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Flight

Flight

USA 2012 - mit Denzel Washington, Don Cheadle, Kelly Reilly, John Goodman, Bruce Greenwood ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Flight
Genre:Drama
Regie:Robert Zemeckis
Kinostart:24.01.2013
Produktionsland:USA 2012
Laufzeit:ca. 138 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.flight.studiocanal.de

Es ist nun schon über zwölf Jahre her, dass Regisseur Robert Zemeckis mit "Cast Away" seinen letzten Realfilm abgeliefert hat. Lange sah es danach aus, dass Zemeckis nach den Erfolgen von "Der Polarexpress", "Die Legende von Beowulf" und "Eine Weihnachtsgeschichte" nur noch 3D Filme im Motion Capture Verfahren drehen würde. Doch zum Glück hat er es sich doch noch einmal überlegt. Denn mit "Flight" beweist er endlich wieder einmal, was für ein guter Geschichtenerzähler er sein kann, wenn er sich nicht vornehmlich auf technische Spielereien konzentrieren muss.

Im Mittelpunkt des Dramas steht der erfahrene Pilot Captain Whip Whitaker (Denzel Washington), der seine Passagiere nach jahrelanger Erfahrung quasi im Schlaf sicher durch die USA fliegen kann. So hat er auch kein Problem damit, nach einer Nacht voller Sex, Drogen und Alkohol nur wenig erholt ins Cockpit zu steigen. Doch was ein Routineflug werden sollte, droht bald in einer Katastrophe zu enden, als das Flugzeug in schwere Turbulenzen gerät und eine Reihe von technischen Problemen die Maschine in einen Sturzflug befördert, den Whitaker und sein junger Co-Pilot scheinbar nicht mehr aufhalten können. Nur mit einem spektakulären Manöver gelingt dem Captain das Wunder: er bringt das Flugzeug auf den Boden und verliert dabei nur sechs der 96 Menschen an Bord. Schnell wird er von den Medien als Held gefeiert. Denn schließlich ist Jedem klar: Niemand außer Whitaker hätte das Flugzeug landen können. Doch die routinemäßigen Untersuchungen werfen ein neues Licht auf die Situation und ganz besonders auf den Helden der Stunde. Und während der gerissene Anwalt Hugh Lang (Don Cheadle) darum kämpft, dass Whitaker seinen guten Ruf behalten und einer Haftstrafe entgehen kann, wird Whip gezwungen, sich mit seinen eigenen Dämonen auseinander zu setzen. Und das gefällt dem Piloten so gar nicht…

Die erste halbe Stunde von "Flight" ist wirklich großartig. Das liegt nicht nur an dem wirklich spektakulär inszenierten Flugzeugabsturz, sondern auch an der hervorragenden Leistung von Denzel Washington, die sich hier aufgrund des extrem starken Drehbuchs voll entfalten kann. Und wenn dann noch John Goodman seinen wirklich göttlichen ersten kurzen Auftritt hat, besteht kein Zweifel mehr daran, dass Zemeckis sein Handwerk im Realfilm nicht verlernt hat. Das Ganze ist bewegend, amüsant und spannend. Besser kann große Kinounterhaltung eigentlich nicht aussehen.

Das Problem ist, dass "Flight" nach diesem starken Anfang nur noch selten zu derartigen Höhen aufschwingen kann. Es gibt einige großartige Momente, die insbesondere den sehr guten Schauspielern geschuldet sind. Ansonsten aber plätschert das Drama um Schuld und Sühne eher gemächlich seinem leider arg überzogenen Finale entgegen.  Keine Frage, der Film ist auch in seinen schwächeren Momenten noch gut und die Geschichte sehr einnehmend. Gerade die Beziehung zwischen Whip und der labilen Nicole (Kelly Reilly) bietet dem Zuschauer einige sehr starke Szenen. Doch leider verlässt sich das Drehbuch von John Gatis zu oft auf arg vorhersehbare Klischees, was dem Ganzen gerade in der zweiten Hälfte viel von seiner Spannung nimmt. Hätte Zemeckis den Mumm gehabt, am Ende den düstereren Weg zu gehen, anstatt auf die Gutmenschlichkeit seiner Charaktere zu setzen, hätte das Drama nicht nur wirklich überrascht, sondern auch nachhaltig wirken können. So aber fällt das Ganze nach einem erstklassigen Beginn in eine zu bedächtige Gewöhnlichkeit ab, um echten Eindruck hinterlassen zu können.

In den Händen eines weniger talentierten Regisseurs und getragen von einem schwächeren Hauptdarsteller wäre "Flight" vielleicht sogar völlig bedeutungslos geworden. So ist es immerhin ein zumindest streckenweise sehr unterhaltsames, visuell großartig umgesetztes Drama mit einigen tollen Momenten geworden, das mehr von dem bisweilen angenehm bissigen Humor und weniger von dem am Ende zu dick aufgetragenen Kitsch gut vertragen hätte. Trotz der offensichtlichen Schwächen gibt es unterm Strich aber dennoch ein mehr als verdientes: Sehenswert!!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Flight (USA 2012)"
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