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Django Unchained

Django Unchained

USA 2012 - mit Jamie Foxx, Christoph Waltz, Leonardo DiCaprio, Samuel L. Jackson, Kerry Washington, Don Johnson ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Django Unchained
Genre:Action, Komödie, Drama
Regie:Quentin Tarantino
Kinostart:17.01.2013
Produktionsland:USA 2012
Laufzeit:ca. 165 Min.
FSK:ab 16 Jahren
Webseite:www.djangounchained.de

Als Quentin Tarantino 2007 seine Grindhouse-Homage "Death Proof" in die Kinos brachte, unkten einige Kritiker schon, dass er den Zenit seines Erfolgs bereits erreicht hätte und nur noch eine schwache Kopie seiner selbst sei. Doch schon zwei Jahre später strafte der exzentrische Filmemacher all seine Kritiker mit "Inglourious Basterds" Lügen, schuf er doch ein Werk, das Fans und Kritiker gleichermaßen begeisterte und mit über 70 Filmpreisen ausgezeichnet wurde. Ein Erfolg, da waren sich Viele sicher, den Tarantino so schnell nicht würde wiederholen können. Doch der Regisseur überraschte erneut und lieferte mit seinem neuesten Film "Django Unchained" ein kleines Meisterwerk ab, das in den USA bereits jetzt schon sein bislang erfolgreichster Film ist. 

Und das hat seinen Grund, schafft es Tarantino doch erneut, einen an sich ernsthaften Hintergrund mit enorm hohem Unterhaltungswert zu beleuchten und dabei noch eine richtig gute Geschichte zu erzählen. Im Mittelpunkt der zwei Jahre vor dem Ausbruch des amerikanischen Bürgerkriegs in den Südstaaten der USA angesiedelten Story steht der Sklave Django (Jamie Foxx). Dieser bekommt von dem deutschen Kopfgeldjäger Dr. King Schultz (Christoph Waltz) ein verlockendes Angebot: da Djagno weiß, wie die mörderischen Brittle-Brüder, die Schultz im Moment jagt, aussehen, soll er dem Kopfgeldjäger dabei helfen, sie aufzuspüren. Wenn das gelingt, würde ihm Schultz die Freiheit schenken. Die Zusammenarbeit der ungleichen Männer ist tatsächlich erfolgreich und nach einer blutigen Konfrontation mit den Brittle-Brüdern löst Schultz sein Versprechen ein. Doch anstatt nun eigene Wege zu gehen, lässt sich Django auf einen neuen Deal ein. Da Schultz erkannt hat, dass sie als Duo unschlagbar sind, bittet er den nun freien Sklaven, ihm bei der Jagd nach Gesetzlosen zur Seite zu stehen. Im Gegenzug wird er Django helfen, dessen Frau Broomhilda (Kerry Washington) aus den Händen des skrupellosen Plantagenbesitzers Clavin Candie (Leonardo DiCaprio) zu befreien. Es ist der Beginn einer ungewöhnlichen Freundschaft, die in einem ganz großen Blutbad zu enden droht... 

1966 hatte Franco Nero die Figur des Django zum absoluten Kult und zum Inbegriff des Spaghetti-Westerns gemacht. Viele Filme verwendeten den Namen "Django" aus reinen Marketinggründen, ohne dass die Figur überhaupt in ihnen vorkam. Doch trotz der überinflationären Verwendung des Namens änderte das Nichts an dem Kultcharakter von Django, der auch Quentin Tarantino schon lange fasziniert hat. Seit über zehn Jahren hat er daran gearbeitet, seinen ganz eigenen Spaghetti-Western in die Kinos zu bringen. Und wer Tarantino kennt, der weiß, dass dabei kein klassischer Western herauskommen konnte. 

