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Gloria

Gloria

Spanien/Chile 2012 - mit Paulina Garcia, Sergio Hernández, Diego Fontecilla, Fabiola Zamora ...

Die Frankfurt-Tipp Bewertung:

Filminfo

Originaltitel:Gloria
Genre:Drama
Regie:Sebastián Lelio
Kinostart:08.08.2013
Produktionsland:Spanien/Chile 2012
Laufzeit:ca. 109 Min.
FSK:ab 12 Jahren
Webseite:www.gloria-derfilm.de

Würde sie den Frauenzeitschriften oder dem Fernsehen glauben, dann hätte Gloria (Paulina García) ihre besten Jahre schon hinter sich. Sie ist 58 Jahre alt, geschieden und ihre Kinder sind schon aus dem Haus. Doch Gloria sieht gar nicht ein, sich schon aufs Abstellgleis schieben zu lassen. Sie will noch etwas erleben und die Freuden von Liebe und Leben genießen. Und so zieht Gloria immer wieder auf Single-Partys, wo sie den sieben Jahre älteren Rodolfo (Sergio Hernández) kennen lernt. Schnell entwickelt sich zwischen den Beiden eine leidenschaftliche Affäre, in der Gloria das ganz große Glück gefunden zu haben glaubt. Doch statt in den 7. Himmel befördert sie Rodolfo auf eine emotionale Achterbahnfahrt, die sie in die Knie zu zwingen droht. Doch so leicht lässt sich Gloria ihre Lebensfreude nicht nehmen…

Mit "Gloria" wollte Regisseur Sebastián Lelio einen Film über die Generation seiner Mutter inszenieren und allen chilenischen Frauen, die den Schwierigkeiten des Lebens mit viel positiver Energie und starkem Willen trotzen, ein kleines Denkmal setzen. Und so hat er eben eine ganz normale Frau in den Mittelpunkt seiner Geschichte gestellt. Eine Frau, die keinen großen Einfluss auf ihre Mitmenschen hat, die eher beobachtet, wie sich im Leben der Personen um sie herum wichtige Dinge ereignen. Gloria ist an sich eine Frau, die in anderen Filmen nur die Funktion einer Nebenfigur innegehabt hätte. Die Geschichte aus ihrer Perspektive zu erzählen, machte für Lelio den besonderen Reiz des Films aus.

Da Gloria in jedem Moment des Films präsent ist, brauchte er eine sehr starke Schauspielerin, die alleine mit ihrer Ausstrahlung schon die Geschichte würde tragen können. Mit Paulina Garcia scheint er da genau ins Schwarze getroffen zu haben, begeisterte die charismatische Hauptdarstellerin doch nicht nur auf der Berlinale das Publikum derart, dass es gleich einen Silbernen Bären für Garcia gab. Keine Frage: für das Publikum, das der Film ansprechen will, ist Paulina Garcia eine Offenbarung, gelingt es ihr doch, mit viel Charme und nuanciertem Spiel ganz schnell, die Herzen der Zuschauer für sich zu gewinnen.

Wer sich von Glorias Lebensfreude anstecken lässt, der wird von ihrem Kampf gegen die alltäglichen Niederlagen und ihrem dennoch ungebrochenen Optimismus garantiert angesteckt werden. In diesem Fall ist "Gloria" auch ein sehr gelungener und sehenswerter Wohlfühl-Film. Wem das allerdings nicht gelingt, für den wird das Geschehen schnell belanglos und die andauernde Singerei von Gloria leicht nervig erscheinen. Denn oberflächlich gesehen plätschert die Geschichte von einer Szene zur nächsten behäbig vor sich hin. Mitreißend sieht irgendwie anders aus. Doch manchmal verstecken sich die großen und wichtigen Dinge des Lebens eben auch in scheinbaren Belanglosigkeiten. Und das zeigt der Film auf seine unaufgeregte Art sehr schön.

Wer also ein Faible für Programmkino-Kost, die sich an die Generation 50+ richtet, hat, wer keine besonders aufregende Geschichte braucht, um gut unterhalten zu werden und wer starke Frauenfiguren liebt, den wird "Gloria" sicherlich bezaubern können. Sehenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Gloria (Spanien/Chile 2012)"
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