Veranstaltungen
Der ultimative Event-Guide für die Metropolregion FrankfurtRheinMain
April 2024
  • Mo
  • Di
  • Mi
  • Do
  • Fr
  • Sa
  • So
Get On Up

Get On Up

USA 2014 - mit Chadwick Boseman, Nelsan Ellis, Dan Aykroyd, Viola Davis, Craig Robinson, Jill Scott ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Get On Up
Genre:Drama, Musikfilm
Regie:Tate Taylor
Kinostart:09.10.2014
Produktionsland:USA 2014
Laufzeit:ca. 138 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:get-on-up-film.de/

Er war der "Godfather of Soul", der durch seine Musik nicht nur selbst unsterblich geworden ist, sondern das gesamte Musikbusiness nachhaltig geprägt hat. Bis heute gehört er zu den meistgesampelten Musikern aller Zeiten. Die Rede ist natürlich von James Brown, dem "The Help"-Regisseur Tate Taylor jetzt mit dem Biopic "Get On Up" ein filmisches Denkmal gesetzt hat. Zwischen verschiedenen Jahrzehnten hin und her springend erzählt Taylor von Browns (Chadwick Boseman) schwieriger Kindheit und Jugend, einem frühen Gefängnisaufenthalt und seine erste Begegnung mit dem Gospel-Sänger Bobby Byrd (Nelsan Ellis, "True Blood"), dessen Gesangstruppe er sich anschließt – der Beginn einer tiefen Freundschaft und einer musikalischen Weltkarriere. Die wichtigsten Stationen in dieser Karriere, wie etwa James Browns geschichtsträchtige Auftritte in Vietnam oder nach der Ermordung von Dr. Martin Luther King Jr., dürfen hier natürlich ebenso wenig fehlen, wie die Geburtsstunde von Welthits wie "I feel good" oder "Sex Machine".

"Get On Up" folgt von der ersten Minute an streng den Regeln des Genres. Wer andere Biopics wie "Walk the Line" oder "Ray" gesehen hat, der wird ganz klar die Formel erkennen, nach der diese Filme gestrickt sind. So bietet die filmische Abhandlung vom Leben Browns, so aufregend es auch gewesen sein mag, nicht wirklich viel Neues. Die dunklen Seiten des Künstlers, wie Drogenmissbrauch und Gewalt gegen seine Ehefrau, werden nur angedeutet. Zwar ist Brown im letzten Akt nicht mehr der Sympathieträger, der er zu Beginn noch sein mag. Dennoch wagt sich Taylor nicht daran, den Charakter wirklich differenziert darzustellen. Chadwick Boseman, der bereits in dem Baseballdrama "42" eindrucksvoll eine berühmte Persönlichkeit verkörpert hatte, kann diese Schwäche mit seinem starken Spiel zwar weitgehend ausgleichen. Dennoch bleibt am Ende das Gefühl, dass der Mensch und Künstler James Brown sehr vielschichtiger gewesen ist, als es dieser Film zeigt.

Davon abgesehen ist "Get On Up" ein wirklich gutes Biopic mit all den damit verbundenen Stärken und Schwächen. Zu den Stärken gehören zweifelsohne die sehr guten Darsteller, die stimmige Ausstattung und natürlich die großartige Musik, die einem sofort in die Beine fährt und es in einigen Momenten nahezu unmöglich macht, still im Kinosessel sitzen zu bleiben. Zu den Schwächen gehört, dass einige Teile aus der Biografie aus Zeitgründen natürlich arg gestrafft und oberflächlich abgehandelt oder sogar völlig ausgelassen werden. Da Taylor aber insgesamt ein stimmiges Tempo vorlegt und er geschickt unnötige Längen vermeidet, fällt dieses Manko, über das schon so manches Biopic gestolpert ist, nur geringfügig negativ ins Gewicht.

Mit einer nicht immer ganz stimmigen Mischung aus Humor und düsterem Drama, mitreißenden Musikeinlagen und einer mitreißenden Kameraarbeit schafft es "Get On Up" unterm Strich, einen durchaus positiven Gesamteindruck zu hinterlassen. Man muss kein Fan von James Brown sein, um hier gut unterhalten zu werden, doch wer die Musik des "Godfather of Soul" wirklich liebt, wird hier natürlich erst recht auf seine Kosten kommen und erkennen können, was für eine hervorragende Performance Chadwick Boseman abliefert. Daher gilt insgesamt: kein ganz großes Meisterwerk, aber ein durchaus würdiges Denkmal für einen ganz großen Künstler. Mit kleinen Abstrichen absolut sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

  • Get On Up
  • Get On Up
  • Get On Up
  • Get On Up
  • Get On Up
  • Get On Up
Kino Trailer zum Film "Get On Up (USA 2014)"
Loading the player ...