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Drei Zinnen

Drei Zinnen

Deutschland 2017 - mit Alexander Fehling, Bérénice Bejo, Arian Montgomery ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Drama
Regie:Jan Zabeil
Kinostart:21.12.2017
Produktionsland:Deutschland 2017
Laufzeit:ca. 90 Min
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:dreizinnen-derfilm.de/

Aaron (Alexander Fehling) ist seit zwei Jahren glücklich mit der Französin Lea (Bérénice Bejo) liiert. Seit zwei Jahren ist er auch darum bemüht, eine gute Vaterfigur für Leas Sohn Tristan (Arian Montgomery) zu sein. Doch der hängt noch zu sehr an seinem Vater George, den Lea für Aaron verlassen hat. Mit viel Zuneigung versucht Aaron, die Liebe des Jungen zu gewinnen – und es gibt immer wieder kleine Augenblicke, in denen ihm das sogar zu gelingen scheint. Ein gemeinsamer Urlaub auf einer Berghütte in den Dolomiten soll die Drei endgültig zusammenschweißen. Doch mehr und mehr wird Aaron klar, dass er nicht als zweiter Vater gewünscht ist – weder von Tristan, noch von Lea. Um die Situation noch zu retten, will er alleine mit dem Jungen zu den Drei Zinnen wandern. Doch diese Idee erweist sich bald als fataler Fehler… 

Mit "Drei Zinnen" hat Regisseur Jan Zabeil ein atmosphärisches Drama inszeniert, das mit starken Darstellern, einigen sehr ergreifenden Momenten und einer bedrückenden Atmosphäre punkten kann. Wenn etwa Tristan Aaron ein zögerliches "Papa" ins Ohr flüstert, dann wird durch Alexander Fehlings Spiel absolut deutlich, was für eine Bedeutung dieses kleine Wort für Aaron hat. Der Zuschauer kann nachvollziehen, warum er sich so sehr um den Jungen bemüht und warum es ihn derart frustriert, wenn Tristan ständig mit seinem leiblichen Vater telefoniert und danach zu Aaron auf Distanz geht. Gleichzeitig wird auch das Dilemma des Jungen deutlich. Einerseits mag er Aaron und er genießt es, dass er sich wirklich aufopferungsvoll um ihn kümmert. Aber ihm zu viel Zuneigung zu zeigen, wäre wie ein Verrat an seinem Vater und das kann der Junge nicht ertragen.

Insgeheim hofft er noch immer, dass Aaron nur eine Phase ist und dass seine Eltern wieder zueinanderfinden. Zabeil gelingt es sehr gut, diesen Konflikt mit wenigen Worten zu etablieren und glaubhaft auszubauen. Allerdings verliert er sich dabei auch in vielen sehr langatmigen Szenen, in denen nicht wirklich viel passiert und die das Gegenteil dessen erreichen, was sie beabsichtigen. Statt die Atmosphäre noch zu verdichten, bremsen sie das Drama unnötig aus und zerren eigentlich nur an den Nerven der Zuschauer.

Der letzte Akt, über den hier nicht zu viel verraten werden soll, hinterlässt ebenfalls ein zwiespältiges Gefühl. Einerseits geht der Regisseur hier keine Kompromisse ein, was so verstörend wie interessant ist. Auf der anderen Seite wirkt der Ausbruch des Konflikts ausgerechnet hier sehr konstruiert und etwas zu dick aufgetragen, was nicht so recht zur komplett zurückgenommenen Inszenierung vom Rest des Films passen möchte. "Drei Zinnen" ist stellenweise ein sehr packendes und psychologisch spannendes Drama, das am Ende aber von seinen eigenen Ambitionen erdrückt wird. Die Bilder und die guten Darsteller gleichen Vieles davon wieder aus, aber leider nicht alles. Und deshalb gibt es auch nur mit Einschränkungen noch ein: Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Drei Zinnen (Deutschland 2017)"
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