Denn auch bei seinem neuesten Film vermischt Tarantino erneut auf meisterhafte Art die Genres, erzählt die Geschichte eines Sklaven in bester Western-Manier, angefüllt mit Blut, Humor und wunderbaren Dialogszenen. Dass Tarantino ein ganz großer Filmliebhaber ist, merkt man auch in "Django Unchained" nicht nur daran, dass er in erster Linie auf klassische Effekte setzt und auf CGI-Spielereien oder die momentan so beliebte 3D Optik verzichtet. Er verwendet zudem auch Drehorte, die jedem Western-Fan das Herz vor Freude höher schlagen lassen und zitiert direkt oder indirekt aus diversen Klassikern verschiedener Genres. Und auch die Musik spielt wieder eine ganz zentrale Rolle, wobei es auf den ersten Blick keine klare Linie bei der Auswahl der Stücke zu geben scheint. Denn neben klassischen Soundtrack-Klängen (Ennio Morricone) würzt Tarantino seinen Film auch mit 70er Jahre Folk (Jim Croce), modernem Soul (John Legend) und zeitgenössischem Hip Hop (RZA). Doch was wie eine sehr seltsame Mischung aussieht, funktioniert tatsächlich erstklassig. Tarantino versteht es wie kaum ein zweiter, für jede Szene die perfekte musikalische Untermalung zu finden. Und die muss bei ihm, wie der ganze Film, auch vielseitig und ein wenig verrückt sein. 

Doch was noch besser funktioniert, als die Musik und die hervorragende Kameraarbeit, ist das Zusammenspiel von Darstellern und Drehbuch. Tarantino hat ein großartiges Script verfasst, das seine perfekt ausgewählten Darsteller bravourös zum Leben erwecken. Ganz besonders wunderbar schafft das erneut Christoph Waltz. Dass zwischen Tarantino und dem Österreicher eine ganz besondere Bindung besteht, ist nahezu in jedem Moment des Films, in dem King Schultz zu sehen ist, zu spüren. Die Art und Weise, in der Waltz Tarantinos Worte umsetzt, ist eine echte Offenbarung, die alleine schon jeden Cent des Eintrittsgeldes wert ist. Doch nicht nur Christoph Waltz, auch seine Co-Stars liefern hier nur Erstklassiges ab. Jamie Foxx etwa gibt Django mit einer einnehmenden Mischung aus Wut, Verzweiflung und Coolness. "Miami Vice"-Beau Don Johnson ist als rassistischer Großgrundbesitzer ebenso gut, wie der von den Maskenbildnern sehr gut gealterte Samuel L. Jackson. Doch das ganz große schauspielerische Highlight des Films liefert neben Christoph Waltz Leonardo DiCaprio ab. Als schmieriger Calvin Candie mit gelben Zähnen und jähzornigem Wesen ist DiCaprio einfach gnadenlos gut. Dass es dafür keine Oscar-Nominierung gab, ist eine echte Schande, wäre doch diese Leistung die perfekte Möglichkeit gewesen, DiCaprios Talent endlich mit dem längst überfälligen Oscar zu ehren. 

Oftmals sind lange Dialogszenen nicht gerade die stärksten Momente eines Films und können auch dazu beitragen, dass unangenehme Längen entstehen. Tarantions "Death Proof" ist dafür ein perfektes Beispiel. Doch hier sieht das ganz anders aus. Auch wenn es etwas Action gibt, die aufgrund ihrer völlig überzogenen Brutalität auch über einen sehr hohen Unterhaltungswert verfügt, machen doch die langen Dialoge die Qualität des Films aus. Denn richtig spannend wird es nicht etwa, wenn die Luft bleihaltig wird, sondern dann, wenn sich die Protagonisten mit ihren Worten duellieren. Der ganz große Höhepunkt ist dabei ein Abendessen bei Candie, bei dem sowohl Waltz, als auch DiCaprio zur schauspielerischen Höchstform auflaufen. 

Humor, der niemals platt, sondern in seinen besten Momenten extrem bissig ist (eine Szene mit vollkommen dämlichen Ku-Klux-Klan Mitgliedern ist hier zweifelsohne der Höhepunkt), wunderbare Dialoge, erstklassige Darsteller und eine perfekte Symbiose aus Bildern und Musik machen "Django Unchained" trotz seiner stattlichen Laufzeit zu einem extrem kurzweiligen, amüsanten aber auch spannenden Film, der ganz sicher zu Tarantinos besten Arbeiten zählt. Das erste ganz große Kinohighlight 2013, das unbedingt auf der großen Leinwand gesehen werden sollte. Nicht nur für Western- und Tarantino-Fans absolut empfehlenswert!!!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Django Unchained (USA 2012)"
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