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Ganz weit hinten

Ganz weit hinten

USA 2013 - mit Liam James, Steve Carell, Toni Collette, Sam Rockwell, AnnaSophia Robb, Maya Rudolph ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:The way way back
Genre:Komödie
Regie:Nat Faxon & Jim Rash
Kinostart:05.12.2013
Produktionsland:USA 2013
Laufzeit:ca. 104 Min.
FSK:ab 0 Jahren
Webseite:www.GanzWeitHinten-derFilm.de

Die Sommerferien am Meer verbringen zu dürfen, ist für die meisten Teenager ein echter Traum. Nicht so für den 14jährigen Duncan (Liam James), der sich wirklich etwas Schöneres vorstellen kann, als sich ständig von Trent (Steve Carell), dem neuen Freund seiner Mutter Pam (Toni Collette) provozieren zu lassen oder von dessen Tochter Steph (Zoe Levin) ignoriert zu werden. Dass er dann auch noch bei der hübschen Nachbarstochter Susanna (AnnaSophia Robb) jegliche Fähigkeit, zusammenhängende Sätze von sich zu geben, zu verlieren scheint, macht die Situation nicht gerade angenehmer. Erst als Duncan im Wasser-Freizeitpark Water Wizz den lockeren Leiter Owen (Sam Rockwell) kennen lernt und beginnt, heimlich dort zu arbeiten, wendet sich der katastrophale Sommer doch noch zum Guten – zumindest für einen viel zu kurzen Augenblick…

Nat Faxon und Jim Rash, die für ihr Drehbuch zum Film "The Descendants" mit einem Oscar ausgezeichnet worden sind, haben mit ihrem Regiedebüt "Ganz weit hinten" eine zauberhafte Coming-of-Age Geschichte inszeniert, die mit viel Herz und Humor dafür sorgt, dass auch in der dunklen Jahreszeit für ein paar Momente die Sonne lacht. Dabei offenbaren Faxon und Rash nicht nur eine sehr sensible und genaue Beobachtungsgabe, wenn es um die typischen Sorgen und Nöte eines Teenagers geht. Sie schaffen es auch, Charaktere zu entwerfen, mit denen man als Zuschauer unheimlich gerne Zeit verbringt.

Das wird gerade in den Szenen deutlich, die in Water Wizz spielen. Sicherlich, man könnte dem Film hier vorwerfen, dass die liebenswerten Angestellten und ganz besonders der scheinbar sorglose und nie um einen coolen Spruch verlegende Owen ein wenig überzeichnet sind. Doch auch wenn dem so ist, ändert das nichts daran, dass diese Charaktere so einnehmend charmant gezeichnet und von den Darstellern derart mit Leben erfüllt worden sind, dass es einfach eine ganz große Freude ist, dem munteren Treiben in dem Freizeitpark zuzusehen. Es ist so absolut nachvollziehbar, warum sich Duncan hier so aufgehoben fühlt, warum er hier regelrecht aufblüht und warum er glaubt, hier die Familie gefunden zu haben, die ihm seine Mutter mit Trent und Steph nicht bieten kann.

"Ganz weit hinten" hat viel Wortwitz zu bieten, der zum Glück auch in der deutschen Synchronfassung weitgehend erhalten bleibt. Gerade die Sprüche, die Owen quasi im Sekundentakt raushaut, wurden sehr gut ins Deutsche übertragen. Dass der Film derart gut funktioniert, liegt aber nicht nur daran, dass er sehr witzig ist. Vielmehr ist es die stimmige Mischung aus Humor, leiseren Momenten und lebensnahem Drama, durch die der positive Gesamteindruck erreicht wird. Getragen wird diese einnehmende Mischung von einer absolut überzeugenden Darstellerriege, bei der natürlich zunächst Sam Rockwell besonders hervorsticht. Doch bei genauerem Überlegen ist auch die wirklich unsympathische Darstellung, die Steve Carell hier abliefert, wirklich ganz großartig, da er mehr als überzeugend gegen den Rollentyp anspielt, für den er üblicherweise besetzt wird. Dass es dem 18jährigen Liam James ("2012", "The Killing") gelingt, sich gegen seine erfahreneren und wirklich starken Co-Stars mit einer sehr authentischen Darstellung derart zu behaupten, muss ebenfalls lobend erwähnt werden.

"Ganz weit hinten" erzählt vielleicht keine wirklich neue Geschichte. Und es mag viele Versatzstücke geben, die einem mehr als bekannt vorkommen. Doch wenn Altbekanntes derart humorvoll, liebenswert und herzerwärmend präsentiert wird und dem Zuschauer so ein permanentes Lächeln aufs Gesicht gezaubert wird, dass auch noch lange nach dem Ende des Films anhält, so kann man sich über einen gewissen Wiedererkennungswert nun wahrlich nicht beschweren. Wer den perfekten Wohlfühlfilm dieses Winters sucht, wer humorvolle Coming-of-Age Geschichten mag und das amerikanische Independent-Kino im Stil von "Juno" schätzt, der sollte sich dieses schöne Werk nicht entgehen lassen. Denn qualitativ ist "Ganz weit hinten" ganz weit vorne. Absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Ganz weit hinten (USA 2013)"
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