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Frances Ha

Frances Ha

USA 2013 - mit Greta Gerwig, Mickey Sumner, Michael Esper, Adam Driver, Michael Zegen ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Frances Ha
Genre:Komödie
Regie:Noah Baumbach
Kinostart:01.08.2013
Produktionsland:USA 2013
Laufzeit:ca. 86 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:francesha.de/

Frances (Greta Gerwig) liebt es, mit ihrer besten Freundin Sophie (Mickey Sumner) das Leben in ihrem kleinen New Yorker Apartment zu genießen, über Männer, die Liebe und das Leben an sich zu reden. Und wenn sie gerade mal nicht mit Sophie zusammen ist, dann geht sie ihrer anderen großen Leidenschaft nach: dem Tanzen. Doch da Frances nur schlecht Tanzen wirklich gut kann, wird sie von ihrer Company nicht für die große Weihnachts-Tour übernommen. Dann zerbricht auch noch die Beziehung zu ihrem Freund und Sophie will in eine andere Wohnung ziehen. Kein Job, kein Freund, keine Wohnung – kann das Leben noch schlimmer werden? Als sie den unangepassten Benji (Michael Zegen) kennen lernt, scheint sich alles zum Guten zu wenden. Doch diese Begegnung ist erst der Beginn einer Odyssee, die Frances von Wohnung zu Wohnung und von Job zu Job führt. Ihre eigentlichen Ziele und Wünsche scheint sie dabei immer mehr aus den Augen zu verlieren, nicht ahnend, dass sie gerade dabei ist, zu sich selbst zu finden…

"Frances Ha" ist nach "Greenberg" die zweite Zusammenarbeit zwischen Regisseur Noah Baumbach und Schauspielerin Greta Gerwig, die hier auch am Drehbuch mitgearbeitet hat. Das launige Porträt einer neurotischen Endzwanzigerin in New York ruft alleine schon aufgrund seiner Schwarz-Weiß Optik Erinnerungen an die frühen Filme von Woody Allen wach. Doch lassen die Dialoge von "Frances Ha" in der Regel die Cleverness vermissen, die Filme wie "Manhattan" zu zeitlosen Klassikern gemacht hat. Vielmehr erinnern die Unterhaltungen, die Frances mit ihren Freunden führt, mehr als Lena Dunhams preisgekrönte Serie "Girls". Wie in dieser Serie stehen auch in Baumbachs Komödie junge Menschen aus der urbanen Mittelklasse im Zentrum des Geschehens, die aufgrund ihrer etwas bemüht wirkenden Unangepasstheit oft leicht spöttisch als Hipster bezeichnet werden. Bemüht ist diese Unangepasstheit deshalb, da sie längst schon wieder eine weit verbreitete Bewegung mit eigenen Konventionen ist, die sich dadurch wieder in eine gewisse Angepasstheit verwandelt.

Und genau das trifft auch auf "Frances Ha" zu. Der Film versucht, außerhalb der Norm zu spielen, folgt dabei aber klar den Regeln des amerikanischen Independent-Kinos. Greta Gerwigs Frances Ha erinnert sehr an die Figur, die sie erst kürzlich in "Lola gegen den Rest der Welt" gespielt hat, obgleich Frances noch neurotischer daher kommt, als die beziehungsgeschädigte Lola. Dank Gerwigs Spiel ist Frances äußerst charmant, läuft aber Gefahr, dass ihre laut "Findet mich wunderbar" schreiende Flippigkeit nicht bei allen Zuschauern eben diesen Effekt haben wird und es, ähnlich wie bei Sally Hawkins in "Happy-go-lucky", Viele geben wird, die Frances eben nicht bezaubernd, sondern einfach nur anstrengend finden werden. Denn sind wir doch mal ehrlich: auch wenn man sich im Film in eine Person wie Frances verlieben könnte, mit einem chaotischen und doch sehr Ich-bezogenen Menschen wie sie einer ist, wäre man im wahren Leben wohl nur sehr kurz befreundet.

Aber zum Glück wird das Leben ja im Kino mit dem Erlöschen des Saallichts nach Draußen verbannt und so darf man hier auch Dinge hinreißend finden, über die man sich im Alltag ganz fürchterlich aufregen würde. Das muss einem aber gelingen, um "Frances Ha" zu mögen. Man muss den Charme von Greta Gerwig erliegen, um dem Film seine amüsanten und warmherzigen Seiten abgewinnen zu können. Dann offenbart sich auch das gute Timing der Dialoge und die vielen kleinen liebenswert amüsanten Details, die im Spiel und der Mimik der Schauspieler, in der Ausstattung und in der Musikauswahl zu finden sind. Hier entpuppt sich die Komödie als äußerst gut beobachtetes Generationenporträt, das die Sorgen und Nöte seiner Protagonisten durchaus ernst nimmt, sie aber durch erfrischende Leichtfüßigkeit filtert und so am Ende eben nicht Frustration, sondern Hoffnung und gute Laune erreicht.

Wer Filme wie "Manhattan", "Oh Boy" oder die Serie "Girls" mag, wird mit Sicherheit von Greta Gerwigs tanzender Frances bezaubert werden und so auch dem Charme dieser kleinen Indie-Komödie verfallen. Wem das allerdings nicht gelingt, wird Frances eher nervig und ihren Selbstfindungstrip äußerst belanglos finden. Deshalb gibt es das mehr als verdiente "Sehenswert" auch nur mit kleinen Abstrichen!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Frances Ha (USA 2013)"
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