("Der Turm"), die geradezu perfekt für ihre Rollen gemacht zu sein scheinen. Auch Nebendarsteller wie eine sehr bezaubernde Vicky Krieps, ein wieder einmal äußerst amüsanter Max Giermann ("Rubbeldiekatz") oder auch Jérémy Kapone, der als Bonpland mit seiner französischen Gelassenheit das perfekte Gegenstück zu von Humboldts preußischer Steifheit darstellt, sorgen mit ihrer ansteckenden Spielfreude dafür, dass Kehlmanns Dialoge einnehmend zum Leben erweckt werden.

Auch wenn der Film seine 3D Optik nicht wirklich nötig gehabt hätte, macht der Einsatz der dreidimensionalen Technik hier zumindest stellenweise wirklich Sinn. Denn die Tiefe, die durch sie erreicht wird, lässt den Zuschauer noch tiefer in die faszinierenden Welten eindringen, die von Humboldt und Bonpland erforschen. Und obwohl Gauß dagegen seinen Schreibtisch nur selten und seine Heimat gar nicht verlässt, kann der Film auch hier mit einigen schönen 3D Effekten punkten. Qualitativ wirklich gewinnen kann das Werk dadurch nicht. Aber immerhin hat man hier nur sehr selten das Gefühl, dass 3D nur wenig mehr ist, als ein nettes Gimmick.

"Die Vermessung der Welt" ist unterm Strich trotz einiger kleiner Schwächen ganz großes Unterhaltungskino. Abenteuer, Humor, Drama, Erotik, Philosophie, Geschichte – all das wird zu einem äußerst kurzweiligen Ganzen vermischt, das mit tollen Darstellern, einer hervorragenden Ausstattung und erstklassigen Kameraarbeit überzeugen kann. Im direkten Vergleich zum Roman vielleicht in einigen Momenten etwas enttäuschend, für sich genommen aber ein wirklich guter Film, der nicht nur Kennern der Buchvorlage wärmstens empfohlen werden kann. Sehenswert!!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Die Vermessung der Welt 3D (Deutschland/Österreich 2012)"
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