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Eleanor & Colette

Eleanor & Colette

Deutschland/Belgien 2018 - mit Hilary Swank, Helena Bonham Carter, Jeffrey Tambor, Johan Heldenbergh ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:55 Steps
Genre:Drama
Regie:Bille August
Kinostart:03.05.2018
Produktionsland:Deutschland/Belgien 2018
Laufzeit:ca. 115 Min
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.facebook.com/WarnerBrosDrama/

Eleanor Rise (Helena Bonham Carter) leidet an paranoider Schizophrenie. Sie weiß, dass sie Hilfe von Ärzten braucht, dass sie nur mit Medikamenten so etwas wie ein normales Leben führen könnte. Doch in der Psychiatrischen Klinik geht es anscheinend nur darum, sie ruhig zu stellen. Den einzigen Weg, ein Mitspracherecht bei der Medikation zu erlangen, sieht Eleanor im Gang vor Gericht. Die engagierte Anwältin Colette Hughes (Hilary Swank) soll ihr dabei helfen. Doch obwohl Colette alles gibt, scheint sie gegen die übermächtige Pharmaindustrie machtlos zu sein. Es grenzt fast schon an ein Wunder, dass sie es mit diesem Fall bis vor den Obersten Gerichtshof schafft. Doch damit ist der Kampf noch lange nicht gewonnen…

Der dänische Regisseur Bille August ("Das Geisterhaus", "Nachtzug nach Lissabon") erzählt in seinem neuesten Drama "Eleanor & Colette" eine wirklich faszinierende, weil wahre Geschichte. Eigentlich ist der Film strenggenommen ein typisches Gerichtsdrama, der übliche Kampf David gegen Goliath, wie man ihn schon so oft gesehen hat. Was diese Geschichte aber so besonders macht, ist die ungewöhnliche Freundschaft zwischen zwei sehr unterschiedlichen Frauen, die im Verlauf des Kampfes gegen die Ungerechtigkeiten im Gesundheitssystem entsteht. damit bietet der Film nicht nur eine dramaturgisch interessante Ebene, auf der man als Zuschauer mitfiebert, ob es Eleanor Rise gelingt, mit Hilfe ihrer Anwältin einen übermächtigen Gegner in die Knie zu zwingen. Es entsteht auch eine emotionale Ebene, die für einige sehr bewegende Momente sorgt.

Keine Frage: Die Geschichte ist interessant, mitreißend und aufwühlend. Zweifelsohne ist das Ganze auch gerade von Helena Bonham Carter, aber auch von Hilary Swank und Jeffrey Tambor hervorragend gespielt. Trotzdem gibt es noch ein ABER: Die Inszenierung wirkt sehr nach einem "Fernsehfilm der Woche". Das fällt besonders bei der Bildsprache auf, die in vielen anderen Werken die große Stärke von Bille August war. Irgendwie wirkt der Film auf der Leinwand fehl am Platz, so als sei er eigentlich für den Bildschirm konzipiert worden. Das macht ihn nicht zwangsläufig zu einem schlechten Film. Es gibt eigentlich nicht wirklich viel auszusetzen an dem Film. Aber gleichzeitig gibt es eben auch keinen echten Grund, warum man ihn sich im Kino ansehen muss.

Wer packende Gerichtsfilme und Dramen, die auf wahren Geschichten beruhen, mag, der wird den Kauf der Kinokarten schon aufgrund der beiden starken Hauptdarstellerinnen nicht bereuen. Wer aber mehr erwartet, als gute Unterhaltung auf TV-Niveau, der könnte von der etwas zu konventionellen Inszenierung enttäuscht sein. Daraus ergeht folgendes Urteil: Sehenswert – aber nur mit Einschränkungen.

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Eleanor & Colette (Deutschland/Belgien 2018)"
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