Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | Greenland |
Genre: | Action, Abenteuer |
Regie: | Ric Roman Waugh |
Kinostart: | 22.10.2020 |
Produktionsland: | USA 2020 |
Laufzeit: | ca. 119 Min. |
FSK: | ab 12 Jahren |
Webseite: | www.tobis.de/ |
Als sich ein riesiger Komet der Erde nähert, soll der erde eigentlich keine Gefahr drohen. Doch dann erhält der Ingenieur John Garrity (Gerard Butler) einen Anruf von der US-Regierung, in dem er aufgefordert wird, sich sofort gemeinsam mit seiner Frau Allison (Morena Baccarin) und Sohn Nathan (Roger Dale Floyd) zu einer Militärbasis zu begeben, um von dort aus in einen geheimen Bunker gebracht zu werden. Eventuelle Zweifel, die John haben könnte, werden umgehend zunichte gemacht, als ein Teil des Komets die Erde trifft und nicht wie geplant ins Meer stürzt, sondern Florida zerstört. Die kleine Familie macht sich in Panik auf den Weg und schafft es trotz erheblicher Widerstände bis zur Militärbasis. Doch nicht nur, dass sie aufgrund der Diabetes ihres Sohns doch nicht mit zum Bunker nach Grönland fliegen dürfen. Die Drei werden dann in dem panischen Trubel auch noch getrennt. Und nun beginnt für sie ein Wettlauf gegen die Zeit, denn ein großer Teil des Komets rast auf die Erde zu und droht, alles Leben zu vernichten…
"Greenland" bringt endlich mal wieder echtes Blockbuster-Feeling in die Kinos. Leider wurden diese kurz nach dem Kinostart schon wieder geschlossen. Immerhin soll es nach der Wiederöffnung weitergehen – und bis dahin ist der Film immerhin im Autokino zu sehen. Regisseur Ric Roman Waugh, der mit Hauptdarsteller Gerard Butler bereits den Actionfilm "Angel has fallen" inszeniert hat, liefert hier einen sehr soliden und unterhaltsamen Katastrophenthriller ab, der seinen Zuschauern genau das liefert, was man von einem solchen Film erwarten darf. Sicherlich, es gibt zahllose Klischees. Natürlich steht die Ehe von John und Allison auf der Kippe. Natürlich ist der Sohn krank und verliert im Laufe der Geschichte seine Medikamente. Und selbstverständlich werden – trotz enormen Zeitdrucks – alle familiären Konflikte auf der Hetzjagd zum lebensrettenden Bunker gelöst.
Ja, das Drehbuch ist nun wirklich nicht die ganz große Stärke des Films. Aber irgendwie fällt das nur bedingt störend auf. Denn die Inszenierung drückt zum Glück fast immer aufs Tempo, dass man sich gar nicht über die Dialoge oder die Dramaturgie ärgern könnte. Dass das nicht immer gelingt, hat zum Beispiel der Katastrophenfilm "San Andreas" gezeigt: Auch hier gab es für ein zerrüttetes Ehepaar einen dramatischen Wettlauf gegen die Zeit – in diesem Fall, um das Leben ihrer Tochter zu retten – und mittendrin nehmen sich die Beiden 5 Minuten Zeit, um sich mal so richtig auszusprechen. Zwar gibt es auch in "Greenland" ähnliche Momente, doch wird das Ganze hier etwas besser, da temporeicher gelöst.
Bei einem Film wie "Greenland" darf man nicht zu sehr nach Logik fragen oder gar dramaturgische Tiefe erwarten. Wer aber einfach gut unterhalten werden möchte, kurzweiliges Popcorn-Kino mit einigen guten (aber auch ein paar eher durchschnittlichen) Effekten genießen und einfach mal für zwei Stunden abschalten möchte, der ist hier absolut richtig. Ein gelungener Vertreter seines Genres und daher auch ganz klar: Sehenswert!
"Greenland" ist ab dem 19.02.2021 als VoD auf allen gängigen Plattformen erhältlich und läuft am 22.02.2021 auch im Autokino Gravenbruch auf der großen Leinwand
Ein Artikel von Sebastian Betzold