Veranstaltungen
Der ultimative Event-Guide für die Metropolregion FrankfurtRheinMain
April 2024
  • Mo
  • Di
  • Mi
  • Do
  • Fr
  • Sa
  • So

Dieses Exemplar kaufen

  • DVD
  • Blu-Ray
Frozen – Eiskalter Abgrund - DVD

Frozen – Eiskalter Abgrund - DVD

USA 2010 - mit Emma Bell, Shawn Ashmore, Kevin Zegers ...

Filminfo

Originaltitel:Frozen
Genre:Thriller, Horror
Regie:Adam Green
Verkaufsstart:10.12.2010
Produktionsland:USA 2010
Laufzeit:ca. 94 Min.
FSK:ab 16 Jahren
Anzahl der Disc:1
Sprachen:Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel:Deutsch
Bildformat:16:9 (2.35:1)
Extras:Making of, geschnittene Szenen, Trailer
Regionalcode:2
Label:Universum Film
Amazon Link : Frozen – Eiskalter Abgrund - DVD

Film: Mit "Hatchet" hat Adam Green nicht nur eine überzeugende Hommage an die Slasher der 80er Jahre geschaffen, sondern es ist ihm auch ein kleiner Genre-Kultfilm gelungen. Bevor er seinen deformierten Killer Victor Crowley ein zweites Mal durch die Sümpfe von New Orleans schickt, hat er den kleinen, aber extrem gemeinen Schocker "Frozen – Eiskalter Abgrund" gedreht, der die Prämisse von Filmen wie "Open Water" effektiv in einen Skilift verlegt.

Der erhoffte Party-Urlaub im Ski-Gebiet ist es für Joe (Shawn Ashmore, "X-Men") nicht geworden, da sein Kumpel Dan (Kevin Zegers, "Gossip Girl") unbedingt seine Freundin Parker (Emma Bell, "The Walking Dead") mitbringen musste. Spaß haben wollten die Drei trotz angespannter Stimmung dennoch und so werden die Ski-Abfahrten bis zum letzten Moment ausgenutzt. Selbst, als der Skilift für diese Woche abgestellt werden soll, können die Freunde die Pistenpatroullie noch überreden, sie für eine letzte Tour an die Spitze zu fahren. Zu dumm nur, dass durch ein Mißverständnis der Lift abgestellt wird, bevor sie die Abfahrt erreicht haben. Und so sitzen Joe, Dan und Parker im Lift fest, umgeben von Dunkelheit und eisiger Kälte. Hilfe ist nicht in Sicht, wird der Betrieb doch erst in einigen Tagen wieder aufgenommen. Und so beginnt ein Kampf ums Überleben, der die drei Freunde an die Grenzen ihrer Kraft bringt – und weit darüber hinaus…

"Frozen – Eiskalter Abgrund" ist an sich ein sehr einfach gestrickter Film, der sich zwar vieler bekannter Ideen bedient, diese aber sehr effektiv zu etwas ganz Neuem verknüpft. Zwar sind die drei Protagonisten die meiste Zeit nur bei ihren Unterhaltungen zu beobachten, doch selbst hier entsteht eine gewisse Spannung, da anhand der Art der Gespräche immer deutlicher wird, wie Panik und Hoffnungslosigkeit den jugendlichen Leichtsinn besiegt. Dass sich die Drei nicht immer besonders intelligent verhalten, ist ein Gesetz des Genres. Doch die Frage, wie man sich selbst in einer solchen Situation verhalten würde, wird von Minute zu Minute interessanter.

Was Adam Green hoch anzurechnen ist, ist, dass er weitgehend auf GCI-Effekte verzichtet und vielmehr auf klassisches Handwerk zurück greift. Für die Darsteller und die Crew bedeutete das, dass nicht in einem warmen Studio vor einer grünen Leinwand, sondern bei eisiger Kälte in schwer zugänglichem Gelände gedreht wurde. Für den Zuschauer bedeutet dies allerdings mehr Authentizität und daher mehr Spannung. Man kann die Kälte geradezu spüren und den Hunger und die Verzweiflung der im Skilift gefangenen mehr als nachvollziehen.

Ein paar wenige, aber durchaus wirkungsvolle blutige Effekte brechen die bedrohliche Stille dann immer wieder auf. Gegen Ende verliert das Ganze zwar ein wenig an Intensität, aber gute Unterhaltung bietet der Film auch dann noch. Wer "Open Water" möchte und mal wieder richtig guten, handgemachten Thrill erleben möchte, der sollte sich "Frozen – Eiskalter Abgrund" auf keinen Fall entgehen lassen.

Bild + Ton: Der Ton wird von den atmosphärischen Umgebungsgeräuschen dominiert, die sowohl auf der deutschen, als auch auf der englischen Tonspur gut zur Geltung kommen. Ob das mechanische Krachen der Seilbahn, das Heulen des Windes, das Surren der Kabel oder das Fallen des nassen Schnees, als das kommt sehr gut zum Tragen. Die Dialoge sind in der deutschen Fassung etwas kräftiger, allerdings auch ein wenig stärker im Frontalbereich abgemischt. In der englischen Fassung klingen sie harmonischer, sind dafür in einigen Szenen auch weniger gut verständlich.

Das Bild ist sauber und verfügt auch in den vielen dunklen Szenen über einen angenehmen Schärfegrad und eine ordentliche Detailtiefe. Das Weiß des Schnees und das Schwarz der Nacht sind die dominierenden Farben, doch auch die übrige Farbpalette ist harmonisch auf das Geschehen abgestimmt. Gut!

Extras: Im Mittelpunkt der Extras steht das knapp 50minütige Making of, das einen sehr guten Einblick in die Schwierigkeiten der Produktion liefert. Der Dreh unter unangenehmsten Wetterbedingungen in schwer zugänglichem Gelände wird auf unterhaltsame wie interessante Weise und vor allem angenehm werbefrei beleuchtet. Der einzige Nachteil hier: eigentlich ist dieses Making of nur der abschließende Teil einer längeren Dokumentation (daher steht auch ein "Part 4" über dem Titel), deren übrige drei Teile zwar auf den DVDs in USA und England, aber eben leider nicht in Deutschland zu sehen ist. Immerhin handelt es sich hierbei um den längsten und sehenswertesten Teil, so dass der interessierte Zuschauer durchaus in den Genuss der wichtigsten Informationen und besten Szenen kommt.

Dazu kommen noch drei geschnittene Szenen, wobei eine den im Film nur hörbaren Tod eines Charakters tatsächlich zeigt. Green hatte nie vor, diese Szene in den Film zu übernehmen, hatte sie aber doch gedreht, für den Fall, dass der internationale Markt nach mehr Blut verlangt hätte. Wirkungsvoller ist der Film aber tatsächlich ohne diese graphische Szene.

Leider gibt es zu den Extras keine optionalen Untertitel, was gerade beim Making of wirklich schade ist.

Fazit: "Frozen – Eiskalter Abgrund" ist ein spannender Thriller im Stil von "Open Water". Ein spannender, trotz der Weite der Landschaft sehr klaustrophobischer Thriller, der Freunden des stilleren Thrills wärmstens ans Herz gelegt werden kann. Die technische Umsetzung der DVD entspricht gut der Atmosphäre des Films und auch das Bonusmaterial kann sich, trotz fehlender Untertitel, mehr als sehen lassen. Empfehlenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold