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GrossStadtklein - DVD

GrossStadtklein - DVD

Deutschland 2013 - mit Jacob Matschenz, Jytte-Merle Böhrnsen, Klaas Heufer-Umlauf, Kostja Ullmann, Tobias Moretti ...

Filminfo

Genre:Komödie
Regie:Tobias Wiemann
Verkaufsstart:24.01.2014
Produktionsland:Deutschland 2013
Laufzeit:ca. 94 Min.
FSK:ab 6 Jahren
Anzahl der Disc:1
Sprachen:Deutsch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel:Englisch
Bildformat:16:9 (2.35:1)
Extras:Audiokommentar, Outtakes, Making of, Casting, Teamfilm, Kurzfilm, Premierenclip, Trailer
Regionalcode:2
Label:Warner Bros. Home Entertainment
Amazon Link : GrossStadtklein - DVD

Inhalt: Ole (Jacob Matschenz) lebt ein zufriedenes Leben auf dem Land am nordöstlichsten Ende von Mecklenburg-Vorpommern. Für ihn ist der Tag perfekt, wenn er sich mit seinen Kumpels ein entspanntes Moped-Rennen liefern kann und am See sitzend alle Sorgen vergessen kann. Doch mit der unbeschwerten Idylle ist es vorbei, als ihm sein Opa Karl (Heinz W. Krückeberg) ein Praktikum als Zeichner für einen Kalenderhersteller in Berlin organisiert. Schlimm genug, dass Landei Ole in die Großstadt umziehen muss. Er soll auch noch ausgerechnet bei seinem Cousin Rokko (Klaas Heufer-Umlauf), den er seit 15 Jahren nicht mehr gesehen hat, wohnen. Der ist von dieser Idee auch nicht gerade angetan, weshalb die ersten Stunden in Berlin für Ole auch der reinste Horror sind. Das ändert sich jedoch schlagartig, als er Rokkos beste Freundin Fritzi (Jytte-Merle Böhrnsen) kennen lernt. Das lebenslustige Mädchen verdreht Ole sofort den Kopf und es scheint so, als würde die Zeit in Berlin doch noch richtig angenehm werden. Doch das ändert sich schlagartig, als Ole die Nachricht vom Tod von Onkel Karl erhält und er gemeinsam mit Fritzi, Rokko und dessen Vater (Tobias Moretti) zur Beerdigung nach Hause fährt. Dabei werden nicht nur alte Wunden aufgerissen, auch die Beziehung zu Fritzi geht plötzlich in eine ganz neue Richtung – und das nicht unbedingt mit angenehmen Folgen…

"GrossStadtklein"  ist das Spielfilmdebüt von Tobias Wiemann, der auch das Drehbuch für diese Komödie verfasste. Gerade in der ersten Filmhälfte gelingt es Wiemann sehr gut, die sympathischen Charaktere und die dramaturgischen Konflikte auszuarbeiten. Ein munteres Spiel mit diversen Kleinstadt- und Großstadt-Klischees und die Kabbeleien zwischen Ole und Rokko sorgen dabei für viele amüsante Momente, die von der offensichtlichen Spielfreude der Darsteller noch intensiviert werden. Während Jacob Matschenz das leicht naive Landei sehr sympathisch und liebenswert darstellt, überzeugt Klaas Heufer-Umlauf als von seinem Cousin genervter Großstädter auf ganzer Linie. Die besten Lacher in der ersten Filmhälfte verbucht aber Tobis Moretti für sich, der als Rokkos leicht prolliger Vater Manni sein Talent für komödiantisches Timing ausspielen kann. Komplettiert wird diese gute Darstellerriege von der charmant durchgeknallt agierenden Jytte-Merle Böhrnsen, die auf ihre ganz eigene Art schnell nachvollziehbar macht, warum sich Ole von ihr so schnell den Kopf verdrehen lässt.

In der zweiten Filmhälfte geht dem Ganzen allerdings ein klein wenig die Puste aus. Die gut aufgebaute Geschichte verliert ihre klare Struktur und will einfach nicht mehr so gut zünden, wie noch zu Beginn. Der Film ist hier zwar immer noch kurzweilig und sehenswert. Dennoch hält das Ende einfach nicht, was der sehr gute Anfang verspricht. Allerdings muss Wiemann dabei eines noch zu gute gehalten werden: während er sich visuell schon recht deutlich am Stil seines Produzenten Til Schweiger orientiert, findet er ein sehr besseres und stimmigeres Erzähltempo, als das Schweiger in seinen letzten Filmen gelungen ist. Waren dessen Filme immer um etwa 20 Minuten zu lang, was besonders auf Kosten des Timing ging, führt Wiemanns Regie ohne größere Längen zielstrebig durch 90 knappe Minuten. Viel mehr hätte die Story auch nicht hergegeben und es ist Wiemann hoch anzurechnen, dass er nicht krampfhaft versucht hat, das Geschehen in die Länge zu ziehen.

Auch wenn "GrossStadtklein" kein perfekter Film ist und gerade dramaturgisch einige Schwächen aufzuweisen hat, offenbart gerade Tobis Wiemann als Regisseur hier doch auch viel Potential. Wer kleine, sympathische Vertreter der jungen deutschen Komödie mag, der sollte hier unbedingt einen Blick riskieren. Die überzeugenden Darsteller und die sehr amüsante erste Filmhälfte sind nämlich Grund genug, um dieser Til Schweiger Produktion ein klares "Sehenswert" aussprechen zu können!

Bild + Ton: Bei der visuellen Umsetzung des Films fällt der Einfluss von Produzent Til Schweiger am ehesten auf, da die sehr warme Farbgebung der von Schweigers Filmen sehr ähnlich ist. Die Bildschärfe liegt insgesamt auf gutem Niveau, einzig in dunkleren Szenen machen sich leichte Qualitätseinbußen bemerkbar. Der Ton präsentiert sich in einem eher unspektakulären Dolby Digital 5.1 Mix, der neben den gut verständlich abgemischten Dialogen insbesondere von der Filmmusik und kleineren Surround-Momenten bestimmt wird. Gut!

Extras: Die DVD hat ein sehr gutes Zusatzangebot im Programm. Los geht es mit einem vergnügten und sehr informativen Audiokommentar von Regisseur Tobias Wiemann und den beiden Darstellern Jacob Matschenz und Pit Bukowski. Dazu kommen noch einige amüsante Outtakes (ca. 4:51 Min.), ein sehenswertes Making of (ca. 12:06 Min.) und ein kurzweiliger Teamfilm (ca. 11:43 Min.). Ein kurzer Einblick in das Casting (ca. 1:59 Min.), Impressionen von der Premiere (ca. 3:03 Min.), der Trailer sowie der Kurzfilm "Action" (ca. 6:18 Min.) runden das Bonusmaterial ab. Gut!

Fazit: "GrossStadtklein" ist eine sympathische Komödie, die mit guten Darstellern und einem ordentlichen Tempo überzeugen kann. Zwar kommt hier und da das Gefühl auf, dass Regiedebütant Tobias Wiemann seinen eigenen Ton noch nicht ganz gefunden hat und gegen Ende mit der Auflösung seiner Geschichte ein wenig überfordert war. Doch insgesamt überwiegt ein absolut positiver Gesamteindruck, der von der technisch gut umgesetzten DVD und dem ordentlichen Bonusmaterial noch unterstrichen wird. Wer das junge deutsche Kino mag, der sollte hier unbedingt einen Blick riskieren. Empfehlenswert!

Ein Artikel von Sebastian Betzold