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Einer nach dem Anderen

Einer nach dem Anderen

Norwegen/Schweden/Dänemark 2014 - mit Stellan Skarsgård, Bruno Ganz, Pål Sverre Hagen, Brigitte Hjort Sørensen ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:In Order of Disappearance
Genre:Komödie, Thriller, Drama
Regie:Hans Petter Moland
Kinostart:20.11.2014
Produktionsland:Norwegen/Schweden/Dänemark 2014
Laufzeit:ca. 117 Min.
FSK:ab 16 Jahren
Webseite:www.neuevisionen.de

Schneepflugfahrer Nils Dickman (Stellan Skarsgård) ist ein Mann, auf den man sich verlassen kann. Das wissen auch die Einwohner eines kleinen Dorfs in der norwegischen Provinz, die den ruhigen Familienvater gerade zum Bürger des Jahres gewählt haben. Doch die Zeiten, in denen sich Nils immer verantwortungsvoll an die Regeln gehalten hat, sind schlagartig vorbei, als sein Sohn von den Schergen eines skrupellosen Drogenbosses, genannt Der Graf (Pål Sverre Hagen), getötet wird. Nils sinnt auf Rache und er macht sich auf die Suche nach dem Mann, der für den Tod seines Sohnes verantwortlich ist. Dadurch entfacht er einen Drogenkrieg zwischen dem Grafen und der konkurrierenden serbischen Mafia, angeführt von Papa (Bruno Ganz). Und schon bald färbt sich der Schnee, den Nils bislang so sorgfältig aus dem Weg geräumt hat, blutrot…

Auch die neueste Zusammenarbeit des norwegischen Regisseurs Hans Petter Moland und des international erfolgreichen Schauspielers Stellan Skarsgård ist, wie schon "Ein Mann von Welt", wieder eine bitterböse schwarze Komödie mit dem ganz besonderen skandinavischen Touch geworden. "Einer nach dem Anderen" bietet nicht nur jede Menge skurrile Todesfälle, überzogene Brutalität und schräge Charaktere. Die Geschichte ist gleichzeitig auch angefüllt von einer bedrückenden Tristesse, die den Rachefeldzug des gutmütigen Schneepflugfahrers in gewisser Weise nachvollziehbar macht. So entsteht eine etwas kuriose Mischung aus Komödie und Drama, auf deren eigenwilligen Stil man sich erst einmal einlassen können muss.

Dabei sollte man nicht nur einen Hang zum Makabren haben. Denn wenn Nils in seinem Gerechtigkeitswahn erst einmal so richtig loslegt, geht es nicht gerade zimperlich zur Sache – aber eben mitunter derart überzogen deftig, dass es schon wieder lustig ist. Man sollte zudem noch ein Faible für den oft als lakonisch bezeichneten nordischen Erzählstil haben, bei dem es durchaus schon mal sehr gemächlich und auch sehr düster zugehen kann. Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, erweist sich "Einer nach dem Anderen" als äußerst originelle und wunderbar unangepasste Gangsterfarce, die nicht nur mit einem guten Drehbuch und tollen Darstellern, sondern auch mit einer äußerst atmosphärischen Bildsprache begeistern kann.

Hans Petter Moland ist ein etwas anderer Beitrag zum Thema Trauerbewältigung und Selbstjustiz gelungen, der trotz vieler humorvoller Momente noch genügend dramaturgische Tiefe besitzt, um niemals einfach nur flach oder plakativ zu wirken. Wer also böse Arthaus-Komödien schätzt und wissen möchte, was man mit einem Schneepflug so alles anstellen kann, der sollte sich "Einer nach dem Anderen" auf keinen Fall entgehen lassen. Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Einer nach dem Anderen (Norwegen/Schweden/Dänemark 2014)"
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