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Frankenweenie

Frankenweenie

USA 2012

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Frankenweenie
Genre:Animation
Regie:Tim Burton
Kinostart:24.01.2013
Produktionsland:USA 2012
Laufzeit:ca. 87 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.frankenweenie.de

Nachdem sich Tim Burton in jungen Jahren seine Sporen als Zeichner bei Disney (u.a. bei "Cap und Capper") verdient hatte, durfte er sich im Auftrag des Studios 1982 als Regisseur für den Kurzfilm "Vincent" versuchen. Nachdem dieser erfolgreich auf einigen Festivals gelaufen ist, legte Burton vor seinem ersten Spielfilm "Pe-wees irre Abenteuer" 1984 noch den Kurzfilm "Frankenweenie", eine in Schwarzweiß gedrehte Hommage an "Frankenstein" und andere Monsterfilme vor. Der Film hat in Burtons Herz immer einen ganz besonderen Platz eingenommen und er träumte lange davon, eine Spielfilmversion der Geschichte zu drehen, die eher seinen Konzeptzeichnungen entsprechen würde, als der Kurzfilm. Fast dreißig Jahre später ist dieser Wunsch nun Wirklichkeit geworden. Immer noch Schwarzweiß, dafür dieses Mal als Stop-Motion Trickfilm in schmucken 3D kehrt "Frankenweenie" jetzt endlich zurück.

Der Film erzählt die Geschichte des jungen Schülers Victor Frankenstein, einem leidenschaftlichen Hobby-Filmemacher, der nur eins noch mehr liebt, als sein Filmen: seinen Hund Sparky. Als dieser überfahren wird, als er einem Baseball hinterher jagt, bricht der Tod des Hundes Victor das Herz. Doch zum Glück steht beim Biounterricht von Mr. Rzykruski die Auswirkung von Elektrizität auf tote Frösche auf dem Lehrplan. Victor macht sich gleich daran, das Gelernte in die Tat umzusetzen und seinen geliebten Sparky wieder von den Toten zurück zu holen. Mit Hilfe von allerlei Haushaltsgeräten und einem kräftigen Gewitter gelingt Victor das Unglaubliche und er kann seinen Hund endlich wieder in die Arme schließen. Das Ganze muss natürlich ein Geheimnis bleiben, denn Victor ist sich sicher, dass weder seine Eltern, noch die übrigen Einwohner von New Holland Verständnis dafür hätten, dass sich der Junge über die Naturgesetzte hinweggesetzt hat. Zu dumm nur, dass ausgerechnet sein Klassenkamerad Edgar Gore Victor auf die Schliche kommt und von ihm verlangt, das Experiment an seinem verstorbenen Goldfisch zu wiederholen, wenn er den Mund halten soll. Widerwillig stimmt Victor zu und setzt damit Ereignisse in den Gang, durch die ganz New Holland ins Chaos gestürzt wird…

Mit einem Großteil des Teams, mit dem Burton bereits an dem Stop-Motion Trickfilm "Corpse Bride" gearbeitet hatte, wurden in mehreren Jahren über 2000 Puppen, 200 Sets und 1300 visuelle Effekte erschaffen, die in 24 Einzelbildern pro Filmsekunde eingefangen wurden. Das Ergebnis ist eine ganz zauberhafte Hommage an B-Movies und klassische Monsterfilme, die sich im ersten Drittel sehr eng an die Kurzfilmvorlage hält. Einige Szenen wirken wie eine direkte Stop-Motion Adaption der Realfilmvorlage. Dabei wird besonders schön deutlich, dass das Ganze als Trickfilm einfach besser funktioniert, da Burton hier den Figuren, den Häusern und Landschaften sehr viel besser seinen eigenen, ganz speziellen Look verpassen kann, als ihm das bei seinem Kurzfilm möglich war.

Der Film steckt voller kleiner, liebevoller und auch sehr witziger Details, die man bei einmaligem Ansehen gar nicht alle entdecken kann. Alleine ein genauer Blick auf die Grabsteine auf dem Friedhof, auf dem Victor Sparky begräbt, sorgt für einige nette kleine Lacher. Wer sich im Genre ein wenig auskennt, der wird zudem viele Verweise auf klassische Monsterfilme entdecken können, die deutlich machen, mit wie viel Liebe zum Sujet Burton und sein Team die Geschichte über die ganz besondere Freundschaft eines Jungen zu seinem Hund umgesetzt haben.

Doch auch wenn es Burton an sich gut gelingt, die kurze Geschichte auf Spielfilmlänge auszudehnen und dabei eine gute Mischung aus eher simpel gehaltenen, aber durchaus effektivem Humor und sehr emotionalen Momenten präsentiert, fehlt dem Trickfilm am Ende doch das besondere Etwas. Keine Frage, "Frankenweenie" ist unterhaltsam, liebenswert und extrem witzig. Und es ist zweifelsohne Burtons bester Film seit "Corpse Bride". Doch es fehlt dem Ganzen ein wenig subversiver Biss, der Burtons frühe Filme so besonders gemacht hat. Doch gerade im Vergleich zu anderen zeitgenössischen Trickfilmen für Kinder ist dieses 3D Abenteuer schon visuell eine mehr als willkommene Abwechslung. Trotz einiger Szenen, die etwas übers Ziel hinaus schießen und etwas zu albern wirken, wird hier mehr Wert auf die Geschichte und die Charaktere, als auf plumpen Humor und 3D-Achterbahneffekte gelegt. Es macht einfach Spaß, in diese liebenswert-schräge Welt einzutauchen und es bleibt zu hoffen, dass sich nicht allzu viele Eltern von der Schwarzweiß-Optik und der eher altmodischen Geschichte abschrecken lassen. Denn "Frankenweenie" ist eben nicht nur ein Film, an dem junggebliebene Tim Burton Fans, sondern auch aufgeschlossenere Kinder große Freude haben können. Und dafür gibt es dann auch nur ein mögliches Fazit: absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Frankenweenie (USA 2012)"
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