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Dirty Trip – Blu-ray

Dirty Trip – Blu-ray

USA 2015 - mit Ben Mendelsohn, Ryan Reynolds, Sienna Miller, Analeigh Tipton, Alfre Woodard ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung - Film:
Ausstattung:

Filminfo

Originaltitel:Mississippi Grind
Genre:Drama
Regie:Anna Boden, Ryan Fleck
Verkaufsstart:01.12.2015
Produktionsland:USA 2015
Laufzeit:ca. 109 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Anzahl der Disc:1
Sprachen:Deutsch, Englisch (DTS-HD Master Audio 5.1)
Untertitel:Deutsch
Bildformat:16:9 (2.38:1) 1080p/24p High Definition
Extras:Making of, Featurettes, Interview, Trailer
Label:Ascot Elite Home Entertainment
Amazon Link : Dirty Trip – Blu-ray

Film: Gerry (Ben Mendelsohn) ist ein Loser, wie er im Buche steht: Er ist spielsüchtig, ständig pleite, hoch verschuldet und lebt von seiner Frau und seiner kleinen Tochter getrennt. Wann immer er ein paar Dollar gewinnt, verliert er kurze Zeit später wieder das Dreifache. Doch damit soll jetzt Schluss sein. Gerry träumt davon, bei einem Pokergame in New Orleans ganz groß abzuräumen und so seine Schulden bezahlen zu können. Vielleicht kann er dann auch eine Beziehung zu seiner Tochter aufbauen. Doch um an dem Turnier teilnehmen zu können, benötigt er 25.000 Dollar. Eine aussichtslose Sache – bis Gerry den charmanten Curtis (Ryan Reynolds) kennenlernt. Der Herumtreiber scheint Gerry Glück zu bringen, denn in seiner Gegenwart fährt er einen Gewinn nach dem anderen ein. Und so begeben sich die beiden Männer auf eine gemeinsame Reise entlang des Mississippi nach New Orleans, zum Ende ihres ganz persönlichen Regenbogens. Doch es dauert nicht lange, bis Gerry sich ernsthaft fragen muss, ob sein Traum vom Glück nicht doch nur eine Illusion ist…

"Dirty Trip" ist eine mitreißende Charakterstudie über einen Spielsüchtigen, der sich verzweifelt an der Hoffnung festhält, dass er nach einem ganz großen Sieg die Chance auf ein neues Leben hat, die er dann nicht wieder verzockt. Das Problem mit Spielerfilmen generell ist, dass im Mittelpunkt meist kaputte, wenig sympathische Figuren stehen. Das ist auch hier der Fall. Gerry mag zwar im Grunde seines Herzens kein schlechter Kerl sein. Doch seine Spielsucht fördert immer wieder sehr unangenehme Charaktereigenschaften zu Tage. Als Zuschauer fällt es generell schwer, solchen Figuren die notwendige Sympathie entgegen zu bringen, die notwendig ist, um von der Geschichte gefesselt zu werden.

Zum Glück gelingt es Hauptdarsteller Ben Mendelsohn ("Slow West", "The Dark Knight Rises") sehr gut, Gerry genügend Facetten zu verleihen, die ihn trotz seiner vielen negativen Züge zu einer sehr interessanten Figur machen. Anders als etwa Mark Wahlbergs Spieler in "The Gambler", dessen Hang zur Selbstzerstörung den Zuschauer emotional eher auf Distanz gehalten hat, zeigt Gerry doch gerade in der Interaktion mit Curtis, aber auch in einer Szene mit seiner Ex-Frau noch genügend sympathische Seiten, so dass man ihm tatsächlich wünscht, dass er den Absprung schafft und seiner Tochter ein guter Vater werden kann. Aber auch Ryan Reynolds liefert eine wirklich gute Darstellung ab. Nach und nach lüftet er die Fassade des unbeschwerten Lebemannes und legt so einen sehr vielschichtigen Charakter frei, den Reynolds mit überzeugender Zurückhaltung verkörpert.

Der heimliche Star des Films aber ist die amerikanische Südstaaten-Provinz, der hier auf sehr Hollywood-untypische Art eingefangen wurde. Das Amerika, das vom Regie-Duo Anna Boden und Ryan Fleck gezeigt wird, wirkt ungeschönt, authentisch und gerade dadurch extrem einnehmend. Die Bilder tauchen den Film in eine ganz besondere Atmosphäre, die ein mitreißendes Gegengewicht zu dem sehr getragenen Erzählfluss. In Kombination mit einer leichten Prise Humor wird so verhindert, dass beim Zuschauer Langeweile aufkommt. Wer generell amerikanisches Independent-Kino mag und sich auf die etwas sperrige Erzählweise und die nicht gerade leicht zu fassenden Charaktere einlassen kann, der bekommt hier sehr gut gespielte und eindringlich inszenierte Unterhaltung der etwas anspruchsvolleren Art geboten. Ganz klar ein: Sehenswert!

Bild + Ton: Die technische Umsetzung der Blu-Ray liegt auf angenehm hohem Niveau. Die Bildschärfe ist sehr gut und lässt auch kleine Details und Texturen zur Geltung kommen. Die Farbgebung wirkt sehr warm und natürlich und auch die Abstimmung von Schwarzwerten und Kontrasten unterstützen den positiven Gesamteindruck der Bildqualität. Ähnliches lässt sich auch für den Ton sagen. Zwar gibt es genrebedingt kein großes Effekte-Feuerwerk, dennoch werden die Surroundkanäle immer wieder durch atmosphärische Umgebungsgeräusche und kleinere Soundeffekte beansprucht, woraus sich ein insgesamt sehr stimmiger Klangteppich ergibt. Sehr gut!

Extras: Neben dem Trailer zum Film und einem ausführlichen Interview mit Ryan Reynolds (ca. 22:56 Min.) hat die Disc noch Promo-Clips zu Ben Mendelsson (ca. 2:42 Min.), Ryan Reynolds (ca. 2:42 Min.), den Darstellern (ca. 3:04 Min.), den Regisseuren (ca. 3:17 Min.), sowie dem Making of des Films (ca. 4:43 Min.) zu bieten.

Fazit: "Dirty Trip" ist ein mitreißendes Porträt eines heruntergekommenen Spielers, der durch eine neue Bekanntschaft die Möglichkeit gekommen sieht, endlich auf der Siegerstraße des Lebens gehen zu dürfen und noch einmal neu anfangen zu können. Von Ben Mendelsohn und Ryan Reynolds hervorragend gespielt besticht der Film in erster Linie durch ruhige Charaktermomente, die zwar langsam, aber niemals langweilig inszeniert sind. Wer ruhigere Charakterstudien mit einigen leichten humorvollen Einschüben mag, der sollte sich diesen Road Trip der etwas anderen Art nicht entgehen lassen. Die Blu-ray kann technisch überzeugen, das Bonusmaterial dagegen ist ein wenig dürftig ausgefallen. Insgesamt aber reicht es ganz klar für ein: Empfehlenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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