Veranstaltungen
Der ultimative Event-Guide für die Metropolregion FrankfurtRheinMain
März 2024
  • Mo
  • Di
  • Mi
  • Do
  • Fr
  • Sa
  • So
  • 26
  • 27
  • 28
  • 29
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10
  • 11
  • 12
  • 13
  • 14
  • 15
  • 16
  • 17
  • 18
  • 19
  • 20
  • 21
  • 22
  • 23
  • 24
  • 25
  • 26
  • 27
  • 28
  • 29
  • 30
  • 31
Fack Ju Göhte 3

Fack Ju Göhte 3

Deutschland 2017 - mit Elyas M`Barek, Sandra Hüller, Katja Riemann, Max von der Groeben, Jella Haase ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Genre:Komödie
Regie:Bora Dagtekin
Kinostart:26.10.2017
Produktionsland:Deutschland 2017
Laufzeit:ca. 119 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.facebook.com/fjg.film

Ex-Knacki Zeki Müller (Elyas M`Barek) hat es geschafft: das Abi für seine Problemschüler ist zum Greifen nah. Doch als Chantal (Jella Haase), Zeynep (Gizem Emre), Danger (Max von der Groeben) und Burak (Aram Arami) nach einem Besuch im BiZ frustriert von ihren dort prognostizierten Zukunftsaussichten sind und ihren Frust an der Schule auslassen, gerade als dort der Schulinspektor seine Runde macht, scheint der Traum vom Abitur geplatzt. Denn nicht nur, dass der Schule die Schließung droht, wenn sich nicht genügend neue Schüler anmelden. Die Klasse von Zeki soll auch noch einen Test absolvieren, von dessen Bestehen die Zulassung fürs Abi abhängt. Nun muss Zeki auf seine gewohnt unangepasste Art versuchen, die desillusionierten Schüler wieder zu motivieren und ihnen zu zeigen, dass sie ihre Zukunft selbst in der Hand haben. Doch das gestaltet sich schwieriger, als gedacht – zumal sich Zeki selbst fragen muss, wie es für ihn beruflich weitergeht, wenn seine Schützlinge die Schule verlassen…

Mit "Fack Ju Göhte" bewies Bora Dagtekin nach "Türkisch für Anfänger" erneut sein Gespür für treffsicheren Wortwitz und hemmungslosen Slapstick. Kein Wunder also, dass der Film DER Kinohit des Jahres 2013 war und mit über 7,3 Millionen Zuschauern zu den erfolgreichsten deutschen Kinokomödien der letzten Jahre zählt. In den USA schaffte es 2016 sogar das mexikanische Remake in die Kinocharts. Das Erfolgsrezept wurde dann natürlich bald mit einem zweiten Teil fortgesetzt, der dem Original allerdings in keiner Weise das Wasser reichen konnte. Den Fans war es egal, weshalb wieder über 7 Millionen Zuschauer in die Kinos stürmten. Und so darf jetzt noch ein (angeblich) abschließender dritter Teil in unsere Lichtspielhäuser kommen.

Angesichts des enormen Erfolgs, der auch hier wieder zu erwarten ist, ist es freilich vergebene Liebesmüh, irgendetwas Negatives über den Film zu sagen. Ich muss es aber dennoch machen. Das liegt nicht daran, dass – auch wenn Teil 3 wieder einen Schritt in die richtige Richtung geht – dieses Trilogie-Finale weit von der Originalität, vom Witz und Charme des ersten Films entfernt ist. Es liegt auch nicht daran, dass der Humor zu oft in arg bemühten Klamauk abdriftet und die subversive Ebene, die im ersten Film noch stellenweise zu erkennen war, komplett vermissen lässt. Nein, vielmehr liegt es an dem Umgang mit an sich sehr wichtigen Themen wie Mobbing, Selbstmord unter Jugendlichen oder Gewalt in der Familie. All diese Themen werden angesprochen, was an sich ja sehr lobenswert ist. Allerdings geht Dagtekin hier derart mit dem Holzhammer vor, dass dadurch jede redliche Absicht bagatellisiert wird.

Beispiel gefällig? Ein Junge wird derart gemobbt, dass er vom Schuldach springt. Die Kinder, die ihn dazu gebracht haben, kümmert das nicht, sie filmen es sogar noch. Aber dann schwingt Zeki eine große Rede und plötzlich sind Mobber und Gemobbter best Buddies. Und da ist ja dann auch noch Chantal, deren Mutter Crack nimmt und dann auch schon mal gewalttätig wird und ihre Mutter von der Schule nehmen will. Natürlich reicht es in einem solchen Fall, wenn man bei der Crack-Mutti vorbei geht, ihr ein bisschen am Arm dreht und der Familiensegen ist zurechtgerückt. Und bei den Mädchen, die sich zum gemeinsamen Selbstmord verabreden? Ja, bei einer von denen reicht ein Liebesbrief für neuen Lebensmut aus, was mit dem anderen Mädchen ist, ist dagegen völlig egal.

Mag sein, dass dieser Umgang mit relevanten Themen bei der Zielgruppe nicht negativ ankommt. Doch gerade wenn man mitbekommt, wie der Film von einer großen deutschen Tageszeitung für den Umgang mit Tabuthemen gefeiert wird, könnte einem wirklich das Kotzen kommen. Kindern und Jugendlichen zu suggerieren, dass Mobbing oder Selbstmordversuche ja doch nicht sooooo große Probleme sind, weil sie sich so leicht aus der Welt räumen lassen, ist einfach nur ärgerlich.

Auch den politisch unkorrekten Sprüchen und den diversen Slapstick-Einlagen gelingt es nicht, dies wieder auszugleichen. Ihnen fehlt einfach die erfrischende Leichtigkeit des Originals. Zu sehr waren Dagtekin und sein Team darum bemüht, den Zuschauern zu geben, was sie sehen wollen. Und das hat dem Gesamtergebnis leider nicht gut getan. Wie gesagt, den Fans wird das reichlich egal sein. Sie werden "Fack Ju Göhte 3" wieder zu einem ganz großen Kinoerfolg machen. Und für alle Fans, die sogar über den wirklich nicht guten zweiten Teil lachen konnten, gilt dann auch hier wieder: Sehenswert – auch wenn ein guter Film echt anders aussieht.

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

  • Fack Ju Göhte 3
  • Fack Ju Göhte 3
  • Fack Ju Göhte 3
  • Fack Ju Göhte 3
  • Fack Ju Göhte 3
  • Fack Ju Göhte 3
  • Fack Ju Göhte 3
  • Fack Ju Göhte 3
Kino Trailer zum Film "Fack Ju Göhte 3 (Deutschland 2017)"
Loading the player ...