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Elliot, der Drache

Elliot, der Drache

USA 2016 - mit Oakes Fegley, Bryce Dallas Howard, Wes Bentley, Karl Urban, Robert Redford ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Pete`s Dragon
Genre:Abenteuer, Kinderfilm
Regie:David Lowery
Kinostart:25.08.2016
Produktionsland:USA 2016
Laufzeit:ca. 103 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.disney.de/ElliotDerDrache

Der Kinderfilm "Elliot, das Schmunzelmonster" aus dem Jahr 1978 gehört sicherlich nicht zu den größten Erfolgen aus dem Hause Disney. Doch für Viele, die den Film als Kind gesehen haben, nimmt die charmante Mischung aus Spiel- und Zeichentrickfilm einen ganz besonderen Platz im Herzen ein. Wer wollte damals nicht einen Freund wie Elliot haben und wer hat die eingängigen Songs aus dem Film nicht ständig vor sich her gesummt. Und so hat das Abenteuer des Waisenjungen Pete und seinem Drachen Elliot auch heute noch eine recht treue Fangemeinde, die groß genug ist, um ein Remake des Films zu rechtfertigen. Das kommt nun unter dem Namen "Elliot, der Drache" in unsere Kinos und hat mit dem bunten Musical aus den 70ern kaum mehr etwas gemein.

Die Neuauflage erzählt die Geschichte des kleinen Pete (Oakes Fegley), der, nachdem seine Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen, alleine in den Wäldern des Pazifischen Nordwestens lebt. Ganz alleine? Nein, denn Pete hat einen großen Freund, der ihn beschützt und sich um ihn kümmert. Sein Name ist Elliot und er ist ein Drache. Die beiden ungleichen Freunde haben sich ihre eigene kleine Idylle geschaffen, die plötzlich bedroht wird, als Waldarbeiter beginnen, in der Nähe Bäume zu fällen. Mit einem Mal sind andere Menschen in seiner Nähe – für Pete eine völlig neuartige Situation. Doch Försterin Grace (Bryce Dallas Howard) und ihre kleine Tochter Natalie (Oona Laurence) können das Vertrauen des Jungen gewinnen und Pete fängt an, sich ein Leben außerhalb des Waldes vorstellen zu können. Doch als einige der Waldarbeiter Elliot entdecken und gefangen nehmen wollen, geraten die Ereignisse völlig außer Kontrolle…

Es ist Filmemacher David Lowery hoch anzurechnen, dass er und sein Co-Autor Toby Halbrooks die bekannte Geschichte ganz anders interpretiert haben und so kein klassisches Remake, sondern eine komplette Neuinterpretation abliefern. Es gibt kaum Gemeinsamkeiten zwischen ihrem Film und dem Original, dessen Grundton sehr viel fröhlicher und verspielter war, als dass hier der Fall ist. Lowery hat einen spannenden Abenteuerfilm für Kinder inszeniert, der zwar auch ein klein wenig Humor zu bieten hat, der aber auf ganz große Lacher verzichtet. Für ganz kleine Drachen-Fans ist der Film dadurch etwas zu schwer und zu düster. Aber Kinder zwischen 7 und 11 Jahren werden von dem Abenteuer des kleinen Pete und seines flauschigen Drachenfreundes sicherlich begeistert sein.

Für mich persönlich ist es sehr schwierig, diesen Film nicht mit "Elliot, das Schmunzelmonster" zu vergleichen. Denn der war mein allererster Kinofilm und hat daher eine ganz besondere Bedeutung für mich. Und natürlich war ich deshalb von dieser doch recht ernsten Neuverfilmung ein klein wenig enttäuscht. Natürlich sollte man sich von diesem direkten Vergleich freimachen, da es de facto zwei völlig unterschiedliche Filme sind. Doch bei einem Aspekt fällt der Unterschied so deutlich zu Gunsten des Originals aus, so dass hier darauf eingegangen werden muss – allerdings mit einer deutlichen Spoiler-Warnung. Denn hierbei beziehe ich mich auf das Ende des Films.

Im Original muss sich Pete von Elliot verabschieden, damit der liebenswerte Drache einem anderen Kind helfen kann, dass ihn jetzt dringender braucht als Pete, der ja eine neue Familie gefunden hat. Dieses Ende fand ich als Kind zwar sehr traurig, aber auch schön. Denn ich konnte daran glauben, dass Elliot auch zu mir kommen könnte, wenn ich ihn brauchen würde. Und das fand ich damals wirklich eine schöne Vorstellung. Dem neuen Film fehlt ein derart fantastischer Aspekt der Geschichte. Elliot ist hier kein magisches Wesen, das immer dann erscheint, wenn ein Kind Hilfe braucht. Der neue Elliot ist einfach ein Drache, der schon seit vielen Jahrhunderten in den Wäldern lebt und am Ende auch dorthin zurückkehrt. Pete muss also nicht wirklich Abschied nehmen, sondern kann Elliot jederzeit wieder besuchen, wenn er das will. Alles andere könnte unsere Kinder ja traumatisieren. Dieses Ende ist wirklich schwach und hinterlässt das ungute Gefühl, dass die Macher krampfhaft versucht haben, ein kleines Hintertürchen für eine Fortsetzung offen zu lassen, wäre diese Neuinterpretation ein absoluter Kassenschlager geworden – was zumindest in den USA nicht der Fall ist.

"Elliot, der Drache" ist ein spannender und gut gemachter Abenteuerfilm für Kinder mit einem liebenswerten Drachen und einigen sehr schön gefilmten Szenen. Doch die nicht gerade subtil vermittelte Botschaft über Familie und Freundschaft steckt so voller Klischees und wird ohne Ecken und Kanten serviert, so dass der Film am Ende nicht viel mehr bietet, als durchschnittlich gute Unterhaltung. Ein neuer Klassiker ist Disney hier aber auf keinen Fall gelungen. Für Kinder über 6 Jahren gibt es trotzdem ein ganz klares: Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Elliot, der Drache (USA 2016)"
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