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Frisch gepresst

Frisch gepresst

Deutschland 2012 - mit Diana Amft, Tom Wlaschiha, Alexander Beyer, Jule Ronstedt, Sylvester Groth, Sunnyi Melles ...

Filminfo

Genre:Komödie
Regie:Christine Hartmann
Kinostart:23.08.2012
Produktionsland:Deutschland 2012
Laufzeit:ca. 94 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.frischgepresst-derfilm.de

Andrea Schnidt (Diana Amft) ist mit Mitte Dreißig eigentlich im besten Alter, um eine Familie zu gründen. Doch Andrea ist kinderloser Single aus Überzeugung. Mit Kindern kann sie so gar nichts anfangen, da möchte sie sich gar nicht erst vorstellen, wie es wäre, sich mit dem eigenen Nachwuchs herum schlagen zu müssen. Zumal sie mit ihrem verschuldeten Dessous-Laden und ihrer dominanten, emotional abweisenden Mutter (Sunnyi Melles) schon genügend Probleme hat, mit denen sie sich Tag für Tag herum schlagen muss. Doch dann trifft Andrea ihren mittlerweile schwerreichen Jugendschwarm Gregor (Alexander Beyer) wieder und lässt sich auf ein Date mit dem plumpen Macho ein. Das erweist sich jedoch schnell als absolute Katastrophe, was Andrea mit Hilfe von Hochprozentigem abzufedern versucht. Dumm nur, dass sie am nächsten Morgen mit einem kompletten Filmriss in Gregors Bett aufwacht. Dieser Fehltritt rüttelt Andrea wach. Sie will ihr Leben endlich in den Griff bekommen und ihren geliebten Laden um jeden Preis retten. Doch dann taucht ein weiterer Mann in ihrem Leben auf, der alle Pläne über den Haufen wirft: der sympathische Rechtsanwalt Chris (Tom Wlaschiha), das genaue Gegenstück zu Gregor, könnte tatsächlich der Richtige für eine längere Beziehung sein. Doch bevor sich Andrea mit diesem furchteinflößenden Gedanken anfreunden kann, trifft sie der nächste Schock: sie ist schwanger! Damit nicht genug, kommt doch als Vater nicht nur Chris, sondern auch Gregor in Frage…

Mit "Frisch gepresst" liefert "Hanni & Nanni" eine Adaption des gleichnamigen Romans von Susanne Fröhlich ab, die ganz auf Hauptdarstellerin Diana Amft zugeschnitten zu sein scheint. Es kann kein Zufall sein, dass nicht nur die Figur der Andrea Schnidt, sondern auch die Frage, ob sie sich eher für den sympathischen, aber irgendwie langweiligen Chris, oder doch für den Macho Gregor entscheidet, sehr stark an ihre Erfolgsserie "Doctor`s Diary" erinnern. Doch leider können weder die Dialoge, der Humor oder der Charme des Films an die Qualität der Serie (zumindest die erste Staffel) heran reichen.

Die Gags sind mitunter extrem abgestanden, die Figuren wandelnde Klischees und die Dramaturgie fern von jeder Form der Originalität. Diana Amft gelingt es mit ihrem Charme, einiges zu retten. Irgendwie gelingt es ihr, auch die flachsten Dialoge einfach hinreißend zu transportieren. Doch gegen die Schwächen des Drehbuchs und dessen mutlose Inszenierung ist auch die Wunderwaffe Amft nur sehr bedingt effektiv. Figuren wie ihre Mutter, die man in ganz ähnlicher Form gerade erst in "Kein Sex ist auch keine Lösung" gesehen hat, oder Andreas treuer, aber ständig nörgelnder Mitarbeiter Helgo (Sylvester Groth) sind einfach zu gewöhnlich, zu abgedroschen, um noch auf irgend eine Art amüsieren zu können.

Gastauftritte von "Promis" wie Axel Schulz oder der kleine Auftritt von Oliver Pocher wirken zudem arg bemüht, sind nicht fließend in die Story eingearbeitet und erscheinen so einfach nur den Zweck zu erfüllen, möglichst viele bekannte Namen im Vorspann unterbringen und über den roten Teppich jagen zu können.

Regisseurin Christine Hartmann hat bislang in erster Linie fürs Fernsehen gearbeitet. Und das ist auch "Frisch gepresst" deutlich anzumerken. Die Komödie hat alle Zutaten, aus denen seichte, aber kurzweilige Sonntagabend-Unterhaltung gemacht ist. Dort würde das Ganze dann vielleicht auch recht ordentlich funktionieren und sein Publikum finden. Doch im Kino hat der Film nichts zu suchen. Bis auf die Hauptdarstellerin (und vielleicht noch einige ihrer Kollegen) hat die Bestseller-Verfilmung kaum etwas zu bieten, was den Gang ins Kino und den Kauf einer nicht gerade günstigen Eintrittskarte rechtfertigen würde. Sicherlich, es gibt ein Publikum für Filme wie diesen. Ein Publikum, dem die fehlende Originalität Nichts ausmacht und das sich auch über die nicht gerade innovativen und tiefgründigen Witzchen amüsieren kann. Das ist auch völlig in Ordnung und verleiht der Herstellung eines solchen Films sogar eine gewisse Rechtfertigung. Doch auf der großen Leinwand muss "Frisch gepresst" in keinem Fall gesehen werden. Daher gilt: wer auf die deutsche Kinokomödie des Sommers 2012 gehofft hat, der wird bitter enttäuscht werden. Als TV-Unterhaltung okay, als Kinofilm selbst mit aller Liebe nur für ganz hartnäckige Diana Amft Fans nur bedingt sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Frisch gepresst (Deutschland 2012)"
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