Veranstaltungen
Der ultimative Event-Guide für die Metropolregion FrankfurtRheinMain
März 2024
  • Mo
  • Di
  • Mi
  • Do
  • Fr
  • Sa
  • So
  • 26
  • 27
  • 28
  • 29
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10
  • 11
  • 12
  • 13
  • 14
  • 15
  • 16
  • 17
  • 18
  • 19
  • 20
  • 21
  • 22
  • 23
  • 24
  • 25
  • 26
  • 27
  • 28
  • 29
  • 30
  • 31
Dinner für Spinner

Dinner für Spinner

USA 2010 - mit Steve Carell, Paul Rudd, Stephanie Stostak, Zach Galifianakis ...

Filminfo

Originaltitel:Dinner for Schmucks
Genre:Komödie
Regie:Jay Roach
Kinostart:23.09.2010
Produktionsland:USA 2010
Laufzeit:ca. 114 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.dinnerforschmucks.com/intl/de/

Mit "Le dîner de cons" (in Deutschland "Dinner für Spinner") gelang Komödien-Spezialist Francis Veber 1998 einer seiner (bislang) letzten ganz großen Erfolge. Nicht nur als Film, sondern auch als Theaterstück konnte der bissige Spaß Kritiker und Publikum gleichermaßen für sich gewinnen. Jay Roach, ebenfalls auf das Comedy-Fach spezialisiert ("Austin Powers", "Meine Braut, ihr Vater und ich"), hat sich nun des Stoffes angenommen und ihn für den amerikanischen Markt adaptiert. Das Ergebnis hat zwar seine Momente, ist aber längst nicht so überzeugend, wie das französische Original.

Die Geschichte ist, zumindest im Kern, die Gleiche: Tim (Paul Rudd) versucht verzweifelt, in seiner Firma nach vorne zu kommen. Nicht nur, dass er seiner Freundin (Stephanie Stostak) einen gewissen Lebensstil ermöglichen möchte, er möchte auch endlich seinem Chef Lance Fender (Bruce Greenwood) beweisen, was in ihm steckt. Und tatsächlich bekommt er dafür eine Chance, die allerdings etwas anders aussieht, als sich Tim das vorgestellt hat: er erhält eine Einladung zu einem ganz besonderen Dinner bei Mr. Fender, zu dem jeder Geladene einen weiteren Gast mitbringen soll, der über ganz besondere Talente verfügt. Damit soll die Gesellschaft allerdings nicht beeindruckt werden, sondern belustigt. Denn es gilt, dass Derjenige am Abend als "Sieger" hervorgeht, der den größten Spinner mitbringt. Zunächst ist Tim von dieser Idee moralisch angewidert, doch als ihm der trottelige Barry (Steve Carell), Sachbearbeiter bei der Steuerbehörde, vors Auto läuft, und sich dann noch herausstellt, dass er einem extrem skurrilen Hobby nachgeht, sieht Tim seine Chance gekommen. Doch natürlich kommt Alles anders, als er es geplant hat…

Die US-Version vom "Dinner für Spinner" kann, gerade in den Nebenrollen, mit einer großartigen Comedy-Besetzung aufwarten. Star-Bauchredner Jeff Dunham, "Hangover"-Star Zach Galifianakis oder der aus "Little Britain" bekannte David Walliams sorgen mit ihren kurzen Auftritten für einige sehr gute Lacher. Und dennoch kann der Film nur bedingt überzeugen. Denn die Gags bewegen sich stets auf dem sehr schmalen Grad zwischen saukomisch und extremen Fremdschämen. Und leider überwiegen letztere Momente am Ende deutlich.

Es ist Roach prinzipiell hoch anzurechnen, dass er kein reines Remake abgeliefert hat, sondern der bekannten Geschichte durchaus eigene Ideen zugefügt hat. So gibt es Nebenhandlungen, die entweder völlig neu, oder zumindest im Vergleich zum Original deutlich ausgeweitet worden sind. Es ist schön, dass hier zumindest versucht worden ist, Altbekanntem neue Aspekte abgewinnen zu können. Doch leider ist dieser an sich lobenswerte Umstand gleichzeitig auch einer der ganz großen Schwachpunkte des Films. Denn immer wieder schießt Roach mit seiner Inszenierung übers Ziel hinaus, verwandelt gute Vorlagen in platte Albernheiten oder reitet ordentliche Gags zu Tode.

Den Schauspielern kann hier kein Vorwurf gemacht werden. Steve Carell ist der perfekte "Spinner", Paul Rudd ist, wie auch in seinen letzten Rollen, der sympathische "Jedermann" und Bruce Greenwood ist als Leiter des "Dinner für Spinner" einfach großartig schmierig. Doch auch die große Spielfreude der Darsteller und ein paar nette Einfälle (zu denen auch der hübsch gestaltete Vor- und Abspann gehören) können nicht verhindern, dass Jay Roachs Version der französischen Erfolgskomödie zu wenig echte Lacher erzeugen kann, um in einer Liga mit dem Original spielen zu können. Daher gilt: wer es gerne etwas albern mag und auf durchgeknallte US-Comedy steht, der könnte hier durchaus auf seine Kosten kommen. Wer aber die Originalität und den Charme des Originals sucht, der wird mit Sicherheit enttäuscht.

Ein Artikel von Sebastian Betzold