Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Genre: | Kinderfilm, Abenteuer |
Regie: | Joachim Masannek |
Kinostart: | 11.02.2016 |
Produktionsland: | Deutschland 2015 |
Laufzeit: | ca. 100 Min. |
FSK: | ab 0 Jahren |
Webseite: | www.diewildenkerle-film.de |
Leo (Michael Sommerer), sein kleiner Bruder Elias (Aaron Kissiov) und ihre Freunde Finn (Bennet Meyer), Joshua (Vico Mücke), Oskar (Ron Anthony Renzenbrink) und Matze (Mikke Rasch) lieben es, die Wilden Kerle zu spielen. Denn die Fußball-Helden sind eine echte Legende, in deren mystische Welt die Jungs zumindest in ihrer Fantasie gerne eintauchen. Doch dann taucht ein mysteriöser Fremder auf, der ihnen eine geheimnisvolle Karte gibt, die beweist, dass es die wilden Kerle wirklich gegeben hat und dass sie schon immer mitten im Wilde Kerle Land gelebt haben. Und als wäre das nicht schon abenteuerlich genug, sieht es ganz so aus, als sollten Leo und die anderen die Nachfolger der ursprünglichen Wilden Kerle werden. Doch um das zu schaffen, müssen sie das Team des Dicken Michi (Daniel Zillmann) besiegen. Sollten sie scheitern, gehört das Wilde Kerle Land Big M, der es dann dem Erdboden gleich machen will. Sind die Kinder stark genug, um die Galaktischen Helden zu schlagen und echte Wilde Kerle zu werden?
Joachim Masannek hat mit seinen "Wilden Kerlen" nicht nur eine äußerst erfolgreiche Kinderbuchreihe abgeliefert. Auch die Kino-Version, bei der Masannek ebenfalls Regie führte, ist mit bislang über 10 Millionen Kinobesuchern bei fünf Filmen ein echter Kassenschlager. Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass dieses Franchise um jeden Preis am Leben erhalten werden soll, zumal Masanneks Nachfolgereihe "V8" nicht den erwünschten Erfolg gebracht hat. Da die ursprünglichen Kerle nun aber schon allesamt über Zwanzig und damit ihren Rollen entwachsen sind, darf jetzt eine neue Generation an Fußballkerlen ran.
"Die wilden Kerle – Die Legende lebt" geht in jeder Hinsicht zurück zu den Anfängen. Die Geschichte, die in den letzten Filmen mehr und mehr in den Bereich Fantasy abgedriftet ist, ist nun wieder ein klein wenig bodenständiger – wenngleich dadurch nicht zwangsläufig realistischer. Während die Kinderdarsteller recht überzeugend agieren – was gerade im direkten Vergleich zum erschreckend schlechten Auftritt von Wilson Gonzales Ochsenknecht deutlich wird – und die Ausstatter einen guten Job gemacht haben, um das Wilde Kerle Land zum Leben zu erwecken, verweigert Masannek weiterhin jede Form von kreativer Weiterentwicklung.
Nicht nur, dass sein neuer Film dramaturgische stark an den ersten Film erinnert, auch ansonsten lässt der Autor und Regisseur keinerlei Veränderungen zu. Das ist insofern schade, da dieser Film die perfekte Möglichkeit gewesen wäre, nicht nur bei den Darstellern ein wenig frischen Wind in eine Filmreihe zu bringen, die von übertriebenem Pathos, ärgerlichen Klischees und dümmlichen Dialogen dominiert wird. Doch auch wenn sich einem als erwachsenen Zuschauer bei so mancher Szene die Fußnägel hochrollen, so muss doch auch zugestanden werden, dass der Film seine Zielgruppe gut bedient. Das muss einem nicht gefallen, ist aber so. "Die wilden Kerle – Die Legende lebt" mag also kein besonders guter Film sein, doch für Fans der Reihe ist es auf jeden Fall eine gelungene Fortsetzung und ein vielversprechender Start der neuen Generation. Und dafür gibt es dann auch ein wenig zähneknirschend ein verdientes: Sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold