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Frankreich Privat – Die sexuellen Abenteuer eines verheirateten Mannes - DVD

Frankreich Privat – Die sexuellen Abenteuer eines verheirateten Mannes - DVD

Frankreich 2011 - mit Lizzie Brocheré, Christine Armanger, Patrick Zocco, Valerie Maes ...

Filminfo

Originaltitel:Do me Love
Genre:Drama
Regie:Lou Viger und Jacky Katu
Verkaufsstart:25.10.2013
Produktionsland:Frankreich 2011
Laufzeit:ca. 90 Min.
FSK:ab 18 Jahren
Anzahl der Disc:1
Sprachen:Deutsch (Dolby Digital 5.1), Französisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel:Deutsch
Bildformat:16:9 (1.85:1)
Extras:Trailer
Regionalcode:2
Label:Pierrot le Fou
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Inhalt: Die Zeiten, in denen sich Etienne (Patrick Zocco) von seiner Frau Christine (Valérie Maes) sexuell angezogen gefühlt hat, sind lange vorbei. Er lebt in einem frustrierenden Alltagstrott, aus dem er unbedingt ausbrechen möchte. Als er auf einem Friedhof die junge Juliette (Lizzie Brocheré) trifft, fühlt er sich schnell von der attraktiven Studentin angezogen. Sie beginnen eine leidenschaftliche Affäre, die ihm genau das geben soll, das ihm sein Eheleben nicht mehr bieten kann: Freude, Freude und nochmals Freude! Während seine Frau immer einsamer wird, holt sich Etienne immer wieder bei seinen jungen Geliebten Juliette und Juliette (Christine Armanger) seine Befriedigung. Doch als er gegenüber den beiden Mädchen immer besitzergreifender wird, scheint sein neugefundenes Glück auf ein tragisches Ende zuzusteuern…

"Die sexuellen Abenteuer eines verheirateten Mannes" ist der zweite Film, der in der Reihe "Frankreich Privat" veröffentlicht wurde. Während "Die sexuellen Geheimnisse einer Familie" abgesehen von einigen sehr deutlichen Sexszenen eine eher gradlinige Inszenierung bot, wirkt der Film von Lou Viger und Jacky Katu eher wie ein experimentelles Kunstprojekt, ein vornehmlich improvisierter, sehr sperriger Blick auf die Suche junger Frauen nach ihrem Platz im Leben und den Ausbruch eines älteren Mannes aus seinem Ehealltag. Mit einer sehr unruhigen Kameraführung, direkt in die Kamera gesprochenen Statements und langen Szenen, in denen die Juliettes immer wieder beim Fahrradfahren durch die Stadt zu sehen sind, erweist sich das Drama schnell als sehr anstrengend und nur wenig mitreißend.

"Die sexuellen Geheimnisse einer Familie" verfügte über eine gewisse Lebensnähe. Sicherlich stellte sich hier und da die Frage, ob die Darstellung von Sex wirklich derart explizit hätte ausfallen  müssen. Dennoch wirkte der Film irgendwie authentisch und einnehmend. Das lässt sich von "Die sexuellen Abenteuer eines verheirateten Mannes" leider nicht sagen. Die bemüht "kunstvolle" Kameraführung etwa, die z.B. sehr nah an den Gesichtern der Protagonisten ist, nur Teile von ihnen zeigt oder sie von schräg oben zeigt, baut ebenso wie die nicht immer nachvollziehbaren Umschnitte auf nicht zur Szene gehörigen Momente eine Distanz zum Zuschauer auf. Das Spiel der Darsteller, das eher an Theaterschauspiel erinnert, unterstreicht diesen artifiziellen Charakter der Inszenierung noch zusätzlich.

Zudem wirkt auch die Entwicklung der Charaktere nur schwer nachvollziehbar. Die einzige Figur, mit der man sich als Zuschauer noch einigermaßen identifizieren kann, ist die betrogene Christine. Doch insgesamt fehlt den Figuren wie der gesamten Geschichte auch die Zugänglichkeit, die notwendig wäre, um den Zuschauer in das Geschehen zu integrieren. So wirkt "Die sexuellen Abenteuer eines verheirateten Mannes" wie ein Experimentalfilm, der zu sehr hohe Kunst sein will, um den Zuschauern noch so etwas wie einfache Unterhaltung bieten zu können. Als Kunstfilm hat das Ganze sicherlich für Interessierte einen gewissen Reiz. Als einfaches Unterhaltungs-Drama mit erotischem Touch aber funktioniert das Werk leider nicht. Dafür gibt es dann auch nur ein: sehr bedingt sehenswert!

Bild + Ton: Der Amateurfilm-Look des Dramas spiegelt sich auch in der audiovisuellen Umsetzung wieder. Das Bild wirkt in vielen Momenten unruhig, verwaschen oder unscharf, wobei es sich in den meisten Momenten allerdings um bewusst eingesetzte Stilmittel handelt. Dennoch fällt es eher schwer, sich als Zuschauer damit anzufreunden. Der Ton, der in der deutschen Sprachfassung in Dolby Digital 5.1 vorliegt, lässt die Dialoge sehr kraftvoll erklingen, hat aber ansonsten kaum Effekte zu bieten, die ein wenig leben in die Surround-Kanäle hauchen würden. Für einen Low-Budget Arthaus-Film ist das aber völlig in Ordnung. Gut!

Extras: Als Bonus hält die Disc lediglich den Trailer und weitere Programmtipps des Anbieters parat.

Fazit: "Die sexuellen Abenteuer eines verheirateten Mannes" widmet sich einigen sehr interessanten Themen, die Lou Viger und Jacky Katu allerdings etwas zu um künstlerischen Anspruch bemüht umsetzen. Dadurch ist ein stilistisch anstrengendes, dramaturgisch unausgegorenes und emotional erstaunlich unterkühltes Drama entstanden, das seinen Ansprüchen leider nicht wirklich gerecht werden kann. Als Experimentalwerk verfügt das Ganze durchaus über einen gewissen Reiz. Doch gerade im Vergleich zu dem ebenfalls in der Reihe "Frankreich privat" erschienenen "Die sexuellen Geheimnisse einer Familie" fehlt es diesem Film einfach an Unterhaltungswert und nachempfindbarer Dramaturgie. Und das macht "Die sexuellen Abenteuer eines verheirateten Mannes" leider nur sehr bedingt sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold