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Einfach das Ende der Welt

Einfach das Ende der Welt

Kanada/Frankreich 2016 - mit Gaspard Ulliel, Marion Cottilard, Vincent Cassel, Leà Seydoux ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Juste la fin du monde
Genre:Drama
Regie:Xavier Dolan
Kinostart:29.12.2016
Produktionsland:Kanada/Frankreich 2016
Laufzeit:ca. 99 Min
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.EinfachDasEndeDerWelt-film.de

Viele Jahre schon war der erfolgreiche Schauspieler Louis (Gaspard Ulliel) nicht mehr zu Hause. Zu seinem Bruder (Vincent Cassel) hatte er ebenso wenig Kontakt, wie zu seiner Mutter (Nathalie Baye). Und seine kleine Schwester (Leà Seydoux) kennt er eigentlich kaum. Dennoch ist die Aufregung groß, als er nach zwölf Jahren endlich wieder einmal zu Besuch kommt. Es gibt Umarmungen, ein wenig oberflächliches Gerede und er lernt endlich seine Schwägerin (Marion Cottilard) kennen. Doch es dauert nicht lange, bis alte Konflikte wieder aufbrechen und es deutlich wird, wie weit sich Louis von seiner Familie weg entwickelt hat. Er würde sich ihnen gerne wieder annähern – doch er trägt ein schweres Geheimnis mit sich, das er einfach nicht aussprechen kann…

Mit "Einfach das Ende der Welt" hat sich der als Regie-Wunderkind gefeierte Xavier Dolan nach "Sag nicht, wer Du bist!" erneut ein Theaterstück für die Leinwand adaptiert. Der 27jährige Franko-Kanadier, der sich in vielen seiner Filme nicht nur für Regie und Drehbuch verantwortlich zeigt, sondern auch selbst mitspielt, hat sich dieses Mal ein Stück von Jean-Luc Lagarce vorgenommen. Das Ergebnis ist auf schauspielerischen Ebene sehr gut, dramaturgisch interessant, lässt aber die Intensität vermissen, die Dolan in früheren Filmen wie "Laurence Anyways" oder "I killed my Mother" so besonders gemacht hat. Die Umsetzung ist dem Theaterstück gegenüber konsequent, wirkt aber dennoch irgendwie seelenlos.

Das Problem ist, dass es keine wirklichen Sympathieträger gibt und dass sich der Zuschauer über 99 Minuten hinweg Menschen ansehen muss, die sich entweder beschimpfen oder die sich so fremd sind, dass ihre Unterhaltungen belanglos und sehr bemüht klingen. Das mag sehr authentisch sein. Und ungeschönt auch. Doch unterhaltsam ist es auf keinen Fall. Und genau das sollte ein Film bei all seinem Anspruch doch auch sein. Es werden Konflikte aufgebrochen, für die es am Ende keine Auflösung gibt. Es werden Ereignisse angesprochen, ohne dass sie konkretisiert werden. Man wird als Zuschauer einfach zu oft im Unklaren gelassen und bekommt das Gefühl, nur mit Problemen von Menschen zugeschüttet zu werden, die einem nicht wirklich am Herzen liegen.

Das mag im Theater sehr gut funktionieren durch die Verbindung, die durch die direkte Nähe zwischen Spielenden und Publikum entsteht. Doch in einem Film sieht das anders aus. "Einfach das Ende der Welt" ist bei weitem kein schlechter Film. Er ist aber auch nicht das mitreißende Drama, dass die Bühnenversion anscheinend ist. Trotz der tollen Darsteller und des an sich wirklich talentierten Regisseurs gibt es daher auch nur ein: Mit Abstrichen sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Einfach das Ende der Welt (Kanada/Frankreich 2016)"
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