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Ginger & Rosa

Ginger & Rosa

Großbritannien/Dänemark/Kanada 2012 - mit Elle Fanning, Alice Englert, Alessandro Nivola, Christina Hendricks ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Ginger & Rosa
Genre:Drama
Regie:Sally Potter
Kinostart:11.04.2013
Produktionsland:Großbritannien/Dänemark/Kanada 2012
Laufzeit:ca. 90 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.gingerundrosa-derfilm.de/

London im Jahr 1962: Die Teenager Ginger (Elle Fanning) und Rosa (Alice Englert) sind beste Freundinnen, seitdem sie fast zeitgleich das Licht der Welt erblickt haben. Und das ist auch gut so, denn gemeinsam lässt es sich einfach besser gegen die Eltern und andere Autoritäten rebellieren. Die Mädchen träumen von einem unabhängigen Leben, in dem sie nicht ständig von ihren Müttern kontrolliert werden oder zur Schule gehen müssen. Gingers Vater, der Schriftsteller Roland (Alessandro Nivola), ist für die Mädchen der Inbegriff dieses Freiheitsdrangs. Als Vater und Ehemann ist Roland zwar ein absoluter Versager. Aber als freigeistiger Kämpfer gegen das politische Establishment ist er gerade für Rosa ein absolutes Idol. Als sich das Mädchen in den Vater ihrer besten Freundin verliebt und eine Affäre mit ihm beginnt, bricht Gingers eigener kleiner Kosmos endgültig zusammen, während sich auch der Rest der Welt im Angesicht der zuspitzenden Kuba Krise scheinbar unaufhaltsam dem Abgrund nähert…

Mit ihrem siebten Spielfilm "Ginger & Rosa" hat die preisgekrönte Regisseurin Sally Potter eine im Kern sehr schöne und bewegende Geschichte über Freundschaft und das Erwachsenwerden inszeniert. Potter, die nicht gerade für leicht zugängliche Kost bekannt ist, hat die kluge Entscheidung getroffen, den Film in einer Zeit spielen zu lassen, in der starke politische Bewegungen und die allgegenwärtige Angst vor einem Atomkrieg das Leben der Menschen geprägt haben. Zu zeigen, dass die eigenen, ganz persönlichen Probleme und Ängste für einen Teenager auch im Angesicht einer atomaren Bedrohung, wie sie während der Kubakrise bestand, sehr viel bedeutender sein können, als die sie umgebenden gesellschaftlichen, sozialen und politischen Probleme, ist eine interessante Ausgangssituation für ein Coming-of-Age Drama.

Das Problem aber ist, dass Potter diese gute Möglichkeit fast vollkommen ungenutzt lässt, Zwar spielt die politische Anti-Atom Bewegung, in der ihr Vater aktiv ist, doch letztendlich wird das Gefühl einer echten Bedrohung durch die Kuba Krise nie wirklich spürbar. Stattdessen konzentriert sich die Geschichte gerade zu Beginn auf Momente, die irgendwie belanglos wirken und die Charaktere auch nicht wirklich sympathisch erscheinen lassen. Die Geschichte ist um Authentizität und Emotionalität bemüht, bleibt aber eher unterkühlt und wenig mitreißend.

Etwas störend fällt auch das von vielen Seiten hochgelobte Spiel von Elle Fanning auf. Die junge Schauspielerin hat schon oft ihr durchaus vorhandenes Talent unter Beweis gestellt, überzeugt aber in der Regel dann am meisten, wenn sie sich in mimischer Zurückhaltung übt. Hier scheint es fast so, als hätte ihr Jemand gesagt, dass es so bezaubernd ist, wenn sie richtig strahlt. Und so setzt sie dieses Strahlen etwas zu übertrieben und vor allem zu häufig auf. Das wirkt einfach nicht mehr natürlich, sondern einfach nur angestrengt. Gleiches gilt auch für ihre Wutanfälle, die jede Form der Subtilität vermissen lassen. Sie spielt immer noch gut, keine Frage. Aber sie wirkt dabei zu gekünstelt, was besonders im Vergleich zur sehr gelungenen Darstellung von Alice Englert negativ auffällt.

Wie gesagt, die Geschichte, die "Ginger & Rosa" erzählt, verfügt über das Potential, mitreißend und bewegend zu sein. Doch die sperrige, arg unterkühlte und irgendwie kraftlos wirkende Inszenierung lässt am Ende von diesem Potential nur noch sehr wenig erkennen. Und das ist leider, trotz der vorhandenen Qualitäten, nur sehr bedingt sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

Media:

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Kino Trailer zum Film "Ginger & Rosa (Großbritannien/Dänemark/Kanada 2012)"
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