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Gnomeo und Julia

Gnomeo und Julia

USA/GB 2010 - mit den deutsche Stimmen von Anke Engelke, Bürger Lars Dietrich ...

Filminfo

Originaltitel:Gnomeo and Juliet
Genre:Animation, Komödie, Kinderfilm
Regie:Kelly Asbury
Kinostart:24.03.2011
Produktionsland:USA/GB 2010
Laufzeit:ca. 84 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Webseite:www.gnomeo-und-julia.de

Wie oft "Romeo und Julia" von William Shakespeare in mehr oder weniger werksgetreuen Adaptionen auf der Leinwand zu sehen war, ist kaum noch nachzuzählen. Man möchte fast meinen, dass schon jede Variante der wohl berühmtesten Liebesgeschichte aller Zeiten erzählt worden ist. Doch weit gefehlt. Denn mit "Gnomeo und Julia" kommt nun eine spaßige Version daher, in der putzige Gartenzwerge die Hauptrollen spielen.

Zwischen den beiden Gärten von Graf Zinnoberot und Gräfin Blaublut herrscht seit jeher pure Feindseeligkeit. Immer wieder geraten die benachbarten Gartenzwergfamilien aneinander und tragen ihre Streitigkeiten in mützenbrecherischen Rasenmäherrennen aus. Als der gemeine Tybalt aus dem Rotzipfelmützengarten mit einer List Gnomeo und seine blaue Zipfelmütze zu Scherben fahren möchte, schlägt dieser hinterlistige Versuch fehl und Tybalt selbst rast gegen eine Mauer. Nun bricht die lange brodelnde Fehde erst richtig aus. Doch ausgerechnet in dieser aufgeheizten Stimmung trifft Gnomeo in einem verwaisten Garten die schöne Julia und verliebt sich sofort in sie – und das, obwohl sie die Tochter von Graf Zinnoberrot ist. Doch hat diese Liebe überhaupt eine Chance? Oder kann sie vielleicht sogar die verfeindeten Familien zusammenführen?

"Gnomeo und Julia" mag vielleicht nicht der beste Animationsfilm der jüngsten Vergangenheit sein. Zu oft ist das Geschehen einfach nur nett, aber nicht zum Brüllen komisch. Doch der Zipfelmützenspaß von Kelly Asbury ("Shrek 2") überzeugt mit Originalität, Charme und seinem tollen Soundtrack, der in erster Linie aus Klassikern von Elton John besteht, der auch als Produzent an der Entstehung des Films beteiligt war. Ein weiterer Pluspunkt kommt in den deutschen Kinos dagegen leider nicht zum Tragen, denn die volle Starpower ist nur in der englischen Originalfassung zu hören: Jason Statham, Emily Blunt, James McAvoy, Michael Caine, Patrick Stewart oder Ozzy Osborne leihen den animierten Zwergen ihre Stimme und sorgen mit extrem viel Wortwitz für richtig gute Laune.

Davon ist leider zwangsläufig durch die Synchronisation viel verloren gegangen. Zwar geben auch die deutschen Sprecher, darunter Bürger Lars Dietrich als Gnomeo und Anke Engelke als Springbrunnen-Froschfrau Nanette ihr Bestes, dem Charme des Originals können sie allerdings nicht das Wasser reichen. Doch es gibt noch immer genügend Gags, die funktionieren, um "Gnomeo und Julia" auch in der deutschen Fassung zu einem vergnüglichen Kinospaß zu machen. Dabei werden die Erwachsenen mit zahlreichen Filmzitaten und Anspielungen auf Shakespeares Werk, sowie köstlichem Anarcho-Witz zum Lachen animiert, während sich die Kleinen an den vielen visuellen Gags erfreuen können.

Dabei ist nicht nur der liebevolle und natürlich nicht so ganz an der Tragik orientierte Umgang mit dem Originaltext, sondern auch der satirische Blick auf die Gartenzwergkultur immer wieder Quell für mal mehr, mal weniger komische Einfälle. Gerade die Art und Weise, wie hier die alte Weisheit, dass das Gras stets auf der anderen Seite des Gartenzauns grüner ist, in Form von völlig übertriebenen Konkurrenzkämpfen der weitgehend unsichtbar bleibenden Menschen umgesetzt wird, ist auf ihre leicht überzogene Art und Weise verdammt nah dran an der Realität – und gerade deshalb richtig komisch.

In den USA konnte "Gnomeo und Julia" beim Start nur bedingt überzeugen, erwies sich dann aber, wohl auch Dank guter Mundpropaganda, durchaus als Erfolg. Zumal sich der Film in vielen Kinos ja auch in schmucken 3D präsentiert, was für viele Kinobesucher noch immer Grund genug ist, sich einen Film anzusehen. Doch um ehrlich zu sein, gehört auch der Ausflug in die Welt der Keramikzwerge zu eben den Filmen, die den 3D Effekt nur an wenigen Stellen effektiv einsetzen. Der Film selbst gewinnt dadurch kein bisschen an Qualität. Zugegeben, wenn der dreidimensionale Effekt funktioniert, dann richtig gut. Doch über weite Strecken ist er völlig unnötig und rechtfertigt den 3D-Aufschlag nur marginal.

Unterm Strich bietet "Gnomeo und Julia" also gute Laune pur, mit vielen amüsanten Charakteren und einem originellen Umgang einer mehr als bekannten Geschichte. Ein netter Animationsspaß, der zwar nicht die Vielschichtigkeit der letzten PIXAR-Filme aufweisen kann, aber immerhin viel Futter für Augen, Ohren und Lachmuskeln bietet – und so ganz nebenbei noch eine wirklich anrührende Liebesgeschichte zweier Plastikflamingos erzählt. Daher gilt: für Animationsfans und Gartenzwergliebhaber absolut empfehlenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold

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Kino Trailer zum Film "Gnomeo und Julia (USA/GB 2010)"
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