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Ein Freitag in Barcelona

Ein Freitag in Barcelona

Spanien 2012 - mit Ricardo Darin, Louis Tosar, Javier Camara, Clara Segura, Eduardo Noriega ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Una pistola en cada mano
Genre:Komödie
Regie:Cesc Gay
Kinostart:11.07.2013
Produktionsland:Spanien 2012
Laufzeit:ca. 95 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.einfreitaginbarcelona-film.de

Mann hat es nicht leicht. Die Frau geht fremd oder hat nach der Scheidung neues Glück gefunden, ein Büroflirt entwickelt sich zu einer peinlichen Bloßstellung oder die Arbeitslosigkeit führt zu einem Wiedereinzug bei Mutti. Und selbst, wenn es in der Ehe oberflächlich gut läuft, wird Mann nur missverstanden oder muss sich damit abfinden, nicht mehr seinen Mann stehen zu können. Ganz normale Probleme, mit denen sich auch eine Gruppe von Männern in Barcelona herumschlagen muss. Zufällige Treffen, anfänglich zwanglose Unterhaltungen und überraschende Enthüllungen sorgen dafür, dass für diese Männer dieser Tag nicht "Ein Freitag in Barcelona" wie jeder andere ist.

Mit seiner Ensemble-Komödie "Ein Freitag in Barcelona" hat der Filmemacher Cesc Gay einen sehr amüsanten, mitunter aber auch schmerzhaft treffsicheren Blick auf männliche Unsicherheiten und Unzulänglichkeiten in der Mitte des Lebens geworfen. Dabei beweist er nicht nur eine sehr gute Menschenkenntnis und ein sensibles Händchen, diese humorvoll umzusetzen. Auch seine Dialoge strotzen nur so vor Scharfsinn, Witz und Cleverness. Der bei Filmen wie diesem so gern bemühte Vergleich zu Woody Allen ist in vielen Momenten dieser episodenhaft erzählten Komödie absolut angebracht.

Mit einem wunderbaren Darstellerensemble, das mit spanischen Charakterdarstellern wie Louis Tosar ("Sleep Tight"), Ricardo Darin ("In ihren Augen") oder Javier Cámara ("Sprich mit ihr") aufwarten kann, führt Gay seine Zuschauer durch alle Höhen und Tiefen, die ein ganz normaler Mann in seinen Vierzigern in einer Stadt wie Barcelona an einem ganz normalen Tag durchleben muss. Nicht jede einzelne Episode funktioniert gleichermaßen gut und mitunter hapert es der Inszenierung ein wenig an komödiantischem Timing. Doch die kleinen zähflüssigen Längen oder dramaturgischen Hänger lassen sich angesichts der vielen gelungenen Momente leicht verschmerzen.

Der Humor zielt nicht auf die ganz großen Lacher ab. "Ein Freitag in Barcelona" ist kein überdrehter Slapstick, sondern lebt von seinem Wortwitz und von der pointierten Darstellung von Situationen, in die man(n) sich als Zuschauer hervorragend hineinversetzen kann, oder die man vielleicht sogar so oder so ähnlich selbst schon einmal erlebt hat. Es sind dabei gerade die kleinen Momente, in denen sich offenbart, wie fein beobachtet Gays Drehbuch und Inszenierung sind. Das ganz große Kunststück, das er dabei vollbringt ist, die Schwächen seiner Figuren offenzulegen, ohne sie dadurch der Lächerlichkeit preis zu geben. In einigen Momenten droht genau das zu passieren, doch schafft Gay stets rechtzeitig den Absprung und verhindert so, dass seine Komödie zu einer völlig überzogenen Farce verkommt.

"Ein Freitag in Barcelona" ist ein netter kleiner Film, der ganz viele große Wahrheiten über Männer mit bissigem Humor, charmanten Charakteren und cleveren Wortwitz bietet. Eine amüsante Programmkino-Perle, die sich Liebhaber von europäischen Komödien und den Filmen von Woody Allen trotz kleinerer Schwächen auf keinen Fall entgehen lassen sollten. Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Ein Freitag in Barcelona (Spanien 2012)"
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