Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | Fast & Furious Presents: Hobbs & Shaw |
Genre: | Action, Abenteuer |
Regie: | David Leitch |
Kinostart: | 01.08.2019 |
Produktionsland: | USA 2019 |
Laufzeit: | ca. 135 Min. |
FSK: | ab 12 Jahren |
Webseite: | www.facebook.com/fast.furious.DE/ |
Oh nein: Als ein Virus gestohlen wird, der die ganze Welt bedroht, soll Secret Service Agent Luke Hobbs (Dwayne Johnson) ausgerechnet mit dem Ex-Elitesoldat Deckard Shaw (Jason Statham) zusammenarbeiten. Die Beiden haben schon in der Vergangenheit bewiesen, dass es gewöhnlich heftig kracht, wenn sie aufeinandertreffen. Doch für ihre Rivalitäten bleibt keine Zeit, denn eine gefährliche Terrororganisation ist hinter dem Virus her, dass sich ausgerechnet Deckards Schwester Hattie (Vanessa Kirby) injiziert hat. Nun wird sie von Geheimdiensten wie auch von dem kybernetisch aufgemotzten Terroristen Brixton (Idris Elba) gejagt. Wenn sie Hattie retten und das Virus in Sicherheit bringen wollen, müssen sich Hobbs und Shaw zusammenreißen – denn nur dann haben sie auch nur den Hauch einer Chance gegen den schier unbesiegbaren Brixton…
"Fast & Furious: Hobbs & Shaw" ist das erste Spin-Off des extrem erfolgreichen Action-Franchise. Regisseur und Stunt-Spezialist David Leitch ("John Wick", "Deadpool 2") hat die beiden Publikumslieblinge, die im letzten Teil für einige der besten Szenen gesorgt hatten, aus dem die bisherigen Teile umfassenden Handlungsstrang extrahiert und sie in eine ganz eigene Geschichte geschubst, in der sie auch ohne viel PS und getunte Schlitten für mächtig viel Spaß sorgen dürfen. Keine Angst: Es gibt natürlich auch hier noch eine ganze Menge rasante Verfolgungsjagden (wobei der heimliche Held hier aber ein Motorrad sein dürfte). Und auch einige typische "Fast & Furious"-Motive wie das Thema Familie werden hier ebenfalls aufgegriffen. Doch alles in allem ist der Alleingang von "Hobbs & Shaw" ein angenehm eigenständiges Werk, das mit toller Action und herrlichem Humor punkten kann.
Die Sprüche, die sich Hobbs und Shaw gegenseitig an den Kopf werfen, sind ebenso amüsant, wie zwei recht unerwartete Gastauftritte. Besonders einer davon sorgt sogar bis in den Abspann hinein für einen der besten Running Gags des Films (ich sagt nur Ziegelstein)! Ja, die Geschichte an sich ist natürlich totaler Quatsch. Und der Beinahe-Terminator Brixton bewegt sich so weit fernab der Realität, dass man den Streifen eigentlich als Fantasyfilm bezeichnen müsste. Dennoch funktioniert das Ganze richtig gut. Das liegt daran, dass Leitch und seine Darsteller mit der nötigen Selbstironie vorgehen und den Spaß in den Vordergrund stellen. Und davon hat man hier als Zuschauer wirklich jede Menge.
Die Actionsequenzen und Kampfszenen sind großartig umgesetzt. Auch wenn hier manches Mal die Regeln der Schwerkraft und der Logik gebrochen werden, schnellt der Unterhaltungswert der Geschichte immer dann, wenn es richtig zur Sache geht, gehörig nach oben. Nur dann, wenn versucht wird, dem Ganzen etwas dramatische Tiefe zu verleihen, wird es eher unfreiwillig komisch. Zum Glück sind solche Momente in der absoluten Minderheit. Dwayne Johnson und Jason Statham sind ein wunderbares Duo, dem man einfach gerne zusieht. Idris Elba ist als Bösewicht sehr cool und Vanessa Kirby ist eine tolle Ergänzung für das Team. Ganz klar: bei der Besetzung wurde wirklich alles richtig gemacht.
"Fast & Furious: Hobbs & Shaw" ist wahrlich kein intellektueller Höhenflug. Aber – und das ist in diesem Fall sehr viel wichtiger – der Film ist perfektes Popcorn-Kino mit einem tollen Duo, von dem man in Zukunft gerne noch mehr sehen möchte. Als Zuschauer bekommt man hier für sein Geld über zwei Stunden beste Action-Unterhaltung geboten, die es locker mit den letzten "Fast & Furious"-Teilen aufnehmen kann. Dafür gibt es ganz klar ein: Absolut sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold