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Doktorspiele

Doktorspiele

Deutschland 2014 - mit Merlin Rose, Lisa Vicari, Max von der Groeben, Ella-Maria Gollmer, Janis Niewöhner, Olga von Luckwald ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Komödie
Regie:Marco Petry
Kinostart:28.08.2014
Produktionsland:Deutschland 2014
Laufzeit:ca. 96 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.Doktorspiele-derFilm.de

Pubertät ist ein Arschloch! Der stetig steigende Testosteronspiegel kann einem Jungen aber das Leben auch zur Hölle machen. Diese Erfahrung durchleidet auch der schüchterne Andi (Merlin Rose), der über beide Ohren in seine schöne Mitschülerin Katja (Ella-Maria Gollmer) verliebt ist. Doch Katja hat nur Augen für den gut bestückten Bobby (Jannis Niewöhner). Und da kann Andi einfach nicht mithalten. Spätestens seit einer äußerst prägenden Schmach bei Doktorspiel mit seiner Sandkastenfreundin Lilli (Lisa Vicari) vor zehn Jahren ist er sich sicher, dass er untenrum zu wenig zu bieten hat. Und durch die Filme, die ihm sein bester Kumpel Harry (Max von der Groeben) zeigt, weiß er, dass es eben doch auf die Größe ankommt. Zu allem Überfluss taucht dann auch die vor Jahren weggezogene Lilli für einen Kurzbesuch wieder auf und stürzt Andi in ein gehöriges Gefühlschaos, das seinen Höhepunkt erreicht, als sich Katja plötzlich für ihn zu interessieren scheint…

Marco Petry, der mit "Schule" eine der besten deutschen Teenager-Komödien des neuen Jahrtausends inszeniert hat, kehrt mit der Adaption des Romans "Doktorspiele" von Jaromir Konecny zu diesem Genre zurück. Allerdings geht es dieses Mal sehr viel derber und zotiger zur Sache. Wer schon beim Wort "poppen" rote Ohren bekommt, dem wird hier bereits nach wenigen Minuten die Schamesröte derart ins Gesicht schießen, dass man damit Elmo aus der Sesamstraße Konkurrenz machen könnte. Da wird mit sehr deutlichen Worten über Penisgröße, Sexualpraktiken und Pornos gesprochen, da wird besoffen in Aquarien gepinkelt oder auf dem Badewannenrand balancierend onaniert. Das mag für die Einen einfach nur platt und peinlich sein, für andere aber ist das erfrischend frech und extrem lustig.

Ganz klar, wie schon das Buch richtet sich auch der Film an eine jugendliche Zielgruppe. Zuschauer über 18 werden es schwer haben, über die hormonbedingten Verwirrungen dieser Komödie herzhaft lachen zu können. Doch wer gerade selbst zum ersten Mal richtig verliebt ist, sich auf einer Party mal vor allen zum Vollhorst gemacht hat oder wer seine Eltern momentan einfach nur peinlich findet, der wird in "Doktorspiele" wahrscheinlich Vieles wiederentdecken, worüber man sich zumindest im Kino dann auch mal richtig amüsieren kann. Sicherlich, wirklich anspruchsvoll ist das Ganze nicht und so mancher Gag wirkt zu bemüht zotig, als dass er wirklich zünden könnte. Doch die anvisierte Zielgruppe dürfte sich an den eher flachen Dialogen und den pubertären Witzchen wohl kaum stören.

Trotzdem bleibt am Ende das Gefühl, dass die sehr spielfreudigen Jungdarsteller ein besseres Drehbuch verdient hätten, um ihr Talent auch voll und ganz ausspielen zu können. Dafür bleibt ihnen allerdings nur sehr selten die Gelegenheit. Denn gerade in der ersten Hälfte ist das Drehbuch zu verkrampft bemüht, mit möglichst vielen Zoten und peinlichen Situationen für Lacher zu sorgen, so dass die eigentliche Entwicklung von Story und Charakteren da etwas untergeht. Das Ganze bessert sich in der zweiten Hälfte, doch die Qualität von "Schule" wird wirklich nur sehr selten erreicht. Zwar agieren neben den Jungdarstellern auch deren erfahrenere Co-Stars wie Oliver Korritke oder Christiane Paul sympathisch genug, um da einiges wieder gut zu machen. Trotzdem hätte der Film von einem Buch, das sich nicht nur auf Gags unterhalb der Gürtellinie konzentriert, garantiert profitiert, denn an und für sich ist die Geschichte wirklich nett.

Was dem Film dagegen nicht abgesprochen werden kann, ist, dass er richtig gut aussieht. Die Bilder, die Kameramann Jo Heim von den Drehorten in Frankfurt und Umgebung eingefangen haben, lassen nicht nur die Darsteller, sondern auch die Mainmetropole richtig gut aussehen und der Schnitt verleiht der Geschichte zusätzliches Tempo. Das alles macht aus "Doktorspiele" zwar noch keinen wirklich guten Film, aber zumindest einen, an dem es rein handwerklich gesehen Nichts zu meckern gibt. Wem gut gelaunte Darsteller, eine sehr gelungene visuelle Umsetzung und ordentliches Tempo ausreichen und wer sich nicht daran stört, dass sich die Dialoge in erster Linie um alle möglichen Arten von Sex drehen, der wird an dieser deutschen Teenie-Komödie garantiert viel Spaß haben. Wer aber ein wenig mehr Tiefe erwartet und auf etwas originellere Gags gehofft hat, für den könnte dieser cineastische Schwanzvergleich schnell langweilig werden. Daher gilt: nur für Liebhaber derberer Komödienkost zwischen 14 und 17 Jahren durchaus sehenswert!

<link kino s film doktorspiele-premiere-in-frankfurt.html _blank>Eindrücke von der Premiere in Frankfurt gibt es HIER

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Doktorspiele (Deutschland 2014)"
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