Originaltitel: | Gone |
Genre: | Thriller |
Regie: | Heitor Dhalia |
Kinostart: | 22.03.2012 |
Produktionsland: | USA 2012 |
Laufzeit: | ca. 95 Min. |
FSK: | ab 16 Jahren |
Webseite: | www.gone-film.de |
Vor einem Jahr wurde Jill Parrish (Amanda Seyfried) von einem kranken Serienkiller entführt, doch es gelang ihr zu fliehen, bevor er sie umbringen konnte. Seitdem ist Jill fest davon überzeugt, dass der Killer zurückkommen wird, um das zu erledigen, was ihm beim ersten Mal nicht gelungen ist. Als die junge Kellnerin eines Morgens nach einer Nachtschicht nach Hause kommt und feststellen muss, dass ihre Schwester Molly (Emily Wickersham) verschwunden ist, ist sie überzeugt, dass sich ihr Entführer nun Molly geschnappt hat. Doch bei der Polizei will man ihr nicht glauben, zweifeln die Beamten doch seit jeher überhaupt daran, dass Jill entführt wurde und es diesen geheimnisvollen Killer gibt. Jill weiß, dass sie nun auf eigene Faust nach ihrer Schwester suchen und sich ihrer größten Angst stellen muss. Doch als sie ihre Jagd auf den Killer beginnt, gerät sie selbst schnell ins Visier der Polizei. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt…
"Gone" ist sicherlich nicht besonders originell, doch kurzweilig ist der Thriller allemal. Regisseur Heitor Dhalia bettet die bekannten Genrezutaten in atmosphärische Bilder und würzt das Ganze mit ordentlichem Tempo. Dadurch kommen keine nennenswerten Längen auf, was den Unterhaltungswert des Films merklich steigert. Wenn Dhalia seine Hauptdarstellerin Amanda Seyfried durch die Straßen von Portland und die Wälder von Oregon hetzt, bleibt der Zuschauer gerne am Ball – auch wenn die Geschichte selbst kaum echte Überraschungen zu bieten hat.
Immer wieder wird deutlich, dass die Schwächen des Films nicht an der Inszenierung und auch nicht an den Darstellern, sondern am ehesten an dem Drehbuch liegen. Denn so sehr sich gerade Amanda Seyfried, die in der Vergangenheit durchaus in einigen Filmen ihr schauspielerisches Können und eine gewisse Vielseitigkeit unter Beweis gestellt hat, auch bemüht, sehr viel mehr, als mit ihren großen Augen gehetzt in der Gegend herum zu schauen, darf sie hier leider nicht machen. Die Dialoge, die den Darstellern in den Mund gelegt werden, sind genau so klischeehaft, wie die Figuren selbst.
Hoher Anspruch sollte hier also nicht erwartet werden. Doch Heitor Dhalia macht aus dem ihm zur Verfügung gestellten Drehbuch von Allison Burnett, der u.a. das Script zum Remake von "Fame" verfasst hatte, wirklich das Beste. Gerade die in den Wäldern spielenden Sequenzen hat er spannend und von bedrohlicher Atmosphäre erfüllt inszeniert. Und was die Identität des Killers betrifft, so kann er die Zuschauer immerhin ein wenig auf die falschen Fährte führen, bevor es zur eher schwachen Auflösung kommt. So ist "Gone" also kein wirklich großartiger Film, doch Dank der guten Regie, der einnehmenden Kameraarbeit und der bemühten Darsteller wird allen Liebhabern solider US-Thriller immerhin kurzweilige Unterhaltung und ein wenig Spannung geboten. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger. Und dafür gibt es dann auch gerade noch ein: Sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